Schuldner Community

Hallo, ich bin 20 Jahre alt und fast am ende meiner Ausbildung. lebe noch bei meinen Eltern und hab während der ausbildungszeit viele Schulden gehabt auch häufig wegen der Fahrschule die mir mein Geld aus der Tasche gezogen haben. Ich war schon 2900 Euro im Minus. Hab aber damals eine Vereinbarung mit meiner Bank gemacht 250 Euro abzubezahlen seit September 2023 bin ich raus aus dem Dispo aber ich bin nicht raus aus den Schulden ich hab dann immer bei klaren auftraten gekauft und bei anderen Shops und während dessen habe ich auch weiterhin meine Fahrausbildung gemacht (ich hab die Fahrschule gewechselt) ich bin immer noch dabei. ich hab seit letzten Jahr auch bei cashper jeden Monat ein 100 - 400 Euro Kredit aufgenommen und hab es jeden Monat zurück bezahlt und neu aufgenommen wie ein Teufelskreis. seit Anfang diesem Jahres habe ich ein 1600 Euro Minikredit bei Ferratum aufgenommen und muss 2276 Euro zurück bezahlen da habe ich eine Rate von 379 Euro. ich kaufe viel immer auf Konsum das heißt auch impulsive. ich habe mir letztes Jahr auch ein neues iPad gekauft auf rate (für die Schule) ich habe da eine Kredit karte von 1200 Euro von Consorsfinanz erhalten und hab es natürlich bis zum Limit benutz da muss ich noch 939,80 Euro abbezahlen. Dann habe ich mir auch ein neues Handy gekauft das bezahle ich jeden Monat über mein Bruder ab. mit den 1600 von Ferratum habe ich meine damaligen schulden beglichen (Klarna,Fahrschule etc).
ich kaufe immer sehr impulsive Sachen und wähle die bezahl art in 30 Tagen bezahlen. in diesen Monat ist es mir auch wieder passiert. ich habe jetzt insgesamt 3866 Euro Schulden und ein Netto Gehalt von 840 Euro. Ich hab nächste Woche ein Termin bei der Schuldenberatung und habe irgendwie das Gefühl die können mir nicht helfen. ich hab auch bald meine Prüfungen und ich hab einfach so viel im Kopf das ich das einfach alles nicht mehr schaffe.

Sorry für die Rechtschreibfehler.

Red erstmal mit der Schuldnerberatung, das hört sich doch sehr gehetzt und gestresst an bei dir. Ein Gefühl zu haben heißt nicht, dass auch die Realität so aussieht. Zudem man auch nicht "einfach so" in die Insolvenz kann, man muss sich erstmal außergerichtlich versuchen mit den Gläubigern zu einigen und wenn das fehlschlägt kann man zusammen mit seinem Schuldnerberatung den Antrag bei Gericht abgeben.
Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, stell dich da mal auf mehrere Monate Dauer ein, je nachdem. Ich hab mich im April 2020 an die Schulderberatung gewandt und nach Oktober 2020 haben wir die Dokumente dann eingereicht, da zu dem Zeitpunkt beschlossen wurde, Insolvenzverfahren auf 3 Jahre zu beschränken.
In jedem Fall, selbst wenn du in Insolvenz musst, wird das nicht innerhalb weniger Tage geschehen.

Von Insolvenz hat der TE doch (zum Glück) überhaupt nicht gesprochen.

Hier scheint es ganz grundsätzlich an der wirtschaftlichen Kompetenz zu fehlen sich Geld einzuteilen (weil nie gelernt), wie auch an der Fähigkeit seine Bedürfnisse zu regulieren und an die wirtschaftlichen Verhältnisse anzupassen.

Bevor das vorgenannte Grundhandwerkzeug nicht erlernt wurde, sollte jeder Berater dem hier einzig "Insolvenz" als Lösung aus dem Gesicht fällt sofort gewechselt werden.

Hier sollte aus meiner Sicht zunächst mal ein dicker Strich drunter gemacht werden und das Thema "Umgang mit Geld" erlernt werden.

Mit "Strich drunter" meine ich:

Alles kündigen und rückabwickeln was geht.

"Hose runter" - also "beichte" an die Familie falls noch nicht geschehen.

Ggf. vorhandene Konsumartikel welche der wirtschaftlichen Situation nicht angemessen sind veräußern und das Geld für die Schuldentilgung einsetzen/zurückhalten.

Sicherung der Existenz durch Einstellung jeglicher Schuldentilgung über dem wirtschaftlichen Existenzminimum.

Daraus folgend: Abkoppeln von "Altschulden" zu wirtschaftlicher Haushaltführung "ab heute" - und die Altschulden erstmal so lassen wie sie sind.

Erlernen wirtschaftlicher Grundfähigkeiten inkl. Bedürfdnisregulierung mit dem Ziel, eine Neuverschuldung dauerhaft zu vermeiden.

... und dann irgendwann mal eine Sanierung der Altschulden anstreben...

Ein weiterer Schritt sollte jetzt sein die Ausbildung abzuschließen und ins Arbeitsleben einzutauchen. Damit sind dann die Einkünfte schon deutlich höher als die aktuelle Ausbildungsvergütung. Und damit kann man dann auch an die Schuldentilgung rangehen. Natürlich muss man auch lernen mit dem Geld auszukommen und keine weiteren Impulsivkäufe mehr zu tätigen. Da kann eine Schuldnerberatung auf jeden Fall schon helfen.

Darnox hat geschrieben: ↑23. Apr 2024, 11:23 Ein weiterer Schritt sollte jetzt sein die Ausbildung abzuschließen und ins Arbeitsleben einzutauchen. Damit sind dann die Einkünfte schon deutlich höher als die aktuelle Ausbildungsvergütung. Und damit kann man dann auch an die Schuldentilgung rangehen. Natürlich muss man auch lernen mit dem Geld auszukommen und keine weiteren Impulsivkäufe mehr zu tätigen. Da kann eine Schuldnerberatung auf jeden Fall schon helfen.

Definitiv. Deswegen kann ich auch nicht nachvollziehen, warum in der Schule so viel gelehrt wird, aber nicht ein einziges Mal wird Schülern aufgezeigt, wie man ein Haushaltsbuch macht. Mir kommt heute die Galle hoch wenn ich schon wieder vom "Wie für mich gemacht Kredit der Targobank" mit Ratenpause höre. Klar, verschlepp deine Schulden halt noch weiter, kein Problem. Ein Monat mehr Zinsen bezahlen, wem gefällt das denn nicht?
Bitte um Entschuldigung für die Ausführungen aber wie einfach man heute an Kredite rankommt, das macht mich einfach sauer.