Schuldner Community

Mahlzeit

Ich habe letztens die Post vom Gericht bekommen, dass die Insolvenz eröffnet ist, welcher Insolvenzverwalter für mich zuständig ist usw. ein Tag später kam dann auch schon der Brief vom Verwalter der für mich zuständig ist. Ich sollte Kontoauszüge der letzten 3 Monate, Jobcenter Bescheid, Mietvertag und ggf. Sachen über Unterhalt falls vorhanden vorlegen und einen Termin ausmachen.

Papiere habe ich einen Tag später in den Briefkasten vom Verwalter hinterlegt und dann angerufen wegen einem Termin. Ganz aufgeregt ob er zu mir kommt oder ich zu ihm muss, wurde mir dann nur ein Termin für ein Telefonat mitgeteilt. Ist das normal das man sich nicht sieht ? Die ganze Aufregung meinerseits war da einfach umsonst .

Dort wurde mir dann mitgeteilt, dass ich bei Veränderungen also bei einem gefundenen Job, neuer Wohnung oder einkommenden Vermögen mich immer sofort melden soll und wenn ich fragen hätte mich auch melden kann. Das war es auch schon… dachte die machen mehr Druck wegen Arbeit finden oder was auch immer… Auch hier umsonst Sorgen gemacht… waren sehr freundlich und überhaupt nicht herablassend oder ähnliches…


Jetzt frage ich mich: war es das ? Einfach melden wenn eine Bewerbung klappt oder wie auch immer sich Vermögen verändert? Oder was passiert jetzt noch ? Werden irgendwann weitere Kontoauszüge gefordert oder andere Dinge ? Z.b Bewerbungsnachweise ?

Und noch eine Frage: in dem Brief stand, dass die Bank mein Konto sperren wird und ich mich beim Verwalter für die Freigabe melden soll… Aber das Konto wurde bis jetzt nicht gesperrt ? Ist das normal ?

Danke euch und wünsche noch eine schöne Woche.

Hallo,
ja, das ist normal. Bei mir war der IV zwar tatsächlich am Anfang mal da, hätte alternativ aber auch da hin kommen können. Der saß aber nur mit mir in der Küche und hat einen Kaffee getrunken und sich Notizen gemacht, wo ich arbeite, was ich arbeite, wie viel Kinder und so was.

Mein Konto wurde erst knapp einen Monat später dicht gemacht und es war etwas kompliziert das wieder frei zu bekommen. Die Bank sagte wenden Sie sich an den IV, der IV sagte, holen Sie die Kontoauszüge. Die Bank hat meine Karte aber eingezogen als ich Auszüge drucken wollte. In der Filiale wollte man mir sie nicht drucken. Ein paar Tage hin- und her und nach einer Woche wieder offen. Als Tipp: leg Dir bisschen Bargeld zuhause hin, ich musste mir damals Geld leihen, weil ich wirklich keinen Euro mehr im Geldbeutel hatte.

Manche IV schicken alle halbe Jahr eine Aufforderung Kontoauszüge und Einkommensbescheide zuzusenden, andere machen das nicht, das ist sehr unterschiedlich.

Da haben manche sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Meine Mutter musste 2004 um den Dreh in Insolvenz und hatte die vollen 6 Jahre. Sie meinte, damals kam der Insolvenzverwalter vorbei und hat quasi ihre Wohnung auf den Kopf gestellt um ja auch kein Eckchen zu verpassen, wo er Geldverstecke vermutet hat.
Bei mir war es auch nur ein kurzer Anruf von vielleicht 5 Minuten, er hat sich kurz vorgestellt wer er ist, dass wir die 3 Jahre locker rumkriegen und er aufgrund von Corona nicht vorbeikäme. Das wars.
Seitdem hab ich ihm alle 6 Monate meine Lohnzettel und Unterhaltsnachweise wegen Frau und Kind geschickt und nie wieder was von ihm gehört.

Bei mir wurde das Konto nie gesperrt.

Hi ich habe damals einen Brief bekommen mit der Bitte mich in den nächsten 10 Tagen zu melden zwecks einem Telefongespräch. Das hat 45 min gedauert.ich musste auch mein Lebenslauf hin schicken sowie Quartals Weise Kontoauszüge und lohnzettel.
Itak 65

Bei mir war es so das ich bis zur WVP meine Kontoauszüge vorzeigen musste ,jetzt muss ich nur noch die Lohnabrechnungen bis zum Ende der Abtretungsfrist monatlich einreichen. Mein P Konto ist auch Freigegeben worden nach einer kurzen Zeit am Anfang der Insolvenz. War mit mein P Konto am Anfang etwas langatmig bis die Postbank das umgesetzt hat

Und kurz nach Insoeröffnung als allererstes musste ich dem Insolvenzverwalter lückenlose Kontoauszüge für 6 Monate vorlegen sowie ein Lebenslauf, Mietvertrag, Arbeitsvertrag.

Danke für Eure Beiträge.
Schon krass. Wusste nicht, dass es so unterschiedlich sein kann. Da habe ich ja bis jetzt "Glück" gehabt und habe nur das aller nötigste gebraucht.

Also so langsam gehe ich auch davon aus, dass das jeder IV anders handhabt. Gibt es da auch keine Vorgabe vom Gesetz her? Manche IV wollen nicht mal Gehaltsnachweise sehen, alle wollen alls angefangen von Gehaltsnachweisen über Kontoauszüge bis zu Nachweisen der Unterhaltszahlungen. Nur als ernstgemeinte Frage: Ist das "normal" oder gibt es da keine "Normalität" und jeder IV darf es so handhaben, wie er es für richtig hält? Muss doch irgendwelche Vorgaben geben.

Das ist eine sehr gute Frage. Ist aber bestimmt genau wie bei Gerichtsvollziehern so, dass da jeder anders ist und die nach eigenem Ermessen arbeiten. Bei mir war z.B. noch nie ein Gerichtsvollzieher zu Hause und ich habe damals immer nur eine Einladung bekommen und wurde dann in dem Büro vom GV gefragt ob ich was zu pfänden hätte. Bekannte von mir haben von ihrem GV aber immer Besuche bekommen um zu gucken ob es da was gibt.

Ich denke, dass die Vorgabe ist, dass IV sich schlau machen müssen was Sache ist und keine Vorgabe haben wie die das machen. Wie die das dann für sich entscheiden wird wohl eine Mischung aus Zeit, Lust, und Bauchgefühl sein.
Anders kann ich mir das nicht erklären. Glück für alle die wenig Arbeit damit haben und leider Pech für die, die einiges an Dingen für den IV erledigen müssen.

Vielleicht ist es aber auch eine Art "Überraschungseffekt". Wenn jeder wüsste, dass es nur 1 Monat Kontoauszug sind und sonst nichts, dann kann man sich darauf vorbereiten. So ist es mal so mal so und niemand weiß genau was auf einen zukommt.

Klar, aber gleichzeitig wird dadurch auch eben gewisse Angst geschürt, etwas falsch gemacht zu haben. In dieser Angst hab ich auch gelebt, auch wenn nie etwas kam.