Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

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tidus82
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von tidus82 »

Inso? hat geschrieben: 21. Feb 2020, 11:29 Im Arbeitsvertrag muss die private Nutzung des Firmenwagens ausdrücklich ausgeschlossen sein. Hatte den Fall, das FA wollte nachträglich Geld - dann AV vorgelegt und auf ein entsprechendes BFH Urteil verwiesen. Die Nachforderung wurde zurückgenommen.
Na das hätt ich mal früher wissen müssen :D
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caffery
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von caffery »

endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 10:36 Ich bin bereits mit dem DRK in Verbindung für eine Suchtberatung um zu erörtern welche Therapien es für mich gibt. Muss aber gleichzeitig schauen, dass ich das schlimmste abwende was Wohnungsverlust etc. angeht.
Wie Kollege Tidus schon sagte: In diesem Stadium ist eine Schuldensanierung - oder gar ein Insolvenzantrag -völlig kontraindiziert, wahrscheinlich sogar schädlich.

Hier werden scheinbar völlig falsche Prioritäten gesetzt. Zunächst gilt es, vom Standpunkt der Schuldnerberatung, sich allein auf die Existenzsicherung und die Vermeidung des Wohnungsverlust zu konzentrieren. Gleichzeitig gilt es für Dich, langfristige therapeutische Hilfe zu beschreiten und diesen langen Weg auch abzuschließen.

Erst wenn das alles in trockenen Tüchern ist und die Existenzbedrohung, wie auch die Spielsucht nur noch ein blasser Schatten der Vergangenheit ist - dann kannst Du Dich um die Schuldendsanierung kümmern und ggf. einen Insolvenzantrag ins Auge fassen. Bis dahin ist den bestehenden Verbindlichkeiten m.E. allein mit dem allgemeinen Schuldnerschutz zu begegnen.

Deine Gedanken sind also verfrüht und führen derzeit zu nichts, weshalb ich von dem Versuch einer Beantwortung Deiner ursprünglichen Fragen einfach mal Abstand nehme.
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endlichdurchziehen
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von endlichdurchziehen »

Bin gerade unterwegs, kurze Frage bzgl. der Rettung der Wohnung:

Nein, die Kreditverträge laufen noch, ab nächstem Monat müsste ich aber die Lastschrift zurückholen. Sollte ich das tun und was passiert dann? Eine Lohnpfändung wäre sehr schlimm, da mir dann ja schon wieder weniger bleibt. Was wäre der richtige Prozess wenn ich jetzt noch keine Insolvenz oder einen Vergleich anstreben soll?
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caffery
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von caffery »

endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 12:35 Bin gerade unterwegs, kurze Frage bzgl. der Rettung der Wohnung:

Nein, die Kreditverträge laufen noch, ab nächstem Monat müsste ich aber die Lastschrift zurückholen. Sollte ich das tun und was passiert dann?
Eine unbestimmte Menge an Mahnungen
Kündigung und Fälligstellung
ggf. Offenlegung einer Lohnabtretung
Titulierung
Vollstreckung
endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 12:35 Eine Lohnpfändung wäre sehr schlimm, da mir dann ja schon wieder weniger bleibt.
Das stimmt sehr wahrscheinlich nicht und ist wahrscheinlich sowohl Ausdruck Deiner verständlichen Panik, als auch Deines derzeitig anscheinend völlig unzureichenden Informationsstandes. Das eine wird dabei das andere bedingen. Du solltest Dich also zunächst allgemein deutlich besser informieren um mehr Rechts- und Handlungssicherheit zu erlangen.
endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 12:35 Was wäre der richtige Prozess wenn ich jetzt noch keine Insolvenz oder einen Vergleich anstreben soll?
Dich besser über Deine rechtliche Situation informieren - dazu eine Beratungsstelle aufsuchen
Den Wohnungsverlust abwenden
Deine Spielsucht mit professioneller Hilfe angehen
Dich auf den Schuldnerschutz berufen und vom Unpfändbaren leben
Keine neuen Schulden machen
Dazu (copy&paste) Deine Spielsucht mit professioneller Hilfe angehen
Deine Spielsucht mit professioneller Hilfe angehen
Deine Spielsucht mit professioneller Hilfe angehen
(...)
Dann irgendwann mal, wenn das alles weit hinter Dir liegt eine Schuldensanierung ggf. mit Hilfe eines Insolvenzverfahrens ins Auge fassen.


PS: Welchen Bezug Deine Fragen hier jetzt direkt mit der Wohnungsrettung haben (hattest Du ja geschrieben), erschließt sich mir auch nicht vollends.

Du bist einfach offenkundig sehr sehr schlecht Deine Situation betreffend informiert und willst in Deiner Panik und Hilflosigkeit grade einfach irgendwas machen - so zumindest mein Eindruck. Das ist nicht gut.
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endlichdurchziehen
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von endlichdurchziehen »

Die Frage war darauf bezogen was passiert wenn die Kreditkündigung eintritt. Wenn die Bank mit an den Lohn geht habe ich ja wie oben schon beschrieben einen zu hohen Pfändungsbetrag, daraus folgt dann, dass ich die Miete gar nicht zahlen kann. Was soll ich also tun, damit mir genug bleibt zum Leben?

Wie gesagt, dank Firmenwagen bleibt mir nicht genug. Daher weiß ich gerade nicht mit meiner Situation umzugehen und versuchte mich ja zu informieren. Ich sehe gerade nicht wo das hinführt ohne, dass ich die Wohnung verliere.
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tidus82
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von tidus82 »

Versuch bitte eine kostenlose Beratungsstelle aufzusuchen. Eine Beratungsstelle hat allein schon deutlich mehr Möglichkeiten anhand deines Einkommens, deiner Ausgaben und deiner gesamten Geschichte einen viel besseren Überblick über deine Situation zu erhalten.

Dort kannst du Fragen stellen (ja, wir beantworten dir die hier gern auch, aber von Angesicht zu Angesicht macht es manchmal einfach mehr Sinn), wirst dort umfassend beraten, wie man mit deiner Situation am Besten umgehen kann und vor allem: Die Schuldnerberatung kann kompetent gegenüber den Gläubigern auftreten und mit denen verhandeln.

Und rede bitte mit deiner Partnerin, falls die es noch nicht weiß!
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endlichdurchziehen
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von endlichdurchziehen »

Ich habe schon Kontakt zu einer Schuldnerberatung, dort sind aber erst Montag wieder geöffnete Bürozeiten. Es ist einfach nur schwierig gelähmt zuzusehen.

Meine Partnerin weiß Bescheid.
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tidus82
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von tidus82 »

Also, wenn du nächste Woche einen Termin dort hast, dann ist das doch super - dann bist du nicht gelähmt, sondern auf dem besten Weg dich aus dem Sumpf zu befreien! Glaub mir - der Schritt der Einsicht, dass man spielsüchtig ist, dass man gerade Haus und Hof verliert und dass man Hilfe benötigt ist der Zweitschwierigste - den scheinst du bereits überschritten zu haben.
Der aber weitaus schwierigere Schritt ist: Sich Hilfe zu suchen und diese auch anzunehmen und sich auch seinen Partnern zu öffnen!
Und deswegen finde ich es wirklich gut, dass du bereits in Kontakt mit einer Schuldnerberatung stehst, du scheinbar bereits Termine für die Suchtbekämpfung hast. Dass deine Partnerin bescheid weiss!

Du bist auf einem guten Weg! Behalte das bitte bei und zerbrich dir übers Wochenende nicht den Kopf. Besprich nächste Woche alles mit der Beratungsstelle und dort findet ihr sicher einen Weg.

Glaub mir: Die Beratungsstelle sieht solche Problemfälle annähernd täglich - und ich verstehe dass du Angst hast und du dich gelähmt fühlst. Aber nimm dir lieber die Zeit und bereite dich mit allen Fragen etc. auf das Gespräch vor. Sortiere deine Unterlagen - Kontoauszüge, Einkommensnachweise, Schreiben von Gläubigern (falls es schon welche gibt), nimm diese mit.
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caffery
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von caffery »

endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 13:01 Wenn die Bank mit an den Lohn geht habe ich ja wie oben schon beschrieben einen zu hohen Pfändungsbetrag, daraus folgt dann, dass ich die Miete gar nicht zahlen kann.
Woher genau weißt Du das denn? Selbst ersonnen?
Ich kann mir wie gesagt gut vorstellen, dass das nicht stimmt. Da ich aber Deinen Fall nicht kenne, kann ichs erstmal nur aus dem Kaffeesatz lesen und auf Erfahrung vermuten.
endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 13:01 Was soll ich also tun, damit mir genug bleibt zum Leben?
Auf jeden Fall keinen Insolvenzantrag stellen. Besonders dann nicht, wenn Deine Annahme tatsächlich stimmen sollte. Denn ein Antrag würde diese Situation nicht ändern, sondern erstmal in Stein meißeln.
endlichdurchziehen hat geschrieben: 21. Feb 2020, 13:01 Wie gesagt, dank Firmenwagen bleibt mir nicht genug. Daher weiß ich gerade nicht mit meiner Situation umzugehen und versuchte mich ja zu informieren. Ich sehe gerade nicht wo das hinführt ohne, dass ich die Wohnung verliere.
Kann ich nicht sagen - vielleicht ist die Wohnung tatsächlich zu teuer um sie vom Unpfändbaren zu zahlen - ich weiß es nicht.. Woher auch? Natürlich kann man ohne Unterhaltsverpflichtungen (?) vom Unpfändbaren keine bspw. 900 Euro Miete zahlen. Dann müsste man tatsächlich umziehen. Aber - ich kenne Deine Zahlen bzw. Grundangaben nicht.
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endlichdurchziehen
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Re: Wie geht es weiter? Unpfändbares Einkommen zu gering

Beitrag von endlichdurchziehen »

Ich denke auch, dass die Schuldenberatung mir helfen kann. Zumindest die Erstberatung wird mir einen Weg aufzeigen können.

Über das Wochenende den Kopf frei zu kriegen wird schwer, momentan will ich nicht einen Euro ausgeben aus Angst. Gruselige Situation.

Ich habe auch überall von einer Insolvenzversagung gelesen. Kann mich das treffen, da ich durch die Spielsucht ggf. verschwenderisch gehandelt habe? Auch so ein Punkt der mir Sorgen bereit, kann mir dort jemand etwas zu sagen oder verständlich erklären woran ich bin?

Was passiert wenn die Insolvenz versagt wird? Heißt das es gibt keinen Ausweg für mich? Bin da etwas irritiert und besorgt.


Ja die Miete wird durch mich getragen, da meine Partnerin dort keinen solch großen Posten tragen kann. Unterhaltsberechtigt ist sie aber nicht, da ein eigenes Einkommen. Aber auch sie hat Verpflichtungen (Handyvertrag, Auto, Versicherungen, ...).

Aber umziehen, von welchem Geld aktuell? Und so voreilig erscheint mir auch überstürzt und könnte ja neue Probleme mit sich bringen.
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