Einschätzung zu meiner Lage

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Sicario
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Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von Sicario »

Hallo zusammen,

Ich versuche mal in einem überschaubaren Rahmen meine Situation darzustellen:

Ich bin seit etwa 2 Jahren spielsüchtig und habe nun endlich den Absprung geschafft. Währenddessen habe ich sehr viele Schulden angehäuft. Hier mal ein Überblick:

Januar 2019: Kredit über 25.000 zu einer Rate von 345€. Zu diesem zeitpunkt habe ich 2250€ netto verdient.

Zwischen April und Mai habe ich etliche Handys auf Raten gekauft. Es sind 6 Stück mit einer Ratenbelastung von 250-300€ und einer offenen Summe von ca 7000€.

Im März bekam ich mitgeteilt dass ich betriebsbedingt gekündigt werde und bis Ende Juni 2019 freigestellt bin.

Im Juli war ich durch das zocken wieder pleite. Also habe ich auf den letzten Gehaltsabrechnungen das Austrittsdatum entfernt und über auxmoney einen weiteren Kredit über 8000€ aufgenommen.

Dann kam die Arbeitslosigkeit und ich konnte kaum noch etwas bezahlen.

Nun sind schon einige Sachen offen, teilweise beim inkasso, aber noch kein Mahnbescheid. Der erste Ratenkauf Vertrag für ein Handy wurde nun auch widerrufen und es werden die vollen 1100€ gefordert.

Des weiteren existieren 2 Dispositionskredite über 2.000 und 1.500€.

Ich war bereits bei einer Schuldnerberatung. Dort riet man mit zu einer privatinsolvenz. Leider hat man nach dem ersten Gespräch festgestellt dass für meinen Wohnort eine andere Schuldnerberatung zuständig ist und ich dort erst im nächsten Jahr einen Termin erhalten habe.

Nun meine Fragen:

- da ich aktuell nur 1300€ Arbeitslosengeld erhalte, kann ich das alles nicht mehr bezahlen. Meiner Bank habe ich bereits geschrieben damit das Konto zu einem pkonto wird. Was wird wohl nun als nächstes passieren bei den ganzen Forderungen die nun aufgelaufen sind?

- den auxmoney Kredit habe ich ja im Prinzip nicht ganz ehrlich bekommen. Dort sind auch 2 Raten rückständig. Wird die Bank das nun irgendwie raus bringen, falls ja, wie?

- eine privatinsolvenz ist doch auch nicht möglich, da ich durch unwahre Angaben über meine finanzielle Situation einen Kredit erhalten habe. Gab es da nicht so etwas im Insolvenz Gesetz?

Was ratet ihr mir nun was ich tun soll?

Achja : ich bin verheiratet und habe 2 Kinder.
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

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Hi Sicario,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Einschätzung zu meiner Lage" geschaut?
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caffery
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von caffery »

Sicario hat geschrieben: 17. Nov 2019, 14:11
Ich war bereits bei einer Schuldnerberatung. Dort riet man mit zu einer privatinsolvenz.
Hast Du denen die Geschichte auch so dargestellt wie hier?
Wenn ja, dann bin ich einigermaßen fassungslos ob dieses Beratungsergebnisses - aber leider auch nicht überrascht.
Sicario hat geschrieben: 17. Nov 2019, 14:11 Leider hat man nach dem ersten Gespräch festgestellt dass für meinen Wohnort eine andere Schuldnerberatung zuständig ist und ich dort erst im nächsten Jahr einen Termin erhalten habe.
Dann gehe ich mal spontan mit der Hoffnung schwanger, dass dort das Beratungsergebnis ein anderes sein wird.
Sicario hat geschrieben: 17. Nov 2019, 14:11 - da ich aktuell nur 1300€ Arbeitslosengeld erhalte, kann ich das alles nicht mehr bezahlen. Meiner Bank habe ich bereits geschrieben damit das Konto zu einem pkonto wird. Was wird wohl nun als nächstes passieren bei den ganzen Forderungen die nun aufgelaufen sind?
Jede Menge Flatterpost, Titulierungen, Zwangsvollstreckungen.
War das nicht Teil der Beratung in der Du warst? Oder hieß es da im Prinzip nur: Insolvenz! *sich immernoch am Kopf kratzt*
Sicario hat geschrieben: 17. Nov 2019, 14:11 - den auxmoney Kredit habe ich ja im Prinzip nicht ganz ehrlich bekommen. Dort sind auch 2 Raten rückständig. Wird die Bank das nun irgendwie raus bringen, falls ja, wie?
Ich habe spontan Probleme mir vorzustellen wie die rausbekommen könnten, dass Dein Arbeitsvertrag zum Zeitpunkt des Kreditabschlusses in Wahrheit bereits gekündigt war.
Der Klassiker, auf den die auch ziemlich grundsätzlich scharf sind, ist der Punkt der weiteren Schulden. Bei Abschluss wollen die meines Wissens immer eine Aufstellung weiterer bestehender Schuldverhältnisse. Wenn man da (aus "Angst" keinen Kredit zu bekommen) einfach wahrheitswidrig nichts reinschreibt bekommen die Leute i.d. R. diesbezüglich Probleme.
Sicario hat geschrieben: 17. Nov 2019, 14:11 - eine privatinsolvenz ist doch auch nicht möglich, da ich durch unwahre Angaben über meine finanzielle Situation einen Kredit erhalten habe. Gab es da nicht so etwas im Insolvenz Gesetz?
Klar ist es möglich einen Antrag zu stellen. Du würdest Dich nur einem mehr oder weniger konkreten Versagungsrisiko aussetzen, wenn zwischen den mutmaßlichen Falschangaben im Kreditvertrag und dem Antrag auf Insolvenzeröffnung weniger als 3 Jahre liegen. (§ 290 Abs. 1 Nr. 2 InsO)
Sicario hat geschrieben: 17. Nov 2019, 14:11 Was ratet ihr mir nun was ich tun soll?
1. Deine Spielsucht nachhaltig bekämpfen (2-3 Monate "trocken" meine ich damit nicht)
2. Wahrscheinlich verlorenes Vertrauen von Familie/Freunden etc. zurückgewinnen.
3. Dich über Deine rechtliche Situation - also Deine Rechte und Pflichten als Schuldner gut informieren.
4. Eine neue Arbeit finden...
...
...
...

987: Mit ganz viel Abstand (vielleicht so 3 Jahre - siehe oben;)), wenn die Spielerei nur noch ein böser Traum von früher ist, die Nummer mit dem Insolvenzantrag ins Auge fassen.

Zum Schluss möchte ich Dir noch sagen, dass Du Dich wahrscheinlich erst am Anfang eines Prozesses befindest der viele Schritte und (hoffentlich möglichst wenig) Rückschritte haben wird. Mache bitte nicht den Fehler die Prioritäten falsch zu setzen. Du hast derzeit mit größter Sicherheit deutlich wichtigere Dinge um die Du Dich kümmern solltest als um einen Insolvenzantrag. Ich wünsch Dir von Herzen viel Kraft und Ausdauer:)
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Sicario
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von Sicario »

Danke zunächst für die Mühe meinen Beitrag so ausführlich zu beantworten!

Ja bei der Schuldnerberatung wurde sehr schnell auf privatinsolvenz gegangen und nicht viel zu den Gegebenheiten erklärt.

Die bereits bestehenden Schulden habe ich wahrheitsgemäß angegeben. Nur mit dem austritt habe ich bei dem zweiten Kredit gelogen.

Bezüglich der spielsucht bin ich nun in Behandlung, denl vertrauensbruch wieder hin zu kriegen ist schon eine harte nuss.

Ich hatte nun auch Kontakt zu einem Rechtsanwalt der Schuldnerberatung durchführt, der hatte Interessante Ansätze.

Dort könnte ich ab Februar 400€/ Monat bezahlen, wovon zunächst die Vergütung für den anwalt bezahlt wird, ca 2000€. Danach würde der mit den Gläubigern einen Vergleich erzielen sodass von diesen 400€ dann auf alle gläubiger aufgeteilt wird. Ziel ist es 50% der Schulden durch den Vergleich einzusparen und somit in 5 Jahren schuldenfrei zu sein.

Ist das realistisch oder ein halsabschbeider der nur profit aus einem verzweifelten Menschen schlagen will? ***** heißt diese Kanzlei
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Zuletzt geändert von tidus82 am 18. Nov 2019, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Aufgrund vernichtender Analyse den Namen der Kanzlei zensiert.
caffery
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von caffery »

Sicario hat geschrieben: 18. Nov 2019, 13:12 Ich hatte nun auch Kontakt zu einem Rechtsanwalt der Schuldnerberatung durchführt,
Ich gehe fest davon aus, dass Dir der folgende "Anwalt" nicht von einer karitativen Beratungsstelle nahelegt wurde, oder etwa doch?
Sicario hat geschrieben: 18. Nov 2019, 13:12 der hatte Interessante Ansätze.
"Interessant" ist auf jeden Fall ein treffendes Wort - wenn man sich der Polemik bedient, trifft es den Nagel auf den Kopf.
Sicario hat geschrieben: 18. Nov 2019, 13:12 Dort könnte ich ab Februar 400€/ Monat bezahlen, wovon zunächst die Vergütung für den anwalt bezahlt wird, ca 2000€. Danach würde der mit den Gläubigern einen Vergleich erzielen sodass von diesen 400€ dann auf alle gläubiger aufgeteilt wird. Ziel ist es 50% der Schulden durch den Vergleich einzusparen und somit in 5 Jahren schuldenfrei zu sein.
Ich gebe mir jetzt wirklich Mühe (in Anbetracht des Ortes an dem ich mir hier befinde) so zurückhaltend wie möglich zu antworten:
Also:
Nach meiner persönlichen Einschätzung ist das dargelegte Vorgehen irgendwas zwischen mutmaßlich unseriös und kacke.
Ich begründe meine (persönliche!) Meinung dazu auch gerne und so zärtlich wie es mir rhetorsich möglich ist:
1. 2000 Euro für einen Ratenvergleich(Versuch!) mit ca. 10 Gläubigern (so etwa meine Lesart) zu verlangen ist nach meiner Einschätzung für sich genommen schon (ich drück mich vorsichtig aus!) an der ganz ganz ganz oberen Schwelle der üblichen Marktkurse für kommerzielle Beratungsstellen.
2. Hier wurde Dir (so meine lesart) scheinbar suggeriert, dass sich bei regelmäßiger Zahlung von 400 Euro, Dein Schuldenproblem in 5 Jahren mit an Sicherheit grenzender Sicherheit erledigt haben wird. Das ist in meinen Augen einfach nicht sehr seriös weil Dir kein seriöser Berater der Welt versprechen kann, dass (alle!) Gläubiger sich auf ein 50% Angebot einlassen würden.
3. Das Ganze klingt nach einem bekannten Geschäftsmodell weniger seriöser *hust* Anbieter, die einfach nur Raten von Schuldnern annehmen und diese (nach Abzug einer "angemessenen" Gebühr*hust*) an die Gläubiger weiterleiten. Das hat häufig zur Folge, dass Gläubiger zunächst Ruhe geben (wodurch manchmal der Eindruck entsteht, dass hier tatsächlich geholfen wird)- allerdings steigen die Schulden dadruch in Wahrheit häufig noch und nach einer gewissen Zeit stehen die Schuldner alleine da, haben jede Menge Geld verbrannt und weiterhin haushohe Schulden.
Nochmal: Es KLINGT für MICH danach!

... aber es besteht ja auch die Möglichkeit, dass ich einfach aufm Schlauch stehe und der genannte Anbieter ganz toll ist... wer weiß das schon.
Sicario hat geschrieben: 18. Nov 2019, 13:12 Ist das realistisch oder ein halsabschbeider der nur profit aus einem verzweifelten Menschen schlagen will? ***** heißt diese Kanzlei
Ohne Worte
Ich (persönlich!) würde Dir so dringend wie möglich davon abraten die Dienste dieses Menschen in Anspruch zu nehmen.

PS: Geh doch mal zu einer karitativen Beratungsstelle! Deutschland ist mit sowas eigentlich komplett abgedeckt. Wo wohnst Du denn in etwa? Du kannst mir die Anwort auch gerne pinnen - sowas hängt man ja nicht an die große Glocke.
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Zuletzt geändert von tidus82 am 18. Nov 2019, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Aufgrund vernichtender Analyse den Namen der Kanzlei zensiert.
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von tidus82 »

Ich möchte nochmals hervorheben, dass es auch aus meiner Sicht nicht sinnvoll ist eine Insolvenz zu starten, wenn du die Spielsucht nicht zu 100% im Griff hast.
Es ist nicht umsonst eine Sucht, also eine Krankheit!

Wenn du beispielsweise jetzt die Insolvenz startest, dann bist du 5, oder auch 6 Jahre in der Insolvenz. Alles was vor der Eröffnung der Insolvenz an Schulden da war sind in diese Insolvenz inbegriffen.
Was jedoch nach der Eröffnung anfällt ist davon nicht abgedeckt und solltest du - was niemand zu hoffen wagt - doch wieder rückfällig werden, dann kann es passieren, dass du nach der Restschuldbefreiung wieder mit einigen Tausend Euro Schulden da stehst. Und dann darfst du erst nach 10 Jahren (nach Eröffnung der alten Insolvenz) wieder in eine neue Insolvenz. Es ist Sinn und Zweck der Insolvenz die Schulden nachhaltig loszuwerden und es jedem Bürger zu ermöglichen neu anzufangen.

Aktuell erhältst du 1300 Euro schreibst du, bist für zwei Kinder unterhaltspflichtig, wenn ich das richtig verstanden habe. Also kann bei dir nichts gepfändet werden. Bis auf "Die Hölle auf Erden"-versprechende Briefe kommt da nicht viel. Vielleicht ein Gerichtsvollzieher - dem man wahrheitsgemäß alles beantwortet und schon ist er wieder weg für die nächsten 2 Jahre. Und mehr passiert nicht. Du wirst nicht ohne Geld da stehen, wenn du dir ein P-Konto einrichten lässt.

Bitte bitte versuch zu priorisieren, was im Moment am Wichtigsten ist: Meines Erachtens nach ist es, was caffery schon schrieb: Die nachhaltige Bekämpfung der Spielsucht. Und wenn das zu 100% in Fleisch und Blut übergegangen ist, dann kann man sich um die Insolvenz kümmern.

Übrigens: Die karitative Schuldnerberatung sollte es genauso sehen und nicht einfach eine Insolvenz anbieten, damit du schnell wieder weg bist.

Und bitte lass die Finger von dem Herren, der dir da irgendwas für viel Geld verkaufen will.
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jan
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von jan »

Also ich bin in einer ganz ähnlichen Lage.

Die Insolvenz verspricht zwar ein "schneller einfacher Weg" zu sein aber nüchtern betrachtet hast du erstmal keine Vorteile und vor allem nicht mehr Geld in der Tasche, dafür aber einige Risiken.

Ich glaube mittlerweile der beste Weg:

1. P Konto eröffnen und da das Gehalt hin überweisen lassen.
2. Lernen damit zu leben
3. Spielsucht therapieren
4. Hoffen das der Gesetzgeber die Zeit für die Regelinsolvenz auf 3 Jahre herabsetzt
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tidus82
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von tidus82 »

Zur 3-Jahres-Insolvenz habe ich im Blog einen kleinen Beitrag verfasst, falls es interessiert: https://schuldner-community.de/3-jahre- ... befreiung/
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caffery
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von caffery »

Ein Traum! Danke Tidus!

"In der Szene" geht man allerdings tatsächlich fest davon aus, dass die Nummer von Frau Lambrecht in Kürze so durchgewunken wird. Ich bin da vorsichtig optimistisch.
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Käsebrot
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von Käsebrot »

Hallo Jan,

warum meinst du, eine Insolvenz hätte keine Vorteile?

Natürlich ist sie ein ziemlich extremer Schritt, aber gerade wenn das Risiko besteht, dass ein Gläubiger nach dem anderen versucht irgendwo irgendwas zu pfänden, ist das durchaus eine Chance, die Finanzen wieder in geregelte Bahnen zu leiten. Mein Kartenhaus ist ziemlich schnell zusammen gebrochen und nachdem ich zum Zeitpunkt der Antragstellung nicht wusste, wie es beruflich und somit finanziell weitergeht, war das die beste Entscheidung. Inzwischen bin ich so optimistisch, dass der Spuk Mitte nächsten Jahres nach drei Jahren vorbei ist.

Problematisch dürfte in der hiesigen Situation eher sein, dass zum einen eine schwerwiegende Suchterkrankung in diese Spirale geführt hat und zum anderen ein Kredit durch Falschangaben erhalten wurde, was das Verfahren von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
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arreis
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Re: Einschätzung zu meiner Lage

Beitrag von arreis »

Als erstes solltest Du Dich von dem Gedanken befreien, in irgendeiner Form Schulden zu begleichen, wenn dies aus finanziellen Gründen gar nicht möglich ist. Das einzige was sich dadurch ändert, wenn Du nicht mehr zahlst ist, dass Du eben mehr Post bekommen wirst und wie schon erwähnt, irgendwann der Gerichtsvollzieher bei Dir vor der Tür steht, aber das ist eigentlich nicht tragisch.

Denke auch daran, dass Du Dir deine Kinder als auch Deine Frau freistellen lässt, d.h., dass drei Unterhaltsberechtigte vorhanden sind und sich somit der Freibetrag auf Deinem P-KOnto erhöht. Das kannst Du beim zuständigen Amtsgericht beantragen. Das macht schon Sinn, wenn Du wieder eine Anstellung finde solltest.

Und wie auch schon erwähnt, zahle für nichts, was Du auch kostenlos haben kannst!!!!!
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