Schuldner Community

Ich habe vor einigen Tagen einen Brief von VR Inkasso bekommen, da geht es um eine Forderung der Volksbank. Die Hauptforderung betraegt 15000,- Euro und die Zinsen 30000,- Euro.
Zur Erklaerung, ich lebte seit 1988 getrennt von meiner Exfrau und 1989 wurden wir geschieden, meine Frau gab ich unser Enzelhandelsgeschaeft und sie nutzte das Konto weiter, Konto lief auf uns Beide. Aus diesem Grund habe ich da nie mehr dran gedacht, deshalb war ich sehr ueberrascht das nach ueber 30 Jahren ein Inkasso auf mich zukommt.
In den Unterlagen vom Inkasso ist die Hauptforderung mit 15033,75 Euro und die Zinsen aufgefuehrt, insgesamt 46365,79 Euro. 2012 und 2022 wurde eine Bonitaetsanfrage gestellt, das ersehe ich aus der Forderungsberechnung. Am 21.03.1991 hat die Volksbank gekuendigt und am 15.05.1991 wurde ein Vollstreckungsbescheid von der Volksbank erlassen. Da ist noch eine Kopie von Zustellungsurkunde vom Gerichtsvollzieher dabei, diese Zustellungsurkunde ist vom 04.06.1991. Ich kann mich auch nicht erinnern das ich das bekommen habe, die Adresse ist von meinen Eltern, ich habe 1991 schon in einer anderen Stadt gewohnt.
Meine Frage, warum habe ich von 1991 nie was gehoert und nie etwas bekommen. Ist die Sache nicht schon verjaehrt, ich muss noch sagen ich habe von 2008 bis vor 3 Monaten im Ausland gewohnt. Dann haette ich doch aber von 1991 bis 2008 mal was bekommen muessen.
Ich lebe jetzt von einer kleinen Rente und bekomme noch Grundsicherung im Alter.

Rueckwanderer hat geschrieben: ↑9. Jul 2022, 16:19 ...
Ich lebe jetzt von einer kleinen Rente und bekomme noch Grundsicherung im Alter.

Dann könnte es Dir doch egal sein, wenn es nichts zu pfänden gibt.

Ansonsten würde ich einen Termin mit einer caritativen (kostenlosen) Schuldnerberatungsstelle machen, damit ein Profi es prüfen kann. Meines Erachtens ist selbst die Hauptforderung verjährt (wenn VB aus 1991) und erst recht sämtliche nichttitulierten Zinsforderungen.

Aber warum sollte man/frau sich mit solchen Inkassobuden-Spielchen beschäftigen ?

Habe heute versucht einen Termin bei einer Schuldenberatung zu bekommen, fruehester Termin waere mitte August.
Was kann den passieren wenn ich nichts mache, kann das Inkasso eine Vollstreckung oder Kontopfaendung machen? Ich weiss bei mir koennen sie nichts pfaenden, da Grundsicherung im Alter, ist aber trotzdem unangenehm wenn ein Gerichtsvollzieher kommt oder es eine Kontopfaendung gibt.
Ich glaube ja auch das die Forderung schon laengst verjaehrt ist, zumal ja der VB aus 1991 ist und ich bis letzte Woche nie mehr was bekommen habe. Koennen die trotz Verjaehrung noch eine Vollstreckung oder Kontopfaendung machen?

Lies hier dazu:
https://schuldner-community.de/regelmae ... rjaehrung/

Danach solltest Du dem Inkasso also ein kurzes Schreiben schreiben: "Einrede der Verjährung".
Unten auf der Seite ist eine Mustervorlage.

Kopie behalten und dem GV vorlegen, WENN die wirklich einen Gerichtsvollzieher beauftragen sollten.
WENN.
(ich glaube es nicht)

Und WENN tatsächlich ein GV kommen sollte, sei freundlich zu ihm, er (oder sie) macht ja nur seinen Job.
Dann legst Du ihm Dein Schreiben hin und fragst ihn, was Du sonst noch machen könntest/solltest.

Viel Glück!

PS: Sollte der GV meinen, er müsse trotzdem seinen Job machen, dann schreibt er ein Protokoll über eine "fruchtlose Pfändung" - und wird Dich in absehbarer Zeit nicht mehr besuchen, da Du dann ja "amtsbekannt pfandlos" bist.

Also besser " die Einrede der Verjaehrung per Einschreiben an das Inkasso senden.

Ja, mit dem Musterbrief und per Einwurf-Einschreiben.

Habe heute die Telefonsprechstunde der Schuldnerberatung angerufen, die freundliche Dame erklaerte mir, das es normal verjaehrt ist. Was wir allerdings nicht wissen, ob meine Exfrau da eventuell was bezahlt hat, dann waere die Verjaehrung gehemmt gewesen und es ist noch nicht verjaehrt. Die Dame sagte mir, ich soll einen Brief schicken mit der Einrede der Verjaehrung, sollte es doch noch nicht verjaehrt sein, wird sich das Inkasso schon melden. Dann soll ich zu ihr kommen und wir machen eine Privatinsolvenz. Da ich Grundsicherung im Alter bekomme dauert die nur 3 Jahre. Den Brief mit der Einrede zur Verjaehrung habe ich schon fertig gemacht und werde ihn morgen per Einschreiben senden.

Rueckwanderer hat geschrieben: ↑13. Jul 2022, 15:58 ...
Da ich Grundsicherung im Alter bekomme dauert die nur 3 Jahre.
...

Kleine Korrektur: Drei Jahre gelten jetzt für alle (ich glaube, seit dem 1.1.2020).

Witwe Bolte hat geschrieben: ↑13. Jul 2022, 17:59
Kleine Korrektur: Drei Jahre gelten jetzt für alle (ich glaube, seit dem 1.1.2020).

01.10.2020.

und wenn da nicht reagiert wird, wird wohl eine Vollstreckungsabwehr/früher wohl Vollstreckungsgegenklage nötig sein.
Aber: wenn Rückwanderer mal hier und mal da gemeldet war, kann es doch irgendwie auch sein, dass da die VR eine verjährungs-störende Handlung vorgenommen hat - achtsam bleiben und ggf auch mal bei denen anrufen, warum das denn nicht verjährt sein soll