Gutschrift aus Zusatzversicherung

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Ruhrpottmensch
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Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von Ruhrpottmensch »

Nabend

Ich habe heute eine Gutschrift meiner Zusatzversicherung für die Brille erhalten die ich vor wenigen Tagen gekauft habe. Da ich ja noch im eröffneten Verfahren bin, muss ich diese Gutschrift ja auf jeden Fall beim IV anmelden. Ebenso auch bei Gericht oder dort nur wenn die Summe freigegeben werden soll (Wird das überhaupt freigeben oder direkt zur Masse hinzugezogen?)?

Gruß
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

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Hi Ruhrpottmensch,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Gutschrift aus Zusatzversicherung" geschaut?
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tidus82
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von tidus82 »

Du musst dies dem IV melden, welcher das dann zur Masse ziehen wird. Dem Gericht brauchst du das nicht mitteilen, es sei denn - wie du schon schreibst - du beantragst dies freieben zu lassen. Ich wüsste jedoch keinen Grund das Geld freizugeben.

Nur als Ergänzung und prophylaktisch der Hinweis:
Du musst es auch melden, wenn die Gutschrift unterhalb deiner Pfändungsfreigrenze auf einem evtl. vorhandenen P-Konto bleibt.
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caffery
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von caffery »

Mir würde sich hier zusätzlich auch die Frage nach der Sinnhaftigkeit der Versicherung stellen - ganz besonders natürlich in der momentanen Situation.

Vielleicht wäre hier ja eine Kündigung angebracht.

MFG Caffery - im Nebenberuf Versicherungsputzkraft;)
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Ruhrpottmensch
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von Ruhrpottmensch »

tidus82 hat geschrieben: 12. Mär 2019, 07:27 Nur als Ergänzung und prophylaktisch der Hinweis:
Du musst es auch melden, wenn die Gutschrift unterhalb deiner Pfändungsfreigrenze auf einem evtl. vorhandenen P-Konto bleibt.
Gut, dass Du es nochmals sagst. War auch der erste Gedanken eines Familienmitglied... :roll:
"Wieso melden?! Du bleibst doch unterhalb der Pfändungsfreigrenze!"
Ja ne, ist klar. Das mich so ein paar Kröten die gesamte Inso kosten können, war dann erst nach langer Erklärung klar. :)

caffery hat geschrieben: 12. Mär 2019, 08:10 Caffery - im Nebenberuf Versicherungsputzkraft;)
Sehr geehrte Versicherungsputzkraft.

Kündigung ist schon abgetippt, ausgedruckt, eingetütet und gleich auf dem Weg zum Briefkasten.
Danke für ihren Hinweis.

MfG,

Ruhrpottmensch, der bei Eröffnung gepennt hat und scheinbar diese "kleine" Zusatzversicherung übersehen oder aus irgendeiner geistigen Umnachtung heraus doch noch mit in die Inso genommen hat. Und das obwohl Kosten-Nutzen in keinem Verhältnis steht... :roll: :x
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Der_H
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von Der_H »

Kann man denn grundsätzlich sagen, das alles was über die normale Haftpflichtversicherung hinausgeht, überflüssig ist?

Ich war am überlegen ob eine Hausratversicherung überhaupt noch sinn macht?
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tidus82
Admin
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von tidus82 »

Ich weiß nicht ob man so "grundsätzlich" reden sollte, was benötigt wird und was nicht.
Die Haftpflicht ist aber definitiv eine Versicherung, die JEDER haben sollte und die sich auch jeder leisten können sollte.

Genauso wie eine KFZ-Haftpflicht sofern ein Auto vorhanden ist - wozu uns aber das Gesetz eh verpflichtet.

Dennoch spielen Versicherungen natürlich mit dem Gedankenexperiment: "Was wäre wenn..."

Wenn bei mir die Wohnung abbrennt und ich keine Hausratversicherung habe, dann stehe ich doof da.. Das ist richtig.. Wobei in dem Fall zu prüfen wäre, ob nicht eventuell meine Haftpflicht zumindest für den Schaden an der Wohnung an sich aufkommt (ich habe ja ggf. einen Schaden an Eigentum meines Vermieters verursacht).
Aber wie oft ist mir schon eine Wohnung abgebrannt / überschwemmt o.Ä.? Noch nie.. Deswegen habe ich keine Hausratversicherung und stelle mir die Frage nicht wer dafür aufkommt.

Dennoch kann eine Hausratversicherung für den einen oder Anderen Sinn ergeben ^^

Man sollte sich parallel auch vor die Augen führen, dass eine Versicherung nicht daran interessiert ist für einen Schaden aufzukommen. Immerhin sind Versicherungen private Unternehmen, die ausschließlich daran interessiert sind das Geld ihrer Kunden zu bekommen. Wäre es anders, dann würde es keine Versicherungen geben.

Zusammenfassend: Jeder muss für sich selbst entscheiden wieviel er bereit ist abzusichern und wie wahrscheinlich es ist dass ein Schaden eintritt für den die Versicherung auch aufkommt. Insbesondere sollten sich die Versicherungsbedingungen angeschaut werden.

P.S.: Aktuell muss eines meiner Haustiere operiert werden.. Die erste Operation nach 12 Jahren. Meine Freundin sagte noch zu mir: "Hätten wir mal eine Operationsversicherung für die Haustiere" - jetzt hab ich grad mal online geschaut - nur die OP-Versicherung für 12 Jahre hätte mich mindestens 914,40 Euro gekostet wenn ich sie vor ihrem 5. Lebensjahr versichert hätte. Die Operation kostet 480 Euro.
Nun, da liegt es auf der Hand, dass meine Entscheidung damals korrekt war.
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FinLaure
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von FinLaure »

Da hast Du Glück, tidus, dass die OP so günstig ist. Die OP meiner Hündin kostete eine hohe vierstellige Summe, da war ich froh über die OP-Versicherung. ;)
Aber es ist so, wie Du sagst, das muss jeder für sich selbst abwägen. Ich leiste mir auch den Luxus einer Zahnzusatzversicherung, die 100% aller Kosten übernimmt. Klar ist das viel Geld und bisher habe ich so gute Zähne, dass noch nie wirklich etwas gemacht werden musste. Da werden aber sicher auch andere Zeiten kommen.
Ich bin da, was sowas angeht, doch Sissi.
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Der_H
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von Der_H »

Bei meinem neuen Vermieter war eine Privathaftpflichtversicherung vorraussetzung für den Mietvertrag. Die Versicherung deckt ja halt die Schäden ab, die man anderen zufügt.

Ich werde wohl auch auf eine Hausratversicherung die nächsten Jahre verzichten!
Meine Nochfrau will die Verträge alle zum Ende des Monats übernehmen. Sie muss sich ja gegen alles versichern. ;)

Sonst habe ich tatsächlich auch nur eine Zahnzusatzversicherung für 26€ im Jahr. (Vertrag von 1991)
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Ruhrpottmensch
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von Ruhrpottmensch »

Der_H hat geschrieben: 12. Mär 2019, 12:11 Kann man denn grundsätzlich sagen, das alles was über die normale Haftpflichtversicherung hinausgeht, überflüssig ist?
Tatsächlich habe ich -jetzt- allen Ballast abgeworfen der für mich unsinnig war.
Neben der angesprochenen Zusatzversicherung für die Zähne & Sehhilfe eben auch die Hausratsversicherung (Siehe tidus Argumentation), Sterbegeld und sogar ne völlig überteuerte "Smartphone-Versicherung"... :roll:

Ich hab auch Jahrelang nach dem Motto "Aber wenn dann mal was passiert..." gelebt... In den ganzen Jahren ist nicht einmal was passiert, wo ich wirklich den "Einsatz" wieder bekommen habe. Selbst als ich mir noch alle zwei Jahre eine neue Brille hab geholt... Da war, glaube ich, nur bei einem Modell mal der Einsatz wieder drin.

Bei den Zähne gibt es übrigens in der Inso auch die Möglichkeit es über eine Härtefallreglung laufen zu lassen (Wenn es nicht gerade die Handgeklöppelten Keramikkronen aus Meißen sind)... ;)
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caffery
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Re: Gutschrift aus Zusatzversicherung

Beitrag von caffery »

Ich persönlich bin absoluter Versicherungsminimalist aus Überzeugung. Mehr als eine Privathaftpflicht ( die für jeden Pflicht sein sollte und die ich ausdrücklich aus dem Folgenden ausklammere) kommt mir neben den Pflichtversicherungen nicht ins Haus.
Wenn ich mich nochmal selbständig machen sollte, käme wahrscheinlich noch eine Berufsunfähigkeitsversicherung hinzu.
Wenn mich meine Partnerin irgendwann mal dazu nötigen sollte unseren Wohn- und Essbereich im Jugend- oder Barockstil einzurichten, würde ich mir vielleicht auch mal eine Hausrat durch den Kopf gehen lassen.
So lange aber alles noch mit elegant ausgesuchter Pressspanplatte vom Discounterriesen gefüllt ist, kommt das nicht in Frage.

Ich finde ja, man sollte sich vor dem Abschluss einer Risikoversicherung einfach kurz folgende zwei Dinge vergegenwärtigen:

1. Das wirtschaftliche Grundprinzip einer jeden Risikoversicherung vergleiche ich immer gerne mit einem Spielautomaten. Alle Mitspieler schmeißen einen Betrag X oben hinein - und der Automat/Versicherer wirft grundsätzlich den Betrag X minus Y wieder unten raus. In der Summe verliert die Spielgemeinschaft also immer - wobei es natürlich immer auch sein kann, dass einzelne Mitspieler einen Gewinn machen.
Welche "Ausschüttungsquote" bestimmte Versicherungen haben, müssen diese regelmäßig veröffentlichen. Diese sind aus meiner Sicht wirklich kein Ruhmesblatt - kein Mensch würde ein Spielcasino mit solchen Quoten betreten. Man muss wohl davon ausgehen, dass beinahe jeder Pommesbudenspielautomat eine bessere Quote hat als eine durchschnittliche deutsche Risikoversicherung.

2. Um im Spiel-Gleichnis zu bleiben: Ganz nüchtern betrachtet sind die Beträge die man in eine Risikoversicherung einzahlt nichts anderes als eine Wette auf ein bestimmtes persönliches Unglück. Der einzige Unterscheid zu etwa einer Lotterie ist lediglich, dass der Tag an dem man etwas gewinnt ein Scheißtag ist.
Zusätzlich muss man an dem Scheißtag dann auch noch darauf hoffen, dass man auf das richtige Unglück gewettet hat.


PS: Damit hier keine Missverständnisse aufkommen: Ich finde Lotto und um Geld spielen doof!


Was etwa von Kapitallebens- oder Rentenversicherungen oder ähnlichen Konstrukten zu halten ist kann sich jeder relativ leicht mit einem Taschenrechner und einem kleinen bisschen Fantasie selbst ausrechnen. Das Ergebnis dürfte beinahe immer desaströs sein - es sei denn man erwartet u.U. von sich weit über 100 Jahre alt zu werden.
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