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Sorgen vor der angestrebten Insolvenz

Verfasst: 6. Feb 2025, 11:48
von vami2000
Liebe Community,

bis jetzt war ich immer nur stille Mitleserin. Da mich aktuell aber sehr starke Sorgen plagen, dachte ich, dass ich meine Gedanken hier einfach mal teile.

Im Zeitraum von 2020-2023 habe ich sehr viele Schulden angesammelt, ca. 43.000€ bei 5 Gläubigern. Seit Mitte 2023 habe ich diese Schulden jediglich
weiterhin abbezahlt und nichts neues abgeschlossen. Aus diversen Gründen mache ich seit August 2024 eine neue Ausbildung, welche mir auch wirklich Spaß macht. Ich habe ein Nettogehalt von 924€ monatlich.

Da ich wusste, dass ich aus diesen Teufelskreis nicht mehr alleine rauskomme, und absehbar war, dass ich mit meinem geringen Gehalt die Kredite nicht mehr bedienen kann, hatte ich im November 2024 meinen ersten Termin bei einer Schuldnerberatung des DRK. Da ich eine PI „anstrebe“ riet sie mir auch dazu, sofort alle Zahlungen einzustellen (ich habe bis dahin immer alles pünktlich bezahlt).
Meinen letzten Termin hatte ich am 11.01., jedoch zieht sich dieser ganze Prozess wohl noch eine ganze Weile (was wohl komplett normal ist). Nun ist es so, dass ich von fast allen Gläubigern die letzte Mahnung oder auch schon die Kündigung des Kreditvertrages bekommen habe (natürlich leite ich immer alles an meine Beratung weiter).

Was erwartet mich jetzt in den nächsten Wochen? Ich habe so große Angst davor, dass der Gerichtsvollzieher bald vor der Tür steht. Ich lebe seit zwei Jahren mit meinem Freund zusammen (er hat sich vor vier Jahren ein Haus mit relativ großen Grundstück gekauft, ich gebe ihn monatlich Geld dazu, rechtlich gehört mir aber nichts). Auch die komplette Ausstattung hatte er schon, ich habe jediglich Kleinkram, einen stinknormalen 2. Fernseher oder Deko mitgebracht.

Bei mir persönlich gibt es nicht wirklich was zu holen - ich fahre ein 25 Jahre altes Auto (was ich auch benötige, da ich zur Arbeit pendle), eine kleine günstige Homeoffice Ausstattung (Laptop + Tablet von der Arbeit gestellt) und eine Büchersammlung (ca. 100 Bücher, normale Romane, keine Sonderausgaben etc.).
Ich habe nur große Sorge, dass meinem Freund etwas weggenommen werden könnte.
Landwirtschaft ist ein großes Hobby von ihm, aber wie kann ich jetzt beweisen, dass eine Gartenfräse oder ein John Deer Rasenträcker oder seine X-Box wirklich nicht mir gehören, wenn vieles schon ewig in seinem Besitz ist und es zu vielen Sachen auch keine Rechnungen mehr gibt?
Er weiß von meiner Situation, aber ich will nicht, dass er so in diesen Mist mit reingezogen wird…

Aktuell belastet mich diese Situation wirklich sehr. Ich habe permanent Angstgefühle und schlafe auch sehr schlecht .. Vielleicht kann hier jemand von seinen eigenen Erfahrungen berichten? Vielen lieben Dank!

Re: Sorgen vor der angestrebten Insolvenz

Verfasst: 6. Feb 2025, 11:55
von SchuldenMeister
Weißt Du, ob die Schuldnerberatung Deine Gläubiger bereits angeschrieben hat?
I.d. R. stellen die Gläubiger sodann weitere ZV-Maßnahmen ein. Es gibt auch Gläubiger, die dennoch unbedingt einen Titel erwirken wollen.

Jemand Drittes (Dein Freund) hat mit Deinen Schulden nichts zu tun und wird auch nicht belangt werden.

Re: Sorgen vor der angestrebten Insolvenz

Verfasst: 6. Feb 2025, 11:59
von vami2000
SchuldenMeister hat geschrieben: 6. Feb 2025, 11:55 Weißt Du, ob die Schuldnerberatung Deine Gläubiger bereits angeschrieben hat?
I.d. R. stellen die Gläubiger sodann weitere ZV-Maßnahmen ein. Es gibt auch Gläubiger, die dennoch unbedingt einen Titel erwirken wollen.

Jemand Drittes (Dein Freund) hat mit Deinen Schulden nichts zu tun und wird auch nicht belangt werden.

Die Schuldnerberatung wollte die Gläubiger kontaktieren, ich weiß den aktuellen Stand grad aber leider nicht :/

Genau, den Stand hatte ich auch, aber ich habe dann gelesen, dass ich explizit beweisen muss, dass die Sachen nivht mir gehören. Und ich weiß nicht wie ich das ohne Rechnungen etc. machen soll.

Re: Sorgen vor der angestrebten Insolvenz

Verfasst: 10. Feb 2025, 12:02
von Darnox
Ich habe meine Zahlungen 12 Monate vor Insolvenzantrag eingestellt und hatte in der ganzen Zeit keinen Besuch vom Gerichtsvollzieher. Also schnell geht sowas nicht, mach dir nicht so große Sorgen.

Re: Sorgen vor der angestrebten Insolvenz

Verfasst: 10. Feb 2025, 16:03
von tschüss26
vami2000 hat geschrieben: 6. Feb 2025, 11:48 Liebe Community,

bis jetzt war ich immer nur stille Mitleserin. Da mich aktuell aber sehr starke Sorgen plagen, dachte ich, dass ich meine Gedanken hier einfach mal teile.

Im Zeitraum von 2020-2023 habe ich sehr viele Schulden angesammelt, ca. 43.000€ bei 5 Gläubigern. Seit Mitte 2023 habe ich diese Schulden jediglich
weiterhin abbezahlt und nichts neues abgeschlossen. Aus diversen Gründen mache ich seit August 2024 eine neue Ausbildung, welche mir auch wirklich Spaß macht. Ich habe ein Nettogehalt von 924€ monatlich.

Da ich wusste, dass ich aus diesen Teufelskreis nicht mehr alleine rauskomme, und absehbar war, dass ich mit meinem geringen Gehalt die Kredite nicht mehr bedienen kann, hatte ich im November 2024 meinen ersten Termin bei einer Schuldnerberatung des DRK. Da ich eine PI „anstrebe“ riet sie mir auch dazu, sofort alle Zahlungen einzustellen (ich habe bis dahin immer alles pünktlich bezahlt).
Meinen letzten Termin hatte ich am 11.01., jedoch zieht sich dieser ganze Prozess wohl noch eine ganze Weile (was wohl komplett normal ist). Nun ist es so, dass ich von fast allen Gläubigern die letzte Mahnung oder auch schon die Kündigung des Kreditvertrages bekommen habe (natürlich leite ich immer alles an meine Beratung weiter).

Was erwartet mich jetzt in den nächsten Wochen? Ich habe so große Angst davor, dass der Gerichtsvollzieher bald vor der Tür steht. Ich lebe seit zwei Jahren mit meinem Freund zusammen (er hat sich vor vier Jahren ein Haus mit relativ großen Grundstück gekauft, ich gebe ihn monatlich Geld dazu, rechtlich gehört mir aber nichts). Auch die komplette Ausstattung hatte er schon, ich habe jediglich Kleinkram, einen stinknormalen 2. Fernseher oder Deko mitgebracht.

Bei mir persönlich gibt es nicht wirklich was zu holen - ich fahre ein 25 Jahre altes Auto (was ich auch benötige, da ich zur Arbeit pendle), eine kleine günstige Homeoffice Ausstattung (Laptop + Tablet von der Arbeit gestellt) und eine Büchersammlung (ca. 100 Bücher, normale Romane, keine Sonderausgaben etc.).
Ich habe nur große Sorge, dass meinem Freund etwas weggenommen werden könnte.
Landwirtschaft ist ein großes Hobby von ihm, aber wie kann ich jetzt beweisen, dass eine Gartenfräse oder ein John Deer Rasenträcker oder seine X-Box wirklich nicht mir gehören, wenn vieles schon ewig in seinem Besitz ist und es zu vielen Sachen auch keine Rechnungen mehr gibt?
Er weiß von meiner Situation, aber ich will nicht, dass er so in diesen Mist mit reingezogen wird…

Aktuell belastet mich diese Situation wirklich sehr. Ich habe permanent Angstgefühle und schlafe auch sehr schlecht .. Vielleicht kann hier jemand von seinen eigenen Erfahrungen berichten? Vielen lieben Dank!
Hallo,
nicht du musst beim eventuellen Besuch dem GV beweisen das dir bestimmte Sachen nicht gehören, sondern er müsste es dir beweisen.
Also mach dir deswegen keinen Kopf.
Wenn du vielleicht eine Vermögensauskunft abgeben musst, musst du sowieso unterschreiben das alle von dir gemachten Angaben der Wahrheit entsprechen.
Und das sind auch nur Menschen, die ihre Arbeit machen.
LG

Re: Sorgen vor der angestrebten Insolvenz

Verfasst: 11. Feb 2025, 18:17
von vami2000
Darnox hat geschrieben: 10. Feb 2025, 12:02 Ich habe meine Zahlungen 12 Monate vor Insolvenzantrag eingestellt und hatte in der ganzen Zeit keinen Besuch vom Gerichtsvollzieher. Also schnell geht sowas nicht, mach dir nicht so große Sorgen.
Vielen Dank für deine Nachricht!
Ich bin allgemein eine Person die sich sehr viele und große Sorgen macht - und aktuell fühle ich mich einfach hilflos, weil ich nichts machen kann außer abwarten, dass alles seinen Weg geht ..

Wie lange dauert es denn ca. bis Briefe vom Inkasso kommen? Und wie ist da der Ablauf? Wie viele Briefe bekommt man in der Regel?

Re: Sorgen vor der angestrebten Insolvenz

Verfasst: 11. Feb 2025, 18:18
von vami2000
hallo26 hat geschrieben: 10. Feb 2025, 16:03
vami2000 hat geschrieben: 6. Feb 2025, 11:48 Liebe Community,

bis jetzt war ich immer nur stille Mitleserin. Da mich aktuell aber sehr starke Sorgen plagen, dachte ich, dass ich meine Gedanken hier einfach mal teile.

Im Zeitraum von 2020-2023 habe ich sehr viele Schulden angesammelt, ca. 43.000€ bei 5 Gläubigern. Seit Mitte 2023 habe ich diese Schulden jediglich
weiterhin abbezahlt und nichts neues abgeschlossen. Aus diversen Gründen mache ich seit August 2024 eine neue Ausbildung, welche mir auch wirklich Spaß macht. Ich habe ein Nettogehalt von 924€ monatlich.

Da ich wusste, dass ich aus diesen Teufelskreis nicht mehr alleine rauskomme, und absehbar war, dass ich mit meinem geringen Gehalt die Kredite nicht mehr bedienen kann, hatte ich im November 2024 meinen ersten Termin bei einer Schuldnerberatung des DRK. Da ich eine PI „anstrebe“ riet sie mir auch dazu, sofort alle Zahlungen einzustellen (ich habe bis dahin immer alles pünktlich bezahlt).
Meinen letzten Termin hatte ich am 11.01., jedoch zieht sich dieser ganze Prozess wohl noch eine ganze Weile (was wohl komplett normal ist). Nun ist es so, dass ich von fast allen Gläubigern die letzte Mahnung oder auch schon die Kündigung des Kreditvertrages bekommen habe (natürlich leite ich immer alles an meine Beratung weiter).

Was erwartet mich jetzt in den nächsten Wochen? Ich habe so große Angst davor, dass der Gerichtsvollzieher bald vor der Tür steht. Ich lebe seit zwei Jahren mit meinem Freund zusammen (er hat sich vor vier Jahren ein Haus mit relativ großen Grundstück gekauft, ich gebe ihn monatlich Geld dazu, rechtlich gehört mir aber nichts). Auch die komplette Ausstattung hatte er schon, ich habe jediglich Kleinkram, einen stinknormalen 2. Fernseher oder Deko mitgebracht.

Bei mir persönlich gibt es nicht wirklich was zu holen - ich fahre ein 25 Jahre altes Auto (was ich auch benötige, da ich zur Arbeit pendle), eine kleine günstige Homeoffice Ausstattung (Laptop + Tablet von der Arbeit gestellt) und eine Büchersammlung (ca. 100 Bücher, normale Romane, keine Sonderausgaben etc.).
Ich habe nur große Sorge, dass meinem Freund etwas weggenommen werden könnte.
Landwirtschaft ist ein großes Hobby von ihm, aber wie kann ich jetzt beweisen, dass eine Gartenfräse oder ein John Deer Rasenträcker oder seine X-Box wirklich nicht mir gehören, wenn vieles schon ewig in seinem Besitz ist und es zu vielen Sachen auch keine Rechnungen mehr gibt?
Er weiß von meiner Situation, aber ich will nicht, dass er so in diesen Mist mit reingezogen wird…

Aktuell belastet mich diese Situation wirklich sehr. Ich habe permanent Angstgefühle und schlafe auch sehr schlecht .. Vielleicht kann hier jemand von seinen eigenen Erfahrungen berichten? Vielen lieben Dank!
Hallo,
nicht du musst beim eventuellen Besuch dem GV beweisen das dir bestimmte Sachen nicht gehören, sondern er müsste es dir beweisen.
Also mach dir deswegen keinen Kopf.
Wenn du vielleicht eine Vermögensauskunft abgeben musst, musst du sowieso unterschreiben das alle von dir gemachten Angaben der Wahrheit entsprechen.
Und das sind auch nur Menschen, die ihre Arbeit machen.
LG

Danke für deine Nachricht!
Wie läuft sowas eigentlich ab? Also wird immer ein Gerichtsvollzieher geschickt oder müssen manche Personen einfach „nur“ diese Vermögensauskunft abgeben - oder beides?
Ich bin noch echt unerfahren auf diesem Gebiet

Re: Sorgen vor der angestrebten Insolvenz

Verfasst: 11. Feb 2025, 22:10
von Shopgirl
Briefe sind erstmal nur Briefe, auch wenn sie natürlich von Inkassos schon mal einschüchternd wirken können.
Du heftest das alles fein säuberlich ab, mehr kannst du nicht tun. Wann und ob überhaupt jemals ein Gerichtsvollzieher involviert sein wird, lässt sich nicht absehen. Das kostet die Gläubiger halt auch Geld, das sie bei einer angestrebten Insolvenz meistens nicht wiedersehen.

Aber selbst wenn es zu einer Vermögensauskunft kommt (dabei ist immer ein Gerichtsvollzieher involviert), ist das erstmal eigentlich nicht so schlimm. Der Gerichtsvollzieher macht nur seinen Job, der ist kein Folterknecht für irgendein Inkasso. Kaffee anbieten, Fragen ehrlich beantworten und dann geht der auch ganz schnell wieder.

Re: Sorgen vor der angestrebten Insolvenz

Verfasst: 12. Feb 2025, 15:46
von Darnox
vami2000 hat geschrieben: 11. Feb 2025, 18:17 Wie lange dauert es denn ca. bis Briefe vom Inkasso kommen? Und wie ist da der Ablauf? Wie viele Briefe bekommt man in der Regel?
Wie lang das dauert kann ich gar nicht mehr genau sagen. Erstmal schreiben einen ja die ursprünglichen Gläubiger an, stellen Fristen auf, und die geben es irgendwann an Inkasso ab... oder auch nicht. Von 8 Gläubigern haben nur 2 ihre Forderungen bei mir an Inkasso abgegeben. Die schreiben gelegentlich mal Briefe, immer mit Fristen von 2-4 Wochen, dann der nächste Brief. Manchmal kommen auch Anrufe, bin da aber ehrlich gesagt nie rangegangen. Briefe habe ich auch ignoriert und an meiner Schuldnerberatung weitergeleitet. Am Ende ist da in meinem Fall nichts mehr passiert bis zur Insolvenzeröffnung.