Restschuldbefreiung überhaupt realistisch?
Verfasst: 26. Okt 2022, 14:26
Hallo zusammen,
ich fasse meine Situation mal bündig zusammen:
- Student im 6. Semester, werde noch einige weitere Semester benötigen aufgrund meiner Krankheit
- keine vorherige Ausbildung oder Berufserfahrung, bin 29 Jahre alt
- circa an die 40.000 Euro Schulden (25.000 Konsum, 15.000 Studienkredit)
So, ich war auch bereits bei der Schuldnerberatung. Die Insolvenz sollte nun mein Weg sein, es sei denn die Gläubiger würden sich auf einen außergerichtlichen Vergleich einlassen (eher unwahrscheinlich, außer ich bringe an die 10.000 Euro auf (wäre vielleicht durch Schenkung möglich), und selbst dann...). Mein Problem an der ganzen Sache ist die Erwerbsobligenheit. Die Schuldnerberatung meinte, dass es generell kein Problem sein möge, da das Studium meine Erstausbildung ist.
Jedoch ist es so, dass ich nicht weiß, wie lange ich noch für das Studium benötige. Es kann ja theoretisch sein, dass ich noch weitere zwei oder drei Jahre brauche, je nach Gesundheitszustand. Vielleicht muss ich das Studium sogar abbrechen. In der Zeit könnte die PI vollständig durchlaufen, ohne dass die Gläubiger einen Cent sehen. Somit wäre das Studium ja keine Möglichkeit gewesen, bessere Verdienstmöglichkeiten zu bekommen. Gleichzeitig wäre es glaube ich auch wenig sinnvoll, dass Studium abzubrechen und arbeiten zu gehen, ich weiß nämlich nicht ob man ungelernt groß über die Pfändungsfreigrenze kommt.
Ich habe nun Angst, dass mir die Restschuldbefreiung versagt werden könnte. Irgendwie wäre alles, was ich machen würde, in meinen Augen riskant. Studiere ich weiter, könnte die Dauer über Regelstudienzeit hinaus zum Verhängnis werden. Ohne Ausbildung/Studium sehe ich nur prekäre Beschäftigungsmöglichkeiten. Meine Krankheit, die mir eine Vollzeitstelle vielleicht sowieso einen Strich durch die Rechnung macht. Ich habe auch schon überlegt, ob man einen "Deal" mit den Gläubigern/dem Insolvenzverwalter/dem Insolvenzgericht machen könnte, freiwillige monatliche Sonderzahlungen anzubieten, die vielleicht dem entsprechen würden, was ich realistischerweise über die Pfändungsgrenze hinaus verdienen würde.
Meine Frage wäre eigentlich, ob eine Privatinsolvenz in meiner Konstellation überhaupt sinnvoll wäre? Meine Schuldnerberatung hatte noch nie einen Fall wie mir, weswegen ich dort zur Zeit nicht sehr viel Hilfe erhalte.
Vielen Danl fürs Lesen!
ich fasse meine Situation mal bündig zusammen:
- Student im 6. Semester, werde noch einige weitere Semester benötigen aufgrund meiner Krankheit
- keine vorherige Ausbildung oder Berufserfahrung, bin 29 Jahre alt
- circa an die 40.000 Euro Schulden (25.000 Konsum, 15.000 Studienkredit)
So, ich war auch bereits bei der Schuldnerberatung. Die Insolvenz sollte nun mein Weg sein, es sei denn die Gläubiger würden sich auf einen außergerichtlichen Vergleich einlassen (eher unwahrscheinlich, außer ich bringe an die 10.000 Euro auf (wäre vielleicht durch Schenkung möglich), und selbst dann...). Mein Problem an der ganzen Sache ist die Erwerbsobligenheit. Die Schuldnerberatung meinte, dass es generell kein Problem sein möge, da das Studium meine Erstausbildung ist.
Jedoch ist es so, dass ich nicht weiß, wie lange ich noch für das Studium benötige. Es kann ja theoretisch sein, dass ich noch weitere zwei oder drei Jahre brauche, je nach Gesundheitszustand. Vielleicht muss ich das Studium sogar abbrechen. In der Zeit könnte die PI vollständig durchlaufen, ohne dass die Gläubiger einen Cent sehen. Somit wäre das Studium ja keine Möglichkeit gewesen, bessere Verdienstmöglichkeiten zu bekommen. Gleichzeitig wäre es glaube ich auch wenig sinnvoll, dass Studium abzubrechen und arbeiten zu gehen, ich weiß nämlich nicht ob man ungelernt groß über die Pfändungsfreigrenze kommt.
Ich habe nun Angst, dass mir die Restschuldbefreiung versagt werden könnte. Irgendwie wäre alles, was ich machen würde, in meinen Augen riskant. Studiere ich weiter, könnte die Dauer über Regelstudienzeit hinaus zum Verhängnis werden. Ohne Ausbildung/Studium sehe ich nur prekäre Beschäftigungsmöglichkeiten. Meine Krankheit, die mir eine Vollzeitstelle vielleicht sowieso einen Strich durch die Rechnung macht. Ich habe auch schon überlegt, ob man einen "Deal" mit den Gläubigern/dem Insolvenzverwalter/dem Insolvenzgericht machen könnte, freiwillige monatliche Sonderzahlungen anzubieten, die vielleicht dem entsprechen würden, was ich realistischerweise über die Pfändungsgrenze hinaus verdienen würde.
Meine Frage wäre eigentlich, ob eine Privatinsolvenz in meiner Konstellation überhaupt sinnvoll wäre? Meine Schuldnerberatung hatte noch nie einen Fall wie mir, weswegen ich dort zur Zeit nicht sehr viel Hilfe erhalte.
Vielen Danl fürs Lesen!