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Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 15. Jan 2019, 15:12
von wernherr
Hallo,mein Name ist Werner und ich trau mich endlich mal etwas zu schreiben. :roll:

Bitte um Nachsicht wenn ich mich nicht gut Ausdrücken kann und Entschuldigt meine Grammatik.Schulzeit ist lange her und wurde beruflich nicht oft gebraucht.Ich bin jetzt seit 1.Dezember 2018 in Vollrente.

Habe 50,4 Jahre gearbeitet.Ich war 2 x verheiratet,und daher nicht so viel Rente.1.200€ Netto.Rest ging an die Ex-Frauen.Mir reicht das zum Leben.Habe eine Partnerin die selbst arbeitet und sehr gut verdient.

Also,ich habe noch Schulden,insgesamt ca. 28.000€.
7500€ =Jüngster Sohn Unterhaltsnachzahlung
19.000= Volksbank,Kredit von 1979.(10.000DM)
Rest ist Kleinigkeiten.4 Sachen
Ich war im Oktober bei einem Rechtsanwalt der im Internet auch stark für Privatinsolvenz und Schuldenregulierung
geworben hat.Ich bin also dahin mit meinen gesammelten Papieren.Hat als Erstgespräch nichts gekostet.

Es ist jetzt der Stand das der Anwalt zuerst wie Er sagt "die Dicken Brocken" angeschrieben hat.
Mein Sohn hat als erster zugestimmt 1.500€, dann hat jetzt die Bank geantwortet und ist mit 2.300€ einverstanden.

Die Bank hatte in der Vergangenheit schon mal geschrieben das ich die Summe mit 100€ ab bezahlen könnte.
Ich hatte in der Firma Lohnpfändungen.Die Gläubiger sind alle Verständigt das ich nun nicht mehr in der Firma arbeite.

Mein Ehemaliger Chef ist bereit das Geld was ich brauche vor zustrecken.Ich werde das Geld ab arbeiten.Ich kann da ganz offiziell 160 Std. und mehr arbeiten.Bin,war, LKW-Fahrer.
Ich bin ja noch fit und möchte gerne noch 2 Jahre "normal" arbeiten gehen.

Ich könnte also meine Schulden dann mit Einmal Zahlungen los werden.
Was haltet Ihr davon?Ich hoffe ich kann solche Fragen hier im Forum stellen.Ist vielleicht nicht Vollständig beschrieben aber ich bin froh hier einen Anfang gemacht zu haben.

Vielen Dank für's lesen.
Gruß,Werner

Re: Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 15. Jan 2019, 18:35
von caffery
Hallo Werner!

Zunächst mal möchte ich loswerden, dass ich es eigentlich nicht sonderlich mag wenn Leute die Arbeit von jemand anderem aufgrund weniger Angaben mit Kritik überziehen.

... und dann auch noch im Internet wo es ja naturgemäß leicht fällt einfach mal so frei von der Leber seinen Senf hervorzuwürgen. Frei nach dem Motto: Das hätte ich alles ganz anders bzw. natürlich viel besser gemacht!
Aber verzeih mir bitte wenn ich jetzt genau das mache: Ich muss hier einfach;)

Auch stelle ich mir die Frage, was es Dir an dieser Stelle noch groß bringt Dein Vorgehen, bzw. das Deines "Anwalts" kritisch zu beleuchten. Es würde Dich wahrscheinlich nur sehr unsicher machen. Und wer weiß - vielleicht liege ich ja auch mit dem was gleich kommt falsch und alles ergibt einen Sinn den ich nur nicht erkenne. Nun hast Du hier also noch die Möglichkeit nicht weiterzulesen;)

Aber Du hättest ja nicht hier geschrieben wenn Du keine Meinung hören/lesen wollen würdest. Also schieße ich mal mit meiner los.

Es gibt ein paar Punkte an Deinem Text an dem sich mir die Fußnägel gekräuselt haben. Diese möchte ich mal zitieren und erklären:

wernherr hat geschrieben: 15. Jan 2019, 15:12 Ich war im Oktober bei einem Rechtsanwalt der im Internet auch stark für Privatinsolvenz und Schuldenregulierung
geworben hat.Ich bin also dahin mit meinen gesammelten Papieren.Hat als Erstgespräch nichts gekostet.
Ich weiß zwar, dass es eine Verallgemeinerung ist aber ich habe wirklich in schöner Regelmäßigkeit die Erfahrung gemacht, dass die "Anwälte" bzw. kommerzielle Beratungsstellen die bei einer Internetsuche bei Suchbegriffen wie "Hilfe Schulden Mettmann" (Der Ort war nur ein Zufallsbeispiel) ganz oben landen fast grundsätzlich "nicht die besten" sind, um es vorsichtig zu formulieren. In aller Regel verstehen diese sich nur am allerbesten auf Suchmaschinenoptimierung.
In der kommerziellen Schuldnerberatungsszene gibt es leider jede Menge schwarze Schaafe. Leider lassen sich diese in aller Regel im Internet deutlich leichter finden als die guten Anwälte und kommerziellen Kollegen.

Deswegen zunächst mal meine Frage: Bist Du Dir sicher, dass der Mensch mit dem Du da redest ein Rechtsanwalt ist? Oder ob die Beratung eine Anerkennung als geeignete Stelle gem. § 305 InsO hat?
Recherchiere das bitte mit Nachdruck. Sollte beides nicht zutreffen, kann ich Dir nur dringend raten die Beratung umgehend abzubrechen.
Gibt es eine klare Vereinbarung zu den Kosten der Beratung und wie sieht die aus?
wernherr hat geschrieben: 15. Jan 2019, 15:12 Es ist jetzt der Stand das der Anwalt zuerst wie Er sagt "die Dicken Brocken" angeschrieben hat.
Mein Sohn hat als erster zugestimmt 1.500€, dann hat jetzt die Bank geantwortet und ist mit 2.300€ einverstanden.
Hier wird es nämlich aus meiner Sicht wirklich düster. Das liest sich für mich nicht nach der Vorgehensweise eines Anwalts oder einer geeigneten Stelle.
Es gibt aus meiner Sicht nämlich überhaupt keinen Grund für diese Herangehensweise. Auch dann nicht, wenn der Ratsuchende eine Insolvenzeröffnung unbedingt vermeiden will.
"Dicke Brocken zuerst", keine einheitliche Quote und "die Kleinen" erstmal weglassen - das ist meines Erachtens einfach Käse. Kein Anwalt oder Berater den ich kenne würde derart vorgehen. Es macht einfach keinen Sinn.

Ich spare mir an dieser Stelle erstmal den "so wirds gemacht!"-Text, da ich mir aktuell ohnehin schon "klugscheißerisch" genug vorkomme;)
wernherr hat geschrieben: 15. Jan 2019, 15:12 Ich könnte also meine Schulden dann mit Einmal Zahlungen los werden.
Was haltet Ihr davon?Ich hoffe ich kann solche Fragen hier im Forum stellen.
Ich bin mir wie gesagt unsicher was mein Text bei Dir auslöst und habe etwas darauf rumgedacht ihn überhaupt abzuschicken. Grundsätzlich bin ich ein großer Freund von verhinderten Insolvenzverfahren und begrüße Deine Bemühungen in diese Richtung sehr.
Aber ich möchte ja auch nicht, dass Du Dich damit unglücklich machst. Ich habe nämlich andauernd Leute bei mir sitzen die vorher bei Internet"anwälten" waren die sie gegoogelt hatten und mir Geschichten erzählen bei denen mir regelmäßig übel wird. Von daher konnte ich nicht anders und musste Dir meine ehrliche Einschätzung kundtun. Ich hoffe sehr, dass es Dich nun nicht vollends verwirrt.

Natürlich kannst Du gerne weitere Fragen hier stellen.

Re: Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 15. Jan 2019, 19:24
von wernherr
Hallo caffery,
Danke für deine Antwort.Ich habe ja vergessen bzw. einiges nicht geschrieben.Ist mein erster Post in einem Forum.
Wollte erstmal nur das für mich wichtigste loswerden.

Der Rechtsanwalt ist "echt".... ;) Habe ja nur nach einen Anwalt gesucht und unter anderen war der da.Bin auf Seine Seite gegangen weil er sehr nahe an meinem Wohnort ist.Duisburg zu Dinslaken.Ich hatte bei meinem Besuch ein ganz guten Eindruck.Dann habe ich zu Hause nach Ihm gegoogelt, ob es ihn überhaupt gibt.Ja er ist in der Anwaltskammer bekannt.

Bezahlt habe ich Für die Briefe und das was er bis jetzt getan hat 300 €.Wenn es zum Abschluss kommt ,also wenn es mit Jedem Gläubiger klappt bekommt er für Jeden 50 €.So seine Aussage.Ich habe ja schon von den 2 "großen" Antwort bekommen.Ich hatte mich zu dem Schritt mit dem Anwalt entschlossen nach dem ich in dem alten Forum mehrere Tage mit gelesen habe.

Ich dachte mir wenn ein Anwalt hinter steht dann sind die gläubiger eher bereit zu verhandeln.Die Schulden sind leider alle schon alt.Also mind. 10 Jahre.Hab die letzten Jahre immer Unterhalt gezahlt,für 5 Kinder :oops:
Nun bin ich soweit fertig,bis auf die 1500€ für den Jüngsten(25Jr.)Der hatte mir schon privat geschrieben das er mir den Titel übersendet und mit dem Geld einverstanden ist.

Ich möchte noch dazu sagen das meine alte Firma,also Chefs (3) hinter mir stehen und das eben finanziell unterstützen.
Bin gerne bereit Dir weiter zu Antworten.

Gruß,Werner

PS :der Anwalt wirbt nicht so wie ich es dargestellt habe.Nur wenn man auf Seine Internetseite geht steht halt das
Er das als einen Schwerpunkt hat.Bei Anderen z.B. steht nur der Name und die Sparten die Sie vertreten.

Re: Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 15. Jan 2019, 19:50
von caffery
wernherr hat geschrieben: 15. Jan 2019, 19:24
Der Rechtsanwalt ist "echt".... ;)
Na dann. Seine Vorgehensweise verblüfft mich allerdings zutiefst. Hatte ich ja schon gesagt... sie ist aus meiner Sicht nicht gut.
wernherr hat geschrieben: 15. Jan 2019, 19:24 Duisburg zu Dinslaken
hmmm... ich kenne mindestens einen karitativen (kostenlosen) Berater in Duisburg für den ich die Hand ins Feuer legen würde.
wernherr hat geschrieben: 15. Jan 2019, 19:24 Bezahlt habe ich Für die Briefe und das was er bis jetzt getan hat 300 €.Wenn es zum Abschluss kommt ,also wenn es mit Jedem Gläubiger klappt bekommt er für Jeden 50 €.So seine Aussage.
Seine Kostenrechnung würde mich ebenso wundern. Sie scheint mit der RVG (dem Anwaltsgebührenkodex) nichts zu tun zu haben. Aber wenn das wirklich so sein sollte ist das für einen Anwalt praktisch geschenkt. Ich würde mir das so schriftlich geben lassen.
wernherr hat geschrieben: 15. Jan 2019, 19:24 Ich dachte mir wenn ein Anwalt hinter steht dann sind die gläubiger eher bereit zu verhandeln.
Das muss nicht so sein. Viele Gläubiger denken sich auch: "Wenn der Kohle für nen Anwalt hat, dann hat der auch welche für mich!"
wernherr hat geschrieben: 15. Jan 2019, 19:24 Hab die letzten Jahre immer Unterhalt gezahlt,für 5 Kinder :oops:
Respekt!

Ich schreibe nun ma was aus dem Nähkästchen:

Du bist aus meiner Sicht ein echter Glücksgriff für jeden Berater der Bock aufs "wegverhandeln" von Altschulden hat.

Du hast mit Deinem Sohn einen offenbar sehr zugewandten Großgläubiger dessen Zustimmung in Stein gemeißelt ist.

Du hast eine nostalgische Bankforderung die zu 1000% schon seit mindestens zwei Dedaken als uneinbringlich mit Sternchen eingestuft war.

Du bist Rentner mit einer Altersrente praktisch auf der Pfändungsgrenze und kannst (und willst) freiwillig etwas dazuverdienen was in Deinem Falle sogar alles nur zur Hälfte pfändbar wäre, weil verrentet (man nennt das überobligatorisches Einkommen).

Du hast grundsätzlich nur Schulden die mehr Bart haben als ZZ top.

An den Forderungen ist daher mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr als die Hälfte - eher 2/3 des Betrages den die sich aktuell von Dir wünschen ohnehin verjährt. (bei der vom Sohn mal ausgenommen)

Das alles sind so ziemlich die optimalsten Voraussetzungen die man haben kann um eine 1A-Entschuldungsquote zu erzielen. (damit meine ich so 10% und drunter)

Wenn ich schonmal dabei bin (ich vereinfache jetzt ein bisschen):

Ich reite so auf dem Begriff "Quote" rum, weil dies der Schlüssel zum Erfolg bei Entschuldungsverhandlungen ist. Wenn man jedem Gläubiger die gleiche Quote anbietet kann man (wenn man Anwalt oder geeignete Stelle ist) mit Hilfe des Gerichts die Zustimmung einzelner Gläubiger erzwingen wenn diese ablehnen und in der Minderheit sind.
Genau deswegen gibt es überhaupt keinen Grund als Anwalt oder professioneller Berater einer geegneten Stelle mit Gläubigern einzeln zu verhandeln. Von daher kann ich mir bei Deiner Geschichte und Deinem Anwalt nur weiter den Kopf kratzen...
da seine Vorgehensweise diesen sehr mächtigen Joker einfach verschenkt. Eigentlich handeln nur Stellen auf diese Weise, welche die vorgenannte Option überhaupt nicht haben weil sie weder Anwalt noch geeignete Stelle sind. Oder sie haben einfach keine Ahnung von dem was sie tun. Eine andere Möglichkeit fällt mir - auch bei sehr wohlwollender Gedankensuche - aktuell einfach nicht ein.

Re: Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 15. Jan 2019, 20:04
von wernherr
Hallo,bin gerade unterwegs. Mit dem Handy ist es doof. Melde mich später. Gruß Werner

Re: Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 16. Jan 2019, 00:29
von wernherr
Hallo caffery,
Mein Kopf,meine Gedanken...alles wirr auf einmal.Bin jetzt ziemlich durcheinander.Was sollte ich jetzt weiterhin machen?
Bin gerne bereit Lehren anzunehmen.Ich habe ja nichts unterschrieben beim Anwalt.Wenn Du oder die
Community mir helfen könnt,nehme ich das gerne an. Soll ich erstmal abwarten was vom Anwalt noch kommt?

Wen meinst Du mit einem karitativen Berater? AWO oder Diakonie? Das wollte ich schon machen,vor einigen Jahren(2012).
Damals sagte mir ein Mitarbeiter der Diakonie das es für mich nicht in frage kommt,weil ich zuviel Schulden habe(36.000 €mehr als heute) und mindestens 40 % davon bezahlen müsste. Da war das für mich erledigt.

Jetzt da ich in Rente bin und die Möglichkeit habe das Geld zu bekommen und nur einen geringen Teil zu zahlen,dachte ich das kann ich machen.

Bin durch Zufall auf das alte und darüber auch auf dieses Forum gestoßen. Habe hier gelesen und gelesen,bin dann zu meinem damaligen Buchhalter und habe Ihn gefragt was man machen könnte.Der hat mir dann den Rat mit einem Anwalt gegeben.Er hat auch mit meinem Chef gesprochen und die Sache mit dem Geld angestoßen.

Wir haben uns dann zusammen gesetzt und mal nachgerechnet was ist,und wie viel ich ungefähr brauche wenn man den Gläubigern
Vorschläge machen würde.Haben eben mehrere Beispiele durch gerechnet.Bräuchte ca. 5.500€ wenn alle mitspielen.Und die "Großen" zwei haben ja zugestimmt.Den Rest kann ich ja im Notfall voll bezahlen.

Ja,eine davon sieht so aus:Ich arbeite ganz normal,bekomme ca. 1.800-2.000€ Netto und zahle davon 1000€ im Monat zurück.Zusammen mit meiner Rente und dem Rest komme ich ja super zurecht.

Sorry ist jetzt alles ein bisschen durcheinander,hoffe man versteht es trotzdem.
Hört sich alles ganz gut an,ja?
Trotzdem habe ich ein banges Gefühl das etwas schief geht.Wenn man von 65Jr. 42 Jahre immer mit Schulden unterwegs war,glaubt man nicht so schnell das "Alles gut wird"!
Ich habe zum Beispiel Angst davor das ein Inkasso Büro irgend etwas macht,und nicht wartet bis alles bezahlt ist,wird.Die haben bis jetzt ja nichts bekommen weil der Unterhalt gepfändet wurde und ja Vorrang hatte.

So,für heute reicht es .Danke für's lesen bis morgen

Lg.Werner

Re: Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 16. Jan 2019, 05:27
von Ruhrpottmensch
Hallo Werner

Ich schildere mal meine Sicht der Dinge (Wobei caffery ja schon wirklich viel & ausführlich dazu geschrieben hat).

In "Schuldensachen" ist es nun mal so, dass es viele "Rechtskundler" gibt, die damit eine schmale Mark machen können/wollen. Und ja, dort geht es in den meisten Fällen auch schneller (Weil die "Angebote" nicht so überlaufen sind). Aber "caritative" Angebote (Wie von Dir angesprochene Diakonie o. AWO) sind dadurch nicht schlechter (Bis auf etwaige Wartezeiten eben). Ganz im Gegenteil, ich habe in meinem Fall wirklich sehr gute Erfahrungen bei der Beratungsstelle der Diakonie gemacht.

Für mich, der ein Insolvenzverfahren auf jeden Fall ins Laufen bringen wollte, war daher dieser Schritt absolut notwendig (Auch schon weil es eine staatlich anerkannte Stelle sein muss im Verfahren).

Dein Fall lagert natürlich etwas anders. Du möchtest es ja offenbar ohne "Inso-Verfahren" schaffen. Caffery schrieb es ja schon, auch in diesem Fall ist eine engmaschige & professionelle Betreuung allerdings enorm wichtig. Schon alleine, weil es viele "Fallstricke" in diesem Bereich gibt und viele "Inkassobuden" diese auch gerne ausnutzen um unbedarfte Schuldner "über den Tisch zu ziehen" (Ggf. mit Altforderungen die so schon gar nicht mehr existent sind). Daher sollte ein "Schuldnerberater" (Egal in welcher Rechtsform) sein Fach schon verstehen...

Und das sollte -so denke ich- die Kernaussage von caffery sein. Du musst Dir sicher sein, dass Dein "Berater" weiß wovon er spricht und sich in der Materie auskennt. Denn sonst nimm er eventuell nicht unwesentlich Geld dafür, lässt Dich aber vielleicht mit dem ein oder anderen Fallstrick zurück (Über den Du dann später noch stolperst). Caffery selbst ist vom Fach und erkennt häufig schon an dem hier geschriebenen einige der Fallstricke. Daher ja auch die vorsichtige Mahnung genaustens drauf zu schauen, wen man da eigentlich beauftragt seine Finanzen zu sortieren. ;)

Ich an Deiner Stelle würde durchaus nochmals bei einer caritativen Beratungsstelle vorstellig werden, den Fall ähnlich wie hier im Forum schildern und mir zumindest mal anhören ob & welche Ideen dieser Berater dann hat. Schaden kann das auf keinen Fall...

Re: Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 16. Jan 2019, 09:00
von wernherr
"Ich an Deiner Stelle würde durchaus nochmals bei einer caritativen Beratungsstelle vorstellig werden, den Fall ähnlich wie hier im Forum schildern und mir zumindest mal anhören ob & welche Ideen dieser Berater dann hat. Schaden kann das auf keinen Fall..."

Hallo Ruhrpottmensch,
ich habe hier in Duisburg und Dinslaken bei der AWO und Diakonie und bei der Stadt Duisburg die auch Hilfe
anbieten angefragt.Leider haben die als frühesten Termin,Diakonie,anfang April Zeit.Das ist sehr lange.Ich habe wie oben schon geschrieben,Angst das etwas passiert und ich dann Probleme habe.

Bitte nicht falsch verstehen,ich möchte ja Antworten und eventuell eine Lösung von Euch bekommen.Aber ich sage auch was ich für Bedenken habe.Man muss ja über alles reden,schreiben.

Bis zu meiner Rente hatte ich ja Lohnpfändung in der Firma.Als 1. kam der Unterhalt,dann war die Bank an der Reihe.Jetzt bin ich in Rente und es liegt bei der Rentenkasse noch nichts vor.Habe auch seit Dezember ein neues Bankkonto.Das Alte bei der Sparkasse ist ein P-Konto und ist noch aktiv.Dort ist auch immer ein wenig Geld drauf,ca 100€.

Da liegen auch Pfändungen drauf,die Volksbank.Ich habe die letzten Jahre meinen Lohn immer Bar bekommen,den Pfändungsfreibetrag.Dann immer zur Bank Geld für Miete Strom usw. eingezahlt,dann nach Hause und per Onlinebanking überwiesen.

Jetzt habe ich die Befürchtung das meine Rente gepfändet werden könnte wenn ich so lange warte.Auch wenn ich das Geld wieder bekommen würde,erstmal wäre es weg.Dann müßte ich wohl bei der LVA einen Antrag usw. stellen.
Deshalb pressiert es ein wenig.

Gruß,Werner

Re: Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 16. Jan 2019, 09:57
von tidus82
Zuerst mal: Herzlich willkommen Wernherr, schön dass du dich traust zu schreiben und den Weg hier her gefunden hast. (Im Sinne der allgemeinen Selbsthilfegruppen: "Hallo Wernherr" ;-))

Also, wenn es wirklich dazu kommen sollte, dass jemand eine Pfändung anbringt - dann wird dir der Pfändungsfreie Betrag natürlich überwiesen.
Hierfür solltest du dir ggf. ein Pfändungsschutzkonto bei deiner Bank einrichten lassen (Kannst du jedoch auch nachdem die Pfändung bei deiner Bank eingeht machen - dann müsstest du aber evtl. mit 4 Bank-Arbeitstagen Bearbeitungszeit rechnen).
Dann würdest du mindestens über 1133,80 Euro verfügen können - bei deiner Rente in Höhe von 1200 Euro würden dann entsprechend 66,20 Euro in die entsprechenden Folgemonate übertragen werden, über die du dann im Folgemonat wieder verfügen kannst.
Du hast also im Grunde genommen genug Zeit um eine karitative Beratung in Anspruch zu nehmen.

Sieh es von der Seite: Seit mehreren Jahrzehnten warten die auf ihr Geld - die werden jetzt nicht in 3 Monaten auf einmal eine Pfändung anbringen - insbesondere, wenn sie eh wissen, dass du "nur" Rente beziehst. Wie caffery so schön gesagt hat: "Die haben das schon seit mindestens zwei Dekaden als uneinbringlich mit Sternchen eingestuft." - also die Schulden sind so alt, dass die inzwischen schon davon ausgehen, dass niemals etwas zu holen sein wird.

In diesem Sinne kann ich meinen Vorrednern nur beipflichten: Mach einen Termin bei der AWO oder Diakonie und lass dich kostenlos und umfassend beraten. Alles Andere ist aus meiner Sicht Mumpitz!

Re: Außergerichtlich Schulden bezahlen....

Verfasst: 17. Jan 2019, 07:55
von S.Nitschke
caffery hat geschrieben: 15. Jan 2019, 19:50
An den Forderungen ist daher mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr als die Hälfte - eher 2/3 des Betrages den die sich aktuell von Dir wünschen ohnehin verjährt. (bei der vom Sohn mal ausgenommen)
..... und die Forderung des Sohnes ist vermutlich verwirkt.