Und zapp,neue Schulden

[arreis]

Hallo zusammen,
da es sich nicht wirklich um ein Problem handelt,´und ich nur mal aufzeigen möchte, wie schnell das gehen kann, schreibe ich es hier hin.

Mein Sohn hat per Ebay-Kleinanzeigen ein Handy verkauft und als das Geld auf meinem PayPal-Konto gewesen ist, das Handy verschickt und das Geld aufs Girokonto überwiesen.
Einen Tag später wurde das Geld dann von PayPal zurückgebucht. Ich habe mich dann sofort ans Telefon gehängt und mit PayPal gesprochen. Der Käufer hat die Aktion als unautorisiert gemeldet und somit kam es zu der Rückbuchung.
Mir wurde auch bestätigt, dass der Kauf von einer anderen IP-Adresse getätigt worden ist. Auf meine Frage, wie es mit dem Verkäuferschutz aussieht,wurde mir mitgeteilt, dass es diese nicht gibt, weil der Verkauf über die Option " Familie und Freunde" abgewickelt wurde. auf meine Frage, warum es dann möglich sei, dem Käufer sein Geld zurückzubuchen, bekam ich nicht wirklich eine Antwort.
Mein Sohn ist dann unverzüglich zur Polizei und hat eine Anzeige erstattet. Diesen Umstand hat mein Sohn dann auch der Empfängerin des Handys mitgeteilt, die dies nicht nachvollziehen konnte.

Vergangene Woche erhielt ich dann einen Anruf von PayPal, in dem mir mitgeteilt wurde, dass ich mein Konto ausgleichen soll. Ich habe dann der Dame die Umstände erklärt und diese wollte das dann so hinterlegen. Im Vorfeld hatte ich schon alles schriftlich mitgeteilt und komme zu dem Schluss,dass da der eine nicht weiß, was der andere macht.

Ich bin jetzt zunächst mal gespannt was sich aus den polizeilichen Ermittelungen ergibt.

Die Polizei, als auch ein Anwalt, den meine Frau gut kennt, sind der Ansicht, dass PayPal das Geld nicht hätte zurückbuchen dürfen.

Ich stehe jetzt mit 607,50 € in der Kreide, allerdings ist das Geld vorhanden und ich könnte es überweisen, mache ich aber nicht, bevor das Handy nicht wieder hier auf dem Tisch liegt und das original verpackt.

[insolaner]

Viiiel Glück, das ist eine ganz "alte" Betrugsmasche...

[Shopgirl]

Brauchst du dein Paypal-Konto? Falls nicht, könnte man das auch aussitzen... Da findest du in anderen Foren viel "Literatur" zu.

[caffery]

Ich habe im privaten Umfeld auch schon die ein oder andere "Horrorgeschichte" in Zusammenhang mit Paypal mitbekommen. Von daher habe ich mein Paypalkonto vor gut 4 Jahren gelöscht und es seit dem auch nicht vermisst.

[arreis]

Bis zum genannten Ereignis empfand ich PayPal immer als recht angenehm.

Was mich an der ganzen Sache am meisten wundert, die Empfängerin hat, nachdem ihr das mit der Anzeige mitgeteilt worden ist, ein Foto ( nur die Vorderseite) ihres Personalausweises geschickt.

[caffery]

Wer Paypal nutzt, sollte entweder 80 Seiten ABGs lesen, verstehen und sich daran halten - oder aber sich bewusst sein, dass man im Prinzip Hochrisikogeschäfte darüber tätigt die immer mal wieder schiefgehen können.

Das ganze Öffentlichkeitskonzept von Paypal ist natürlich voll auf "Sicherheit" ausgelegt - wer das glaubt, denkt wahrscheinlich auch, dass er gesunde Kinder haben wird wenn er ihnen jeden Morgen drei Milchschnitten in den Hals drückt;)

Weiterhin sollte man sehr vorsichtig sein mit welchen Drittanbietern man sein Konto verlinkt und sich Gedanken darüber machen wie sicher die Zugänge dazu denn nun wirklich sind. Ansonsten können da auch mal ganz schnell ganz andere Konten zusätzlich von betroffen sein als nur das Payplakonto.

Mit Paypal tauscht man im Prinzip den Wunsch nach Schnelligkeit und Einfachheit komplett gegen Sicherheit ein. Für mich selbst habe ich entschieden, dass ich sowas nicht brauche. Es ist extrem selten, dass ich etwas kaufe von dem ich glaube es sofort haben zu müssen und nicht bereit bin ein paar clicks mehr zu machen und 2-3 Tage länger warten zu können wenn ich dafür mein Geld nicht durch ein Minenfeld werfen muss.
... und wenn dem mal so ist, dann fahre ich in die Stadt und kauf mir das Dingen auf die althergebrachte Art;)

[Shopgirl]

Paypal war halt lange einfach auch für die interessant, die keine klassische Kreditkarte hatten oder bekamen. Viele Shops, vor allem im Ausland, akzeptieren Kreditkarten oder Paypal und nicht alles, was die so feilbieten, kriege ich vor Ort.
Mittlerweile hat sich die Lage nach subjektivem Empfinden diesbezüglich verbessert, da immer mehr Banken auch Kreditkarten anbieten, die ans Guthaben des Girokontos gekoppelt sind.

Als Käufer nutze ich Paypal auch, als Verkäufer würde ich es niemals tun. Aber das nützt ja alles nix, wenn es bereits zu spät ist.
Ich würde das Geld nicht erstatten und Paypal auf den Rechtsweg verweisen. Wie die das einklagen wollen, möchte ich sehen... Da wird man nur einen langen Atem für brauchen. Paypal, diverse Inkassos und Anwälte werden mit Briefen um sich werfen.

[insolaner]

Als Käufer nutze ich Paypal auch, als Verkäufer würde ich es niemals tun.

genau so sehe und handhabe ich das auch.

[gurami]

Ich benutze Paypal nur für kleinere Beträge. Sollte da was schief gehen ist der Verlust überschaubar.

[caffery]

Mal ne kleine Horrogeschichte aus meinem persönlichen Umfeld:

Ein Freund hatte vor Jahren mal ein bisschen was auf eBay gekauft und dazu auch sein Paypalkonto damit verlinkt. Das Paypalkonto selbst, wie auch eBay nutzte er über Jahre nur für kleinere Käufe und niemals für Verkäufe.
Da eBay ja im Laufe der Jahre immer unattraktiver wurde, machte er immer weniger darüber und am Ende dann mehrere Jahre nichts mehr.

Als das eBay-Konto schon fast in Vergessenheit geraten war und er eines schönen Tages auf sein Girokonto guckte, traute er seinen Augen nicht: Obschon er es seit Jahren mit minimum 1-2 tausend Euro im Plus führte, war es auf einmal über Nacht bis Oberkante-Unterlippe überzogen, inkl. einigen Rückbuchungen. Auftraggeber bei den dutzenden Lastschriften unbekannter Machart jedes mal: Paypal. Schaden: Knapp 5000 Schleifen.

Die Schockrecherche ergab schnell: Sein eBay-Konto wurde gehackt und es wurden jede Menge Käufe über Online-Artikel getätigt. Gutscheine, Spielewährungen, Game-Time-Cards und sowas - eben alles "Dinge" wofür man keine Lieferadresse braucht um an die "Ware" zu kommen. Bezahlt wurde jedes mal via Paypal - was ja mit seinem Girokonto verlinkt war.

Was folgte waren Wochen voller Anwaltstermine, Polizeigedönse und Schiss. Schließlich bekam er alles erstattet - aber Spaß ist sicher was anderes. Als ich das hörte, habe ich umgehend mein Paypal-Konto geschlossen.