Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Hier geht es in erster Linie um eine sachbezogene Diskussion rund um das Thema Ver- und Überschuldung (z.B. zur Existenzsicherung, Zwangsvollstreckung, Verbraucherinsolvenzverfahren). Für aktive und ehemals Selbstständige haben wir ein eigenes Forum 'Selbstständige' eingerichtet. Wie man mit Schulden und den damit resultierenden persönlichen Belastungen und Problemen umgeht und lebt, geht es im Schwesterforum 'life!'.
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caffery
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von caffery »

endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 14:07 Was passiert wenn die Insolvenz versagt wird? Heißt das es gibt keinen Ausweg für mich? Bin da etwas irritiert und besorgt.
Du stellst einfach im Moment keinen Antrag. Das ist grade nicht Dein Thema. Punkt.

Es gibt für alles einen Ausweg...
endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 14:07 Ja die Miete wird durch mich getragen, da meine Partnerin dort keinen solch großen Posten tragen kann. Unterhaltsberechtigt ist sie aber nicht, da ein eigenes Einkommen. Aber auch sie hat Verpflichtungen (Handyvertrag, Auto, Versicherungen, ...).
Das kann ja wieder alles und nichts bedeuten.... so kann ich nicht arbeiten! ;)

Geh zu einem Kollegen am Montag, mit allen Infos, Verträgen, Zetteln, Sorgen und allem was dazu gehört. Man kann Dir hier nichts sinnvolles raten ohne Deine ganze wirtschaftliche Lebensgeschichte im Detail abzufragen. Das scheinst Du erstens nicht zu wollen, zweitens wäre das sehr aufwändig und drittens ja auch nur "warme Worte" aus dem Internet ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Das geht m.E. sinnvoll nur von Angesicht zu Angesicht.
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tidus82
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von tidus82 »

Befrei dich mal von dem Insolvenzgedanken - aber um dich zu beruhigen, eine Insolvenzversagung wegen einer Spielsucht ist ungefähr so wahrscheinlich als würde die Jungfrau Maria ein Kind gebären. (oh.. nein, sie wurde ja irgendwie anders bestäubt^^). Also: extremst!!!1111elf unwahrscheinlich! Sonst hätten Spielsüchtige ja wirklich gar keine Möglichkeit!
Das wird dir aber die Schuldnerberatung am Montag alles direkt sagen können.
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endlichdurchziehen
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von endlichdurchziehen »

Okay, ich bedanke mich erstmal, hier wird echt verdammt schnell geantwortet!

Entschuldigt falls ich etwas zu viel auf einmal will und stürmisch bin. Meine gesamte Lage öffnen möchte ich nicht im Internet, das ist richtig. Irgendwie beklemmt mich der Gedanke, dass hier der Feind mitlesen könnte und ich dadurch einen Nachteil habe.

Ich danke euch aber wirklich von ganzem Herzen!!!
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Ruhrpottmensch
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von Ruhrpottmensch »

Tatsächlich kann ich Deine Sorgen ein wenig nachvollziehen... Mir ging es vor der Insolvenz nicht anders.

Aber rückblickend habe ich eins gelernt: Eins nach dem anderen!

Auch bei Dir sind die Schulden wohl nicht erst gestern Abend vom Himmel gefallen. Du hast offenbar schon eine ganze Zeit "harte Arbeit" geleistet um es irgendwie zu schaffen. Da kommt es jetzt auf ein paar Wochen (oder Monate) auch nicht wirklich mehr an...

Zumal in Deinem Fall ja scheinbar noch eine viel größere "Bedrohung" besteht als irgendwelche Gesetze, Obligenheiten, Verwaltungsakte oder "böse" Gläubiger... Nämlich Deine Sucht. Dazu wurde ja schon viel geschrieben, auch Eindrücke zu Deinem momentanen Umgang damit. Deswegen sollte die Suchtbekämpfung tatsächlich oberste Priorität haben...
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tidus82
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von tidus82 »

endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 14:22 Irgendwie beklemmt mich der Gedanke, dass hier der Feind mitlesen könnte und ich dadurch einen Nachteil habe.
Auch wenn ich der Administrator dieser kleinen Seite bin - Ich bin in diesem Gedanken absolut bei dir und verstehe dich da total! Für solch intensive Beratungen ist es halt doch besser von Angesicht zu Angesicht zu sprechen.
Vielen lieben Dank aber dass du dich hier gemeldet hast und ich wünsche dir auch alles erdenklich Gute für den weiteren Weg! Es würde mich erquicken wieder etwas von dir und dem Werdegang lesen zu dürfen oder dir bei weiteren Fragen helfen zu können!
endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 14:22 Ich danke euch aber wirklich von ganzem Herzen!!!
Dafür nun wirklich nicht!
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endlichdurchziehen
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von endlichdurchziehen »

Ich melde mich direkt Montag nach meinem Gespräch! :)
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endlichdurchziehen
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von endlichdurchziehen »

Kurze Rückmeldung:
Im Gespräch wurde mir viel Mut gemacht, ein Vergleich ist wohl auf jeden Fall eine Option und wird regelmäßig so ausgehandelt. Die angestrebten Quoten klangen auch fantastisch. Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich aber auf jeden Fall mit einem Arzt sprechen soll, damit meine Spielsucht belegt ist und die Therapie auch wirklich beginnt und es kein vorgeschobener Grund ist. Das ist sie definitiv nicht (leider).

Also das Erstgespräch war sehr gut, aber irgendwie klang es auch ein bisschen wie ein Verkaufsgespräch, da es für mich zu gut klang. Aber vielleicht ist es auch einfach meine Angst, dass ich am Ende noch schlechter dastehe, als endlich mal jemandem zu vertrauen.

Wer hier im Forum ist denn ein Schuldnerberater und kann mir mal eine Auskunft geben ob es realistisch ist, dass regelmäßig Quoten von 25-55% erreicht werden bei einem außergerichtlichen Vergleich mit einer Bank? Und in welchem zeitlichen Rahmen findet so eine Einigung statt?

Also Zwischenfazit: Ich bin guter Dinge und würde mich wirklich freuen bald vollen Fokus auf die Therapie zu legen mit einem festen Entschuldungsplan, allerdings bin ich noch etwas gehemmt, da ich nicht sicher weiß woran ich bin.

Ich habe noch ein zweites Gespräch mit einem Insolvenzanwalt/Schuldenanwalt ausgemacht, einfach damit ich mir mal eine zweite Meinung holen kann. Dort werde ich die gleichen Fragen stellen und schauen ob es zu unterschiedlichen Antworten kommt oder nicht.

Ein Anwalt beispielsweise hatte gleich auf meine Anfrage geantwortet, dass er die PI anstreben würde, da Vergleiche nicht funktionieren und er damit nur schlechte Erfahrungen gemacht hat. Das nimmt einem jeglichen Mut.

Soviel also erstmal an dieser Stelle.

Kurzfassung: Gerade irgendwo zwischen Euphorie und Hoffnungslosigkeit
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caffery
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von caffery »

endlichdurchziehen hat geschrieben: 24. Feb 2020, 12:04 Wer hier im Forum ist denn ein Schuldnerberater und kann mir mal eine Auskunft geben ob es realistisch ist, dass regelmäßig Quoten von 25-55% erreicht werden bei einem außergerichtlichen Vergleich mit einer Bank? Und in welchem zeitlichen Rahmen findet so eine Einigung statt?
Es ist unmöglich das seriös zu beurteilen ohne Deine genauen Umstände zu kennen. Da Du diese hier nicht preisgeben möchtest - was ich auch nachvollziehen kann - wird es hier keine sinnvolle Antwort darauf geben.

PS: Hast Du dem Kollegen gesagt, dass Du quasi direkt im Anschluss noch einen Anwalt aufsuchen wirst? Laut unserer Beratungsvereinbarung wärst Du dann nämlich wieder "raus". Wir dürfen keine Leute (mehr) beraten die gleichzeitig einen Anwalt mandatieren. Ich gehe mal davon aus, dass das überall so gehandhabt werden muss.
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endlichdurchziehen
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von endlichdurchziehen »

Ja stimmt ohne Angaben wird das schwierig. Welche Angaben würden denn reichen? Ich muss halt abwägen, dass ich nicht zu viel öffentlich mache. Ansonsten muss ich mich hier wohl weiter bedeckt halten, sorry.

Ich habe noch kein Mandat verteilt, bis jetzt handelt es sich um Informationsgespräche. Parallel wird niemand arbeiten und es wird auch nur eine Partei an den Gläubiger herantreten. Ich möchte nur für mich selbst einen neutralen Blick darauf verschaffen. Wenn mir nämlich im zweiten Informationsgespräch etwas vollkommen anderes erzählt wird, weiß ich, dass irgendetwas nicht stimmen kann.

Ich werde mich ja definitiv für einen der beiden Anbieter entscheiden, sonst würde ich auch komplett untergehen hier. Aber nach dem ersten Anbieter muss ich mich einfach nochmal absichern. Mir wurden keine Zahlen versprochen, dass ginge auch nicht. Generell könnte ich mich aber auf 30-40% als Vergleich einstellen. Immer noch viel Geld, aber bei einer adäquaten Ratenzahlung zu stemmen.

Es kommt laut Aussage auch nur alle paar Jahre mal vor, dass mal KEIN Vergleich gefunden wird. Und alles soll in 2 Wochen erledigt sein. Der ganze finanzielle Druck ohne Insolvenz einfach so weg in der kurzen Zeit? Das klingt eben so gut, dass ich eine zweite Meinung hören möchte. Wenn die Aussichten deckungsgleich sind, dann müssten schon beide Anbieter darauf aus sein mich nur zu locken. Darauf hoffe ich einfach mal nicht.

Seid mir bitte nicht böse, ich will hier keinen Berufsstand verteufeln, es gibt halt eben nur schwarze Schafe und da muss ich wenigstens nach einem Erstgespräch selektieren. Dafür steht zu viel auf dem Spiel.

Ich bleibe am Ball und komme bei Neuigkeiten wieder hierher :)
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caffery
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von caffery »

endlichdurchziehen hat geschrieben: 24. Feb 2020, 14:15 Ja stimmt ohne Angaben wird das schwierig. Welche Angaben würden denn reichen? Ich muss halt abwägen, dass ich nicht zu viel öffentlich mache. Ansonsten muss ich mich hier wohl weiter bedeckt halten, sorry.
Dann wird das hier wohl nix.
endlichdurchziehen hat geschrieben: 24. Feb 2020, 14:15 Generell könnte ich mich aber auf 30-40% als Vergleich einstellen. Immer noch viel Geld, aber bei einer adäquaten Ratenzahlung zu stemmen.

Es kommt laut Aussage auch nur alle paar Jahre mal vor, dass mal KEIN Vergleich gefunden wird. Und alles soll in 2 Wochen erledigt sein.
Also ich kann das zwar nicht wirklich beurteilen, da ich ja im Prinzip fast nichts von Dir weiß. Aber angesichts dessen was ich glaube zu wissen - so mehr oder weniger aus dem Subtext:

Das klingt alles irgendwie komisch. Ich würde mal sagen, es klingt je nach dem wie man es ausdrücken will nach irgendwas zwischen erfrischend optimistisch und irgendwie realitätsfremd.

Ach und - auch wenns schon einen Bart hat hier nochmal mein Credo: Eine Schuldensanierung für Spielsuchtler die nicht komplett und erfolgreich durchtherapiert sind, ist aus meiner Sicht fürn knallroten Sack. Ich würde das in keinem Fall empfehlen. Es ist naturgemäß so, dass Leute die Geld dafür nehmen Deine Schulden zu regulieren diesem Aspekt aus eigenen wirtschaftlichen Erwägungen in der Regel weniger Bedeutung schenken könnten.
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