Schuldner Community

Hallo, was passiert eigentlich wenn man dem Gericht vergessen mitzuteilen hat, dass man eine neue Arbeitsstelle in der Wohlverhaltensphase angetreten hat ? Der Insolverwalter wurde aber immer innerhalb der 2 Wochen von mir über den neuen Arbeitgeber in Kenntniss gesetzt. Das ich dies auch dem Gericht mitteilen muss wusste ich nicht. Wird mir jetzt die Restschuldbefreiung versagt? Vielen Dank für alle Antworten!

-> § 296 InsO

Also im Prinzip ja, Dir kann dir Restschuldbefreiung versagt werden wenn ein Gläubiger die Muße findet den Antrag zu stellen und die dort genannten Punkte glaubhaft machen kann.

was meinst mit den genannten Punkten? ich werde morgen unverzüglich dem Gericht über die Arbeitsstelle in Kenntnis setzen. Ich war immer davon ausgegangen das ich nur dem TH Rechenschaft schuldig bin....

quovadis77 hat geschrieben: ↑21. Feb 2021, 18:48 was meinst mit den genannten Punkten?

Lies den Paragraphen...

quovadis77 hat geschrieben: ↑21. Feb 2021, 18:48 Ich war immer davon ausgegangen das ich nur dem TH Rechenschaft schuldig bin....

Dann bist Du von was falschem ausgegangen.

Falls Dir und Deinem Gewissen das irgendwie durch den Abend hilft: Wenn Du tatsächlich den Treuhänder bereits pflichtgemäß und umgehend informiert hast ist die Chance, dass Dir aus der versäumten Nachricht ans Gericht ein allzu verdrießliches Ungemach entsteht nicht sonderlich hoch.

muss für einen erfolgreichen Antrag zur RSB-Veragung nicht auch dem Gläubiger ein Nachteil entstanden sein? Bei einer Meldung an den IV sehe ich das als definitiv nicht gegeben an...

Sollte da noch was nachkommen, würde ich zumindest mit genau der Argumentation dagegen vorgehen - versuchen kann man's ja mal

"Falls Dir und Deinem Gewissen das irgendwie durch den Abend hilft: Wenn Du tatsächlich den Treuhänder bereits pflichtgemäß und umgehend informiert hast ist die Chance, dass Dir aus der versäumten Nachricht ans Gericht ein allzu verdrießliches Ungemach entsteht nicht sonderlich hoch." Vielen Dank das du das noch geschrieben hast, ich werde mich morgen bei Gericht melden und die Meldung unverzüglich nachholen, meinen Treuhänder habe ich immer innerhalb der zwei Wochen in Kenntnis über neue Arbeitgeber gesetzt.

insolaner hat geschrieben: ↑21. Feb 2021, 18:59 muss für einen erfolgreichen Antrag zur RSB-Veragung nicht auch dem Gläubiger ein Nachteil entstanden sein?

Liest denn hier keiner nen Paragraphen wenn er genannt wird bevor er Rückfragen stellt?

Dann mach ich ab jetzt immer copy&paste

§ 296 InsO

Verstoß gegen Obliegenheiten

(1) 1Das Insolvenzgericht versagt die Restschuldbefreiung auf Antrag eines Insolvenzgläubigers, wenn der Schuldner in dem Zeitraum zwischen Beendigung des Insolvenzverfahrens und dem Ende der Abtretungsfrist eine seiner Obliegenheiten verletzt und dadurch die Befriedigung der Insolvenzgläubiger beeinträchtigt; dies gilt nicht, wenn den Schuldner kein Verschulden trifft; im Fall des § 295 Satz 1 Nummer 5 bleibt einfache Fahrlässigkeit außer Betracht. 2Der Antrag kann nur binnen eines Jahres nach dem Zeitpunkt gestellt werden, in dem die Obliegenheitsverletzung dem Gläubiger bekanntgeworden ist. 3Er ist nur zulässig, wenn die Voraussetzungen der Sätze 1 und 2 glaubhaft gemacht werden.
(2) 1Vor der Entscheidung über den Antrag sind der Treuhänder, der Schuldner und die Insolvenzgläubiger zu hören. 2Der Schuldner hat über die Erfüllung seiner Obliegenheiten Auskunft zu erteilen und, wenn es der Gläubiger beantragt, die Richtigkeit dieser Auskunft an Eides Statt zu versichern. 3Gibt er die Auskunft oder die eidesstattliche Versicherung ohne hinreichende Entschuldigung nicht innerhalb der ihm gesetzten Frist ab oder erscheint er trotz ordnungsgemäßer Ladung ohne hinreichende Entschuldigung nicht zu einem Termin, den das Gericht für die Erteilung der Auskunft oder die eidesstattliche Versicherung anberaumt hat, so ist die Restschuldbefreiung zu versagen.
(3) 1Gegen die Entscheidung steht dem Antragsteller und dem Schuldner die sofortige Beschwerde zu. 2Die Versagung der Restschuldbefreiung ist öffentlich bekanntzumachen.

Hallo,
den Paragraphen § 296 InsO kenne ich auch.

Bei mir war es damals so das ich das Insolvenzgericht darüber informieren wollte das ich mich nicht mehr in einer festen Anstellung befinde sonder das ich momentan eine Fortbildung mache und zwar für 6 Monate.

Die gute Frau die meinen Fall beim Insolvenzgericht bearbeitet , wollte von dem alles nichts wissen.

Sie sagte mir nur, ich soll es meinem Insolvenzverwalter schriftlich mitteilen und gut ist.

Das ist bei mir jetzt 3 Monate her.

luxus1805 hat geschrieben: ↑21. Feb 2021, 20:47
den Paragraphen § 296 InsO kenne ich auch.

Das ist ein Gesetz! Du musst es sehr genau lesen.

quovadis77 hat geschrieben: ↑21. Feb 2021, 17:48 was passiert eigentlich wenn man dem Gericht vergessen mitzuteilen hat, dass man eine neue Arbeitsstelle in der Wohlverhaltensphase angetreten hat ?

luxus1805 hat geschrieben: ↑21. Feb 2021, 20:47 Sie sagte mir nur, ich soll es meinem Insolvenzverwalter schriftlich mitteilen und gut ist.

Such den Fehler!

Auflösung: In dem Gesetz steht "in dem Zeitraum zwischen Beendigung des Insolvenzverfahrens und dem Ende der Abtretungsfrist - auf deutsch steht da "in der Wohlverhaltensphase". Wie heißt der Mensch in der Wohlverhaltensphase? Richtig - Treuhänder!
Wovon hast Du geschrieben? Insolvenzverwalter! Wann gibts den in Verbraucherverfahren? Richtig! Nicht in der Wohlverhaltensphase!

Hallo caffery,

das bedeutet jetzt,das ich in der Wohlverhaltensphase dem Treuhänder und das Insolvenzgericht informieren muss.