Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)
Verfasst: 24. Feb 2021, 10:31
Liebe Forenteilnehmer der Vorschlag den ich gleich geben werde, ist mit Vorsicht zu genießen. Denn es geht hier nicht um bestehendes Recht, sondern um eine Präzedenzklage, mit der man Inkassomaßnahmen hypothetisch aussetzen kann. Und ich bin kein Anwalt, ich bin nur wütend.
Die Präzedenklage soll Folgendes bewirken:
Ich glaube, dass man für Schwangere und Familien mit kleinen Kindern die Inkassomassnahmen und Strafen aussetzen muss, damit sie nicht zur Leibstrafe an den Kindern werden. Toxischer Stress kann die Gesundheit von Kindern nachweislich und sehr dauerhaft zerstören. So eine Leibstrafe währe also auch eine Sippenhaftung, etwas was in Deutschland verboten ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sippenhaftung
Nun zum wissenschaftlichen Nachweis dieser Leibstrafe: es gibt hunderte von Studien, die zeigen, das aus in starker Armut aufgewachsenen Kindern, kranke Erwachsene werden. Hier zum Beispiel ein Video, dass Veränderungen am Gehirn des Babys als evolutionären Notfall-Mechanismus erklärt (das Gehirn des Kindes ist schon direkt nach der Geburt nicht mehr wirklich kindlich, damit es in einer stressigen Umgebung überleben kann): https://www.youtube.com/watch?v=cFyTZ63-nM4
Hier ist eine Studie zeigt, dass Armut wahrscheinlich vererbbar ist, da sie die Expression von etwa 10 Prozent Eures Genoms verändert:
https://www.sciencedaily.com/releases/2 ... 135433.htm
(Die DNA Methylation steuert die Genexpression mit).
Hier eine Beispiel-Studie, die die genauer Mechanismen untersucht, wie solche Veränderungen in der frühen Kindheit z.B. das Immunsystem schädigen:
https://www.nature.com/articles/s41598- ... _paid_XMOL
Ihr werdet bei den meisten Forschern (Video und Studie der Northwestern University) immer diese Tendenz finden, dass sie trotz gefundener empirischer Beweise und guter Wahrscheinlichkeiten, noch keinen abschließenden Schluss ziehen wollen. Das macht man in der Forschung auch so, und da ist es auch gut.
Aber in der realen Welt kann man sich den Ausschluss absolut jeden Restzweifels bei etwas, das wahrscheinlich gesundheitsgefährlich ist, so nicht leisten - weshalb insbesondere im Gesundheitsbereich das Vorsorgeprinzip zählt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorsorgeprinzip
Ich würde also vorschlagen, die Klage zur Aussetzung von Inkassomaßnahmen (auch Strafzinsen) auf den Argumenten Sippenhaft und Vorsorgeprinzip zu basieren. Falls Jemand den Heldenweg über die Präzedenzklage überhaupt gehen will, sollte er also Beides sofort beim Anwalt erwähnen. (Und seit darauf gefasst, dass viele Anwälte so etwas Kompliziertes für den Prozesskostenhilfesatz nicht machen wollen.)
Wer über die wissenschaftlichen Hintergründe diskutieren will, oder sich politisch vernetzten ... ich würde mich freuen, wenn Ihr mir eine private Nachricht sendet.
Eine öffentliche Diskussion im Forum halte ich leider nicht für sinnvoll, da Schulden mit starkem Stigma behaftet sind, die Betroffenen eh meist schon verteidigungsunfähig am Boden liegen, und deshalb in solchen Diskussionen besonders hart und gefährlich getrollt wird. Wenn Ihr Euch tiefer für das Thema interessiert, sind unten allerdings noch ein paar Zusatzinformationen und Argumente aufgelistet.
Vertiefung:
Wann immer Ihr versucht, etwas für Schuldner zu verbessern werdet Ihr in ein Dogma rennen, dass diese selbst Schuld sind, und Hilfe also nicht verdienen. Ein gesellschaftliches Dogma hat in diesem Fall weniger mit der Kirche zu tun, Ihr müsst Euch hier eher geschätzt eine Million Kilo Gehirnneuronen in den Gehirnen der Allgemeinheit vorstellen, die sich gegen Euch verknotet haben, und Euch als Gruppe angreifen wollen. Teil dieses Angriffes ist es jede Information und jedes Argument zu unterdrücken, dass Euch helfen könnte, Euch zu schützen. Deshalb ist allein durch Reden und Argumente auch so schwer dagegen anzukommen:
https://www.youtube.com/watch?v=5Ms-njDqHuQ
Gegenargumente die zur Verteidigung dieses Dogmas mit Sicherheit antreffen werdet:
Ihr werdet immer hören, das Ihr selbst schuld seit, weil Ihr hättet ja keine Schulden machen müssen, und jetzt mit den Konsequenzen leben müsst. Jeder Mensch der damit anfängt, hat das Hauptargument, das man Kinder nicht für die Fehler ihrer Eltern bestraft, von ganz von Anfang an nicht verstanden, bzw. sein Gehirn hat es ausgefiltert.
Whataboutism:
Ihr werdet sehr schnell hören, dass andere Menschen ja auch unter Stress stehen, und dass denen ja auch nicht geholfen wird. Das ist Whataboutism. Hypothetisches Beispiel für Whataboutism: Wenn Frauen keinen guten Rechtschutz bekommen, die geschlagen werden, dann währe es ja auch unfair jenen Frauen einen guten Rechtsschutz zu geben, die vergewaltigt werden (ich habe extra ein krasses Beispiel gewählt, damit das Logikproblem gut sichtbar wird). Man würde im Beispielfall diese Beiden Probleme dann einfach nacheinander angehen, sonst kommt man in die Situation wo sich für beide Opfergruppen nichts verändert, weil beide abwechselnd gegeneinander ausgespielt werden.
Whataboutism kann sogar Lösungs- Strategien betreffen, d.h. man soll was anderes machen als den Inkassostress abstellen.
Beispiel: Einige andere Beispiele, wie toxischer Stress entstehen kann, ist Trennung, Streit in der Familie etc. Deshalb helfen auch nachgewiesen Programme, die sich um Familien kümmern, toxischen Stress vermindern. Aber ich kenne keinen Nachweis, dass sie soweit helfen, dass sie das Problem auch bis zu dem Maße beheben, dass diese Kinder mit Kindern aus normalen Verhältnissen gleichziehen.
Statistisch ist zudem nachgewiesen, dass sich Pärchen mit Geldproblemen öfter trennen, und öfter streiten. Deshalb währe es falsch hier die Verantwortung allein auf die Partnerschaften zu schieben, die durch Existenzängste und den hohen Stress zerbrechen. Oder zu hoffen, das Coaching das Problem auch lösst. Coaching kostet auch Geld, es ist meines Wissens nicht nachgewiesen, dass es in diesem Fall nicht kosten-effizienter währe, einfach direkt Geld an die Familien zu geben bzw. Kombinationen aus mehr Geld und weniger Coaching einzusetzen. Reden alleine hilft halt nicht bei allem, besonders nicht, wenn das Auto plötzlich weg ist, und der Supermarkt 12 Kilometer entfernt liegt.
Die biologischen Mechanismen die Menschen, die wenig Serotonin haben und unter starkem Stress stehen, auf Provokation aggressiver hin reagieren lassen, sind bekannt. Die Vermeidung extremer finazieller Mangelsituationen ist deshalb unvermeidbar, wenn man den Familienzusammenhalt schützen will.
Und der größte Hammer zum Schluss: "Aber dann bekommen die Leute Kinder, um ihre Schuldenprobleme zu lösen ..."
Die Schuldenprobleme sind in diesem Vorschlag nur aufgeschoben, und es ist nicht klar, ob die Leute allein für einen Aufschub Lust haben, Kinder zu bekommen. Aber selbst wenn: die viel einfachere Strategie, eine Sippenstrafe zu vermeiden ohne so einen "gefährlichen" Inzentiv zu setzen (Tipp: ohne Einwanderung würde unsere Bevölkerung bereits massiv sinken, so wenig Geburten gibt es) währe in diesem Fall, die Bedingungen für alle Schuldner zu verbessern (Höhere Pfändungsfreibeträge, kein Pfänden des Autos mehr bzw. Ersatzfahrzeug mit geringerem Wert etc.). Das Pfänden des Autos ist gar nicht so ohne. Kein Auto zu haben ist unter den 10 Top-Faktoren, die mit einer statistischen Verkürzung der Lebenserwartung verbunden sind.
Und nun zum Schluss:" Aber der Sozialstaat tut doch schon genug... " Ach wirklich? Wenn er das tut, warum dauert es für Kinder aus der Unterschicht in Deutschland im Schnitt 4 Generationen aus der Armut zu entkommen? Warum schneiden sie so viel schlechter in der Schule ab? Haben wir etwa so etwas wie eine Sklavenkaste geschaffen, die durch die Ausnutzung biologischer Stress-Mechanismen über Generationen da gehalten wird, wo sie ist? Die also für wenig Ressourcen als Gegenleistung Arbeiten macht, die sonst keiner machen will?
Die Präzedenklage soll Folgendes bewirken:
Ich glaube, dass man für Schwangere und Familien mit kleinen Kindern die Inkassomassnahmen und Strafen aussetzen muss, damit sie nicht zur Leibstrafe an den Kindern werden. Toxischer Stress kann die Gesundheit von Kindern nachweislich und sehr dauerhaft zerstören. So eine Leibstrafe währe also auch eine Sippenhaftung, etwas was in Deutschland verboten ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sippenhaftung
Nun zum wissenschaftlichen Nachweis dieser Leibstrafe: es gibt hunderte von Studien, die zeigen, das aus in starker Armut aufgewachsenen Kindern, kranke Erwachsene werden. Hier zum Beispiel ein Video, dass Veränderungen am Gehirn des Babys als evolutionären Notfall-Mechanismus erklärt (das Gehirn des Kindes ist schon direkt nach der Geburt nicht mehr wirklich kindlich, damit es in einer stressigen Umgebung überleben kann): https://www.youtube.com/watch?v=cFyTZ63-nM4
Hier ist eine Studie zeigt, dass Armut wahrscheinlich vererbbar ist, da sie die Expression von etwa 10 Prozent Eures Genoms verändert:
https://www.sciencedaily.com/releases/2 ... 135433.htm
(Die DNA Methylation steuert die Genexpression mit).
Hier eine Beispiel-Studie, die die genauer Mechanismen untersucht, wie solche Veränderungen in der frühen Kindheit z.B. das Immunsystem schädigen:
https://www.nature.com/articles/s41598- ... _paid_XMOL
Ihr werdet bei den meisten Forschern (Video und Studie der Northwestern University) immer diese Tendenz finden, dass sie trotz gefundener empirischer Beweise und guter Wahrscheinlichkeiten, noch keinen abschließenden Schluss ziehen wollen. Das macht man in der Forschung auch so, und da ist es auch gut.
Aber in der realen Welt kann man sich den Ausschluss absolut jeden Restzweifels bei etwas, das wahrscheinlich gesundheitsgefährlich ist, so nicht leisten - weshalb insbesondere im Gesundheitsbereich das Vorsorgeprinzip zählt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vorsorgeprinzip
Ich würde also vorschlagen, die Klage zur Aussetzung von Inkassomaßnahmen (auch Strafzinsen) auf den Argumenten Sippenhaft und Vorsorgeprinzip zu basieren. Falls Jemand den Heldenweg über die Präzedenzklage überhaupt gehen will, sollte er also Beides sofort beim Anwalt erwähnen. (Und seit darauf gefasst, dass viele Anwälte so etwas Kompliziertes für den Prozesskostenhilfesatz nicht machen wollen.)
Wer über die wissenschaftlichen Hintergründe diskutieren will, oder sich politisch vernetzten ... ich würde mich freuen, wenn Ihr mir eine private Nachricht sendet.
Eine öffentliche Diskussion im Forum halte ich leider nicht für sinnvoll, da Schulden mit starkem Stigma behaftet sind, die Betroffenen eh meist schon verteidigungsunfähig am Boden liegen, und deshalb in solchen Diskussionen besonders hart und gefährlich getrollt wird. Wenn Ihr Euch tiefer für das Thema interessiert, sind unten allerdings noch ein paar Zusatzinformationen und Argumente aufgelistet.
Vertiefung:
Wann immer Ihr versucht, etwas für Schuldner zu verbessern werdet Ihr in ein Dogma rennen, dass diese selbst Schuld sind, und Hilfe also nicht verdienen. Ein gesellschaftliches Dogma hat in diesem Fall weniger mit der Kirche zu tun, Ihr müsst Euch hier eher geschätzt eine Million Kilo Gehirnneuronen in den Gehirnen der Allgemeinheit vorstellen, die sich gegen Euch verknotet haben, und Euch als Gruppe angreifen wollen. Teil dieses Angriffes ist es jede Information und jedes Argument zu unterdrücken, dass Euch helfen könnte, Euch zu schützen. Deshalb ist allein durch Reden und Argumente auch so schwer dagegen anzukommen:
https://www.youtube.com/watch?v=5Ms-njDqHuQ
Gegenargumente die zur Verteidigung dieses Dogmas mit Sicherheit antreffen werdet:
Ihr werdet immer hören, das Ihr selbst schuld seit, weil Ihr hättet ja keine Schulden machen müssen, und jetzt mit den Konsequenzen leben müsst. Jeder Mensch der damit anfängt, hat das Hauptargument, das man Kinder nicht für die Fehler ihrer Eltern bestraft, von ganz von Anfang an nicht verstanden, bzw. sein Gehirn hat es ausgefiltert.
Whataboutism:
Ihr werdet sehr schnell hören, dass andere Menschen ja auch unter Stress stehen, und dass denen ja auch nicht geholfen wird. Das ist Whataboutism. Hypothetisches Beispiel für Whataboutism: Wenn Frauen keinen guten Rechtschutz bekommen, die geschlagen werden, dann währe es ja auch unfair jenen Frauen einen guten Rechtsschutz zu geben, die vergewaltigt werden (ich habe extra ein krasses Beispiel gewählt, damit das Logikproblem gut sichtbar wird). Man würde im Beispielfall diese Beiden Probleme dann einfach nacheinander angehen, sonst kommt man in die Situation wo sich für beide Opfergruppen nichts verändert, weil beide abwechselnd gegeneinander ausgespielt werden.
Whataboutism kann sogar Lösungs- Strategien betreffen, d.h. man soll was anderes machen als den Inkassostress abstellen.
Beispiel: Einige andere Beispiele, wie toxischer Stress entstehen kann, ist Trennung, Streit in der Familie etc. Deshalb helfen auch nachgewiesen Programme, die sich um Familien kümmern, toxischen Stress vermindern. Aber ich kenne keinen Nachweis, dass sie soweit helfen, dass sie das Problem auch bis zu dem Maße beheben, dass diese Kinder mit Kindern aus normalen Verhältnissen gleichziehen.
Statistisch ist zudem nachgewiesen, dass sich Pärchen mit Geldproblemen öfter trennen, und öfter streiten. Deshalb währe es falsch hier die Verantwortung allein auf die Partnerschaften zu schieben, die durch Existenzängste und den hohen Stress zerbrechen. Oder zu hoffen, das Coaching das Problem auch lösst. Coaching kostet auch Geld, es ist meines Wissens nicht nachgewiesen, dass es in diesem Fall nicht kosten-effizienter währe, einfach direkt Geld an die Familien zu geben bzw. Kombinationen aus mehr Geld und weniger Coaching einzusetzen. Reden alleine hilft halt nicht bei allem, besonders nicht, wenn das Auto plötzlich weg ist, und der Supermarkt 12 Kilometer entfernt liegt.
Die biologischen Mechanismen die Menschen, die wenig Serotonin haben und unter starkem Stress stehen, auf Provokation aggressiver hin reagieren lassen, sind bekannt. Die Vermeidung extremer finazieller Mangelsituationen ist deshalb unvermeidbar, wenn man den Familienzusammenhalt schützen will.
Und der größte Hammer zum Schluss: "Aber dann bekommen die Leute Kinder, um ihre Schuldenprobleme zu lösen ..."
Die Schuldenprobleme sind in diesem Vorschlag nur aufgeschoben, und es ist nicht klar, ob die Leute allein für einen Aufschub Lust haben, Kinder zu bekommen. Aber selbst wenn: die viel einfachere Strategie, eine Sippenstrafe zu vermeiden ohne so einen "gefährlichen" Inzentiv zu setzen (Tipp: ohne Einwanderung würde unsere Bevölkerung bereits massiv sinken, so wenig Geburten gibt es) währe in diesem Fall, die Bedingungen für alle Schuldner zu verbessern (Höhere Pfändungsfreibeträge, kein Pfänden des Autos mehr bzw. Ersatzfahrzeug mit geringerem Wert etc.). Das Pfänden des Autos ist gar nicht so ohne. Kein Auto zu haben ist unter den 10 Top-Faktoren, die mit einer statistischen Verkürzung der Lebenserwartung verbunden sind.
Und nun zum Schluss:" Aber der Sozialstaat tut doch schon genug... " Ach wirklich? Wenn er das tut, warum dauert es für Kinder aus der Unterschicht in Deutschland im Schnitt 4 Generationen aus der Armut zu entkommen? Warum schneiden sie so viel schlechter in der Schule ab? Haben wir etwa so etwas wie eine Sklavenkaste geschaffen, die durch die Ausnutzung biologischer Stress-Mechanismen über Generationen da gehalten wird, wo sie ist? Die also für wenig Ressourcen als Gegenleistung Arbeiten macht, die sonst keiner machen will?