Schuldner Community

Hey,

Vor "kurzem" ist mein Mann verstorben (bitte kein Mitleid dafür). Er hatte immer so gut verdient, dass ich als Hausfrau Zuhause geblieben bin und mich eben darum gekümmert habe. Nur habe ich jetzt nach dem Tod und Annahme des Erbes erfahren, dass er scheinbar eine Menge Schulden angehäuft hat. Jetzt lebe ich hier von Hartz4 und habe einen Berg von Schulden. Momentan komm ich mit der Witwenrente noch relativ gut über die Runden, aber sobald ich die nicht mehr voll kriege, weiß ich nicht, wie ich es schaffen soll..

Ich habe Respekt vor deiner Stärke!

Habe ja Erfahrung mit Hartz4 und ich kann dir eigentlich nur eine Schuldenberatung empfehlen. Oder informiere dich selbst auch ein bisschen im Netz, damit du da nicht komplett unvorbereitet hingehst. Es wird nicht leicht, aber du kannst es schaffen!
Um dir den Anfang leichter zu machen: https://www.arbeitslosenselbsthilfe.org/schulden/

nira hat geschrieben: ↑20. Dez 2019, 10:07 Er hatte immer so gut verdient, dass ich als Hausfrau Zuhause geblieben bin und mich eben darum gekümmert habe. Nur habe ich jetzt nach dem Tod und Annahme des Erbes erfahren, dass er scheinbar eine Menge Schulden angehäuft hat. Jetzt lebe ich hier von Hartz4 und habe einen Berg von Schulden.
Momentan komm ich mit der Witwenrente noch relativ gut über die Runden, aber sobald ich die nicht mehr voll kriege, weiß ich nicht, wie ich es schaffen soll...

Hey!

Ich habe ein bisschen Schwierigkeiten den Zusammenhang an einigen Stellen zu verstehen.
- Wann ist er gestorben? Die Frist für die Erbausschlagung beträgt 6 Wochen ab Kenntnis des Todesfalls.
- Wenn er "so gut verdient" hat, wie hoch ist denn dann die Witwenrente?
- Wenn diese dennoch so gering ist, dass Du ohnehin (ergänzend) von Hartz4 lebst, welchen Unterschied würde es dann machen wenn Du die Witwenrente "nicht mehr voll" kriegst?
- Warum sollte man denn überhaupt eine Witwenrente "nicht mehr voll" kriegen? Sinn machte diese Aussage m.E. doch nur in Zusammenhang mit dem Sterbevierteljahr. Von daher meine erste Frage nach dem Zeitpunkt des Todesfalls.

Das Wichtigste zuletzt: Zahle da bloß nichts an irgendwelche Gläubiger Deines Mannes. Im schlimmsten Falle gibt es die Möglichkeit einer Nachlassinsolvenz - also eines Insolvenzverfahrens welches die Erbmasse komplett abgekoppelt von Deinem Einkommen und Vermögen behandelt.

Das Allerwichtigste zuallerletzt: Gehe damit bitte zu einer Beratungsstelle.

Ich habe das Erbe angenommen und erst danach erfahren, dass er eine Menge Schulden hatte.
Die Witwenrente ist jetzt ausreichend hoch um gut leben zu können, allerdings wird die meines Wissens nach ja nur die ersten 3 Monate voll ausgezahlt.

Dankeschön

nira hat geschrieben: ↑23. Dez 2019, 09:52 Ich habe das Erbe angenommen

Wie genau? Ein Erbe wird in aller aller Regel durch Verstreichen der Frist angenommen. Von daher nochmal: Die Frist zur Erbausschlagung beträgt 6 Wochen nach Kenntnis des Todesfalls.

nira hat geschrieben: ↑23. Dez 2019, 09:52 Die Witwenrente ist jetzt ausreichend hoch um gut leben zu können, allerdings wird die meines Wissens nach ja nur die ersten 3 Monate voll ausgezahlt.

Nein, die Witwenrente wird unbefristet ausbezahlt. Was Du meinst, ist das sog. Sterbevierteljahr.

Nochmal: Wenn die Kenntnis des Todesfalls weniger als 6 Wochen her ist: Schlage das Erbe aus! Schriftlich oder besser noch persönlich beim zuständigen Nachlassgericht.

Wenn die Frist verstrichen ist, stelle einen Antrag auf ein Nachlassinsolvenzverfahren. Auch wenn ich Dich in Deiner Situation ungern stresse: Auch damit sollte man nicht allzu lange warten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nachlassi ... zverfahren

https://www.justiz.nrw.de/BS/formulare/ ... fahren.pdf

Theoretisch kannst Du das selbst machen. Praktisch wird Dich das vermutlich (besonders in Anbetracht der Situation) überfordern. Von daher solltest Du dabei optimaler Weise die Hilfe einer Beratungsstelle in Anspruch nehmen.

Erst das:

nira hat geschrieben: ↑20. Dez 2019, 10:07 ...
Jetzt lebe ich hier von Hartz4 und habe einen Berg von Schulden.
...

Dann das:

nira hat geschrieben: ↑23. Dez 2019, 09:52 ...
Die Witwenrente ist jetzt ausreichend hoch um gut leben zu können
...

Das passt nicht wirklich zusammen ... oder doch?

Und: " ... das Erbe angenommen ..." - wie???
Weil Du über die Sachen (Konto? Wohnung? Kfz?) Deines Mannes verfügt hast?

Hast Du schon einen Überblick, wie hoch die Schulden sind?
Und wie hoch der Nachlaß (positiv) ist ?

Wenn der Nachlaß wirklich überschuldet ist,
dann solltest Du Dich wirklich umgehend zum Thema "Nachlaßinsolvenz" informieren.