Schuldner Community

Hallo zusammen,

ich habe leider gerade richtig Mist am Hals. Zum Start meiner Inso lief noch ein Leasingvertrag. Der IV hat den Vertrag nicht gekündigt. Ich hatte ihm alles vorgelegt und er hat lediglich festgestellt, dass es ihn nicht interessiert, weil es keine offenen Beträge gibt.

Die Leasingfirma hat den Vertrag ebenfalls nicht gekündigt, ich konnte den Vertrag nicht kündigen. Früher zurückgeben ging nicht. Auch eine Umschreibung war nicht möglich. Also habe ich alle monatlichen Zahlungen weiter geleistet.

Das Fahrzeug wurde mittlerweile zurück gegeben und ich habe eine wundervolle Schlussrechnung über knapp 3.000€ erhalten (Überführung, Gutachten, Mehrkilometer kleine Kratzer). Das hat mich echt umgehauen. Der IV hat die Leasingfirma natürlich abgebügelt, weil die Forderung nicht vor der Inso entstanden ist. Eine Ratenzahlung akzeptiert die Leasingfirma nicht. Als Nächstes vermute ich das Mahnverfahren.

Was mache ich denn jetzt? Was habe ich jetzt alles vor mir? Wie sieht es aus mit der Zwangsvollstreckung während der Insolvenz? Ich zahle im Moment übrigens einfach weiterhin 100€ an die Leasingfirma, obwohl sie ja keine Ratenzahlung wollen. Aber wenn ich mit der Inso durch bin (2024), will ich nicht gleich wieder Schulden haben

ach ja...
Aber bei der Überweisung der 100 EUR immer das dazuschreiben, was hier immer wieder gepredigt wird....


(Zahlung auf die Hauptforderung)

Janadi hat geschrieben: ↑2. Nov 2020, 20:51 Das Fahrzeug wurde mittlerweile zurück gegeben und ich habe eine wundervolle Schlussrechnung über knapp 3.000€ erhalten (Überführung, Gutachten, Mehrkilometer kleine Kratzer).

Super oder? Deswegen könnte man mir persönlich Leasingverträge tot aufn Bauch binden... oder wie das heißt.

Janadi hat geschrieben: ↑2. Nov 2020, 20:51 Was mache ich denn jetzt? Was habe ich jetzt alles vor mir? Wie sieht es aus mit der Zwangsvollstreckung während der Insolvenz?

Da dies offenbar als Neuschulden gilt besteht hier kein Vollstreckungsverbot. Der Gläubiger könnte also auch während der WVP zwangsvollstrecken.

Janadi hat geschrieben: ↑2. Nov 2020, 20:51 Ich zahle im Moment übrigens einfach weiterhin 100€ an die Leasingfirma, obwohl sie ja keine Ratenzahlung wollen. Aber wenn ich mit der Inso durch bin (2024), will ich nicht gleich wieder Schulden haben

Tjo, würde ich dem Grunde nach wohl auch so machen.
Eine nachweisebare Mitteilung über die Zahlungsunfähigkeit wenn möglich samt Belegen und den InsO-Zusammenhang unter Hinweis auf die Schadensminderungspflicht würde ich denen aber zukommen lassen.
Die Zahlungen zur Verrechnung auf Hauptforderung wurde ja schon gesagt.
Sämtliche Verzugsschäden (abgesehen von Verzugszinsen), die von denen geltend gemacht werden, würde ich bestreiten, widersprechen, nicht zahlen.

caffery hat geschrieben: ↑3. Nov 2020, 06:31 ...
Da dies offenbar als Neuschulden gilt besteht hier kein Vollstreckungsverbot. Der Gläubiger könnte also auch während der WVP zwangsvollstrecken.
...

Dazu sei mal eine Verständnisfrage erlaubt caffery (sorry, Janadi).
Du schreibst: Wenn 'Neuschulden', dann können Gläubiger während der WVP zwangsvollstrecken.

Das dürfen sie also versuchen.
Aber alles, was pfändbar ist, ist doch an den IV/TH abgetreten - richtig ?
Also würde ein Pfändungsversuch ins Leere laufen - oder doch nicht ?

Was das Einkommen betrifft, so müsste sich der Gläubiger "hinten anstellen", hätte aber den Rang gesichert und würde unmittelbar an die Reihe kommen, nachdem die Abtretungsphase endet.

Vollstreckungen ins Vermögen sind für solche Gläubiger quasi ohne Einschränkungen möglich - wie im Prinzip ja auch eine Kontopfändung.

MrsRob hat geschrieben: ↑3. Nov 2020, 08:26
Aber alles, was pfändbar ist, ist doch an den IV/TH abgetreten - richtig ?

Das ist ja in der WVP auch nur noch das Einkommen - jedoch nicht das Ersparte / Erbschaften / Lottogewinne etc.

Stimmt, nicht bedacht, danke Euch beiden!

Danke für eure Antworten.
Es ist insgesamt echt ärgerlich, zumal ich sogar einen Käufer für das Auto hatte, der den Restbetrag ausgelöst hätte. Allerdings war die Leasingfirma der Ansicht, das nur ich das Auto hätte kaufen können. Ein Kaufvertrag auf meinen Namen war mir zu heikel, auch wenn ich keine Zahlung geleistet hätte. Um mich vollends zu ärgern, hätten wir das damals eigentlich machen können?

Leider sogar ja..
Wenn du das Auto in der WVP kaufst ist das deins - da kann dann niemand dran. Du hättest das Auto also auf deinen Namen kaufen können.
Und wenn du es weiter veräußerst, dann ist das Geld auch deins - da kann dann auch niemand dran.
Wie gesagt, nur auf die WVP bezogen, wo du ja bist.

Ärger dich nicht zu sehr, das ist es nicht wert!

Ich bin nicht in der WVP, ich dümpele seit bald 2 Jahren im eröffneten Verfahren. Wahrscheinlich hab ich da mal was richtig gemacht