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Schufa Score - Wie kann das sein?

Verfasst: 16. Mär 2021, 02:40
von Phönix
Eine schönen guten Tag,

Schulden sind nicht schön und sorgen auch nicht selten für Schlaflosenächte drum wählen viele den letzten noch verbliebenen Ausweg und gehen in die Inso. Die Gründe für Schulden sind vielfältig und nicht immer ist man selber an dieser Situation schuld. Wenn man nun zum Beispiel, aus gutem Glauben, eine Bürgschaft übernommen hat und auf einmal ordentlich zur Kasse gebeten wird hat man nicht selten einen Arschvoll an Schulden an der Backe ohne dafür wirklich etwas zu können. Natürlich hätte man die Bürgschaft nicht unterschreiben müssen aber im Nachhinein ist man ja eh immer viel Schlauer.

In meinem Fall war es jedoch keine Bürgschaft welche mich in die Schuldenfalle tapsen lies, sondern einfache Dämlichkeit. Die typischen Jugendsünden eben welche mich danach über viele viele Jahre verfolgten. So als junger Erwachsener ist es durchaus mal verlockend, wenn man sein Konto mit etlichen tausend Euro, damals noch DM, in die miesen reiten kann. Im Besonderen wenn man sich darüber keine Gedanken macht und nicht bedenkt das man dieses Geld auch wieder zu zahlen muss. Wie gesagt ich war damals ein wenig dämlich doch bin ich damit ja nicht alleine, auch wenn das die Sachen nicht besser macht. Die Gesamtsumme, meiner in den Jahren aufgelaufenen Schulden, konnte ich nicht tilgen, ich wollte zwar aber wo nichts ist kann man auch nichts zahlen, und somit blieb auch mir nur der Schritt in die Inso. Dieser Schritt ist mir nicht leicht gefallen da man in der Gesellschaft ja schon dumm angeschaut wird, wenn man Schulden hat und oftmals direkt als Versager betrachtet wird, wenn man in die Inso geht. Drum behielt ich dieses auch weitgehend für mich, sowohl den Schuldenberg als auch den Schritt in die Inso.

Der Schritt in die Inso war nicht leicht aber richtig. Der Schuldenberg belief sich auf etwa 170.000 Euro. Bei der Summe musste ich auch ein wenig Schlucken denn den Überblick hatte ich da schon lange verloren. Innerhalb von einem Jahr war ich allerdings mit dem ganzen Prozedere durch, ich habe also keine Wohlverhaltensphase mitgemacht. Der Grund war das von allen Gläubigern lediglich einer die Forderung angemeldet hatte. Diese konnte ich dann auch begleichen so dass es keine weiteren Anmeldungen gab und mir nach § 300 InsO, nachdem die Insolvenzverwalterin bestätigte das alle weiteren Kosten ebenfalls beglichen seien, die direkte RSB erteilt wurde. Das dieser Verlauf einer Inso ehr ungewöhnlich ist war auch mir damals schon bewusst und somit fragte ich die Insolvenzverwalterin ob dieses öfter vorkommen würde. Als Antwort erhielt ich die Aussage das es durchaus mal vorkommen würde aber doch ehr selten, in Ihrer ganzen Zeit wäre dieses nun das erste Mal gewesen.

Ich bin also mit einem blauen Auge davon gekommen wofür ich auch dankbar bin. Das was dann noch folgte waren eben die drei Jahre in der Datenkralle Schufa. Eine Inso ist zwar nicht sonderlich schön doch mit den Schulden welche man nicht tilgen kann zu leben ebenfalls nicht. Es ist auch nicht schön mit einer gewissen Angst den Briefkasten zu öffnen oder in der Angst zu leben das jederzeit eine Konto- oder auch Gehaltspfändung eintreten kann. Der Schritt in die Inso war also der richtige und auch das deutlich kleinere Übel.

Dieses aber nur um einen groben Überblick zu bekommen denn darum geht es mir nun eigentlich gar nicht, es geht vielmehr um den Schufa Score. Vor der Inso lag mein Schufa Score bei 5%, so wird es wohl bei den meisten sein. Ein Jahr nach der RSB war ich bei einem Schufa Score von 20%. Im zweiten Jahr nach der RSB betrug mein Schufa Score auf einmal nur noch 9%. Darüber hatte ich mich zwar extrem gewundert habe aber auch nicht nachgefragt da es mir eigentlich auch egal war. Solange man den Eintrag der RSB in der Schufa stehen hat kann der Score noch so gut sein, man bekommt dennoch nichts da man noch immer das Brandzeichen trägt. Meine drei Jahre sind nun rum und ich habe wieder eine Selbstauskunft angefordert, bin ja mal gespannt was nun drin stehen wird denn jetzt ist der Schufa Score durchaus relevant da ja eigentlich auch der Rest weg sein müsste.

Aber wie kann es sein das die Score Werte so unterschiedlich berechnet werden?

Immer wieder hörte, beziehungsweise lass, ich in der Vergangenheit von Personen welche bereits in der Wohlverhaltensphase einen deutlich besseren Schufa Score hatten. Oder auch nach Erteilung der RSB das es da oftmals nicht lange dauerte und der Schufa Score lag bei 80% oder höher. Andere wiederum wuselten bei 15% oder 20% herum und dieses wohlgemerkt in dem gleichen Zeitraum.

Eigentlich dürfte es nach Erteilung der RSB keine so gravierenden Unterschiede geben, doch es gibt sie. Somit auch die Frage wie dieses sein kann?

Ich gehe nicht davon aus das mir dieses nun einer richtig erläutern kann da die Schufa Algorithmen ja nicht so wirklich bekannt sind. Es ist auch nicht so dass ich mich nun wieder in den Konsum stürzen will aber so ein Schufa Score kommt ja nicht nur bei eventuellen Krediten zum Einsatz. Wie gesagt eine hundertprozentige Antwort wird es dafür wohl nicht geben, interessieren würde es mich dennoch.