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Schulden erdrücken mich - Hilfe

Verfasst: 4. Jan 2021, 14:36
von rookie21
Hallo liebe Community,

ich benötige dringend einen Rat.
Bzgl. meines beruflichen Werdegangs zur Wunschqualifikation (von ehemals Hauptschulabschluss bis hin zum abgeschlossenen Bachelorstudium) haben sich viele Schulden angehäuft, welche ich so langsam aber sicher nicht mehr bezahlen kann, da ich jeden Monat ins Minus gehe.

Diese Schulden häuften sich in der Studienzeit an.
Nun habe ich ein relativ gutes Gehalt (rund 2100 € Netto) und bin in einer staatlichen Behörde angestellt.

Bisher habe ich meine offenen, monatlichen Verbindlichkeiten (Kreditraten, Kreditkartenabrechnungen, etc.) immer anstandslos bezahlt. Dies wird sich aber ab jetzt ändern, da meine monatlichen Verbindlichkeiten meist den Pfändungsfreibetrag überschreiten (meine gelesen zu haben, dass es dann "kurz vor 12" sei).

Ich wohne aktuell bei den Eltern. Dieser Umstand führte auch dazu, dass man über seinen Verhältnissen gelebt hat. Ein Glück muss ich keine hohe Miete, sowieso Strom und sonstige Leistungen zahlen, sonst wäre dieses Kartenhaus schon längst zusammengefallen.

Mein Ziel ist die Privatinsolvenz.
Ich habe bereits ein neues Konto erstellt, auf welchem ich zeitnah mein monatliches Gehalt auszahlen lassen werde.

Wie genau muss ich denn jetzt vorgehen?
Was wird passieren? (Gerichtsvollzieher?)
Wäre es ratsam, sich einen Anwalt zu nehmen?

Ich benötige dringend Tipps... Danke! :(

Re: Schulden erdrücken mich - Hilfe

Verfasst: 4. Jan 2021, 14:58
von caffery
Tag!
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 14:36 Nun habe ich ein relativ gutes Gehalt (rund 2100 € Netto) und bin in einer staatlichen Behörde angestellt.
Keine Frau und keine Kinder nehme ich an...?
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 14:36 Dies wird sich aber ab jetzt ändern, da meine monatlichen Verbindlichkeiten meist den Pfändungsfreibetrag überschreiten (meine gelesen zu haben, dass es dann "kurz vor 12" sei).
hmmm... eigentlich nicht. Vielleicht verstehe ich Dich aber auch einfach falsch.
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 14:36 Ich wohne aktuell bei den Eltern. Dieser Umstand führte auch dazu, dass man über seinen Verhältnissen gelebt hat. Ein Glück muss ich keine hohe Miete, sowieso Strom und sonstige Leistungen zahlen, sonst wäre dieses Kartenhaus schon längst zusammengefallen.
hmmm die Zweite. Eigentlich ist doch (quasi) Mietfrei bei den Eltern wohnen gerade KEIN Grund über seine Verhältnisse zu leben. Wenn man (quasi) keine Miete zahlt und (wie Du oben schrubst) fast den kompletten pfändugnsfreien Betrag zur Verfügung hat, frage ich mich erstens wo es denn nur haken kann und zweitens was Du glaubst was sich in einer Insolvenz an Deinen bereiten Mitteln ändern würde.

Aber wie gesagt--- vielleicht verstehe ich Dich auch falsch.
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 14:36 Mein Ziel ist die Privatinsolvenz.
Ich habe bereits ein neues Konto erstellt, auf welchem ich zeitnah mein monatliches Gehalt auszahlen lassen werde.
Hast Du Dich denn schonmal basal darüber informiert was das bedeutet?
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 14:36 Wie genau muss ich denn jetzt vorgehen?
Am besten eine Beratungsstelle suchen die für Deinen Wohnort zuständig ist.
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 14:36 Was wird passieren? (Gerichtsvollzieher?)
Kann sein
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 14:36 Wäre es ratsam, sich einen Anwalt zu nehmen?
Wofür jetzt genau?

Für Tipps gehe doch bitte näher ins Detail, sonst könnte man mit den bisherigen Infos nur Phrasen dreschen;)

Schuldenhöhe insgesamt?
Unterhaltsverpflichtungen?
Genaue Höhe der aktuellen Ratenbelastungen?
Sonstige fixe Ausgaben?
Vermögen?

Re: Schulden erdrücken mich - Hilfe

Verfasst: 4. Jan 2021, 15:10
von rookie21
Entschuldige bitte, da ich mich in dieser Sache kaum auskenne, weiß ich nicht welche Aspekte wichtig zu erwähnen sind. Also um es nochmal konkreter zu beschreiben:

Aufgrund des Wohnens bei den Eltern, ging ich mit den Schulden leichtfertiger um, da ich keine Miete zu bezahlen habe. Defakto gehen von den 2100 Euro Netto aktuell rund 1000 Euro Verbindlichkeiten weg. Hinzukommt dann das Geld, welches ich zum Leben brauche. (250 € an die Eltern für Miete, 200 € Benzin, 100 € Versicherungen...) Es bleibt also wirklich kaum etwas über.

Die Schulden belaufen sich auf insgesamt rund 25.000 €.
Ich habe keine Unterhaltsverpflichtungen und kein Vermögen.

Re: Schulden erdrücken mich - Hilfe

Verfasst: 4. Jan 2021, 15:19
von Käsebrot
So ganz ist mir auch noch nicht klar, weshalb du in die PI gehen willst. In deinem Fall dürfte sie wahrscheinlich als unwirtschaftlich laufen, eine Vergleichszahlung wäre wohl sinnvoller.

Willst du die Raten nicht mehr zahlen oder kannst du es definitiv nicht mehr?

Re: Schulden erdrücken mich - Hilfe

Verfasst: 4. Jan 2021, 15:23
von rookie21
Käsebrot hat geschrieben: 4. Jan 2021, 15:19 So ganz ist mir auch noch nicht klar, weshalb du in die PI gehen willst. In deinem Fall dürfte sie wahrscheinlich als unwirtschaftlich laufen, eine Vergleichszahlung wäre wohl sinnvoller.

Willst du die Raten nicht mehr zahlen oder kannst du es definitiv nicht mehr?
Durch das Kontominus und das Nicht Gelingen eines Ausgleichs kann ich wohl oder übel nicht mehr zahlen. Hinzukommt dass ich Angst habe, bald nicht mehr bei den Eltern zu wohnen (man weiß schließlich nie was passiert) und ich dann nicht mehr ein und aus weiß.

Re: Schulden erdrücken mich - Hilfe

Verfasst: 4. Jan 2021, 15:55
von caffery
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 15:10 Entschuldige bitte, da ich mich in dieser Sache kaum auskenne, weiß ich nicht welche Aspekte wichtig zu erwähnen sind.
Kein Ding:)
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 15:10 Aufgrund des Wohnens bei den Eltern, ging ich mit den Schulden leichtfertiger um, da ich keine Miete zu bezahlen habe.
Okay, das ist auch ne Logik. Die meisten Leute haben aber wahrscheinlich eher Schwierigkeiten mit weniger Geld zu haushalten als mit mehr.
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 15:10 Defakto gehen von den 2100 Euro Netto aktuell rund 1000 Euro Verbindlichkeiten weg. Hinzukommt dann das Geld, welches ich zum Leben brauche. (250 € an die Eltern für Miete, 200 € Benzin, 100 € Versicherungen...) Es bleibt also wirklich kaum etwas über.
Du hast also nach Abzug der Raten 1100 Euro übrig und nach Abzug der Miete 850 Euro.
Versteh das jetzt nicht falsch aber das ist in etwa doppelt so viel wie das mit dem ein SGB II Empfänger haushalten muss ohne sich neu zu verschulden.
King3lia hat geschrieben: 4. Jan 2021, 15:10 Die Schulden belaufen sich auf insgesamt rund 25.000 €.
Ich habe keine Unterhaltsverpflichtungen und kein Vermögen.
Pfändbar sind bei Dir Stand heute Deine Angaben zugrunde legend monatlich etwa 645 Euro. bei 36 Monaten Abtretungszeit im Insolvenzverfahren würde Dich dieses also voraussichtlich 23220 Euro kosten, wäre also bei 25000 Euro Gesamtverschuldung grade soeben noch wirtschaftlich.
Eine außergerichtliche Schuldenregulierung wäre aber sehr wahrscheinlich möglich und vermutlich deutlich sinnvoller als eine Insolvenzeröffnung.

...und: Nimms mir nich übel aber Du musst wahrscheinlich egal was Du machst nochmal an Deine wirtschaftliche Haushaltsführung ran. Du bist zwar wirtschaftlich nicht "auf Rosen gebettet" oder sowas - aber es ist schon so, dass ein gerütteter Anteil der Bevölkerung tatsächlich mit (noch) deutlich weniger Geld auskommen muss als Du zur Verfügung hast -und ganz nebenbei ist es auch einiges mehr Geld als z.b. ich während des Studiums zur Verfügung hatte (Ich weiß wie das klingt - ist wirklich nicht böse oder "von oben herab" gemeint!)

Meine Meinung zu Deiner Geschichte konkret: Du solltest eine Beratungsstelle aufsuchen die zunächst den Finger auf Deine wirtschaftliche Haushaltsführung richten sollte. Sprich: Die Dir hilft den Gürtel (noch)enger zu schnallen.
Wenn Du dann noch immer eine Regulierung Deiner Schulden wünschst ohne Deine Kreditverpflichtugnen "zu Ende zu zahlen" (also die Kredite platzen zu lassen), dann sollte der Fokus auf eine außergerichtliche Regulierung und nicht auf eine Insolvenzeröffnung gelegt werden.
Einen Berater bei dem Du merkst, dass er Dich einfach "in die Insolvenz durchwinken will" würde ich nicht noch einmal besuchen, wenn er Dir keine Alternativen aufzeigen will.

Re: Schulden erdrücken mich - Hilfe

Verfasst: 4. Jan 2021, 15:56
von Lola
Hi,
Du weißt aber schon was privatinsolvenz bedeutet. Das kannst du nicht so einfach gehen. Ich hatte mal ein Kollegen der war in der privatinsolvenz. Ich wusste ihm ist von seinem Einkommen. Nur 1000 Euro geblieben. Mehr nicht. Auto kommt immer drauf an ob du eins besitzen darfst. Wenn es unbedingt nötig ist für Arbeit wegen wechselschichten.dann brauchst du eine Bescheinigung vom Arbeitgeber. Und dein insolvenzberater der wendet sich an deinem Arbeitgeber. Also die bekommen das aufjedenfall mit. Da ist es sinnvoller du setzt dich mit deinem gläubiger in Verbindung machst ne ratenzahlung aus die du auch zahlen kannst. Und dann fährst du besser wie in der Privatinsolvenz. Bevor du da hinkommt musst du monate nix zahlen und das überprüft das Gericht. Also überlege es dir nochmal sehr genau. Es gibt immer andere Lösungen. Wie zb ein p Konto kenne mich da zwar nicht aus mit so einem Konto weil ich keins habe. Aber informiere dich da mal.

Re: Schulden erdrücken mich - Hilfe

Verfasst: 4. Jan 2021, 16:11
von caffery
@Lola

Aiaiai - nicht böse gemeint, aber da ist schon einiges an "Halbwissen" bei - die Hälfte davon kann man wirklich so pauschal nicht stehen lassen. Da hat Dir scheinbar mal jemand das Insolvenzverfahren ordentlich "schlecht geredet" und es ist davon nur die Hälfte bei Dir hängengeblieben.

In den aller aller aller meisten Fällen empfielt es sich zudem auf keinen Fall als Schuldner in einer komplexen Überschuldung mit seinen Gläubigern in Eigenregie Ratenzahlungen zu vereinbaren.