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CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 4. Nov 2019, 19:48
von Fischler
Kurz vor meiner hoffentlichen RSB bekomm ich nun nochmal Probleme mit einer Inkassobude...

Ausgangslage: Kartenzahlung per Pin immer ohne Probleme möglich, an diesem Tag musste ich das erste Mal beim bezahlen mit der Karte unterschreiben. Wurde mir auch gleich online angezeigt, allerdings nicht gebucht, trotz Deckung. Knapp 7 Tage später das Geld dann per Überweisung gebucht (War zum Beginn eines Urlaubs :()

Kurz darauf bekam ich schon Post von CCS Inkasso:

Auftraggeber: Ingenico Payment Service GmbH

Hauptforderung: 50€
Bankrücklastschrift: 3,50€
Adressermittlungskosten: 10€
Geschaftsgebühr: 45€
Postpauschale: 9€

Macht zusammen 117,50€. Auf das Schreiben habe ich nicht reagiert. Kurz darauf der zweite Brief mit der gleichen Aufstellung, allerdings jetzt nur noch 67,50€ zu zahlen. Sprich die. haben einfach mein Geld was ich direkt an Netto bezahlt habe, abgezogen. Habe auch wieder nicht auf den Brief reagiert.

Nun kam Post vom Bayrischer Inkasso Dienst, kurz BID. Die Forderung wurde übergeben.

Ubergebene Forderung 63,50€
Setzt sich zusammen aus 50€ Kauf bei Netto, 3,50€ Schadensersatz und nochmal 10€ Schadensersatz.
+
4€ Mahnspesen
13,50€ Inkassokosten
2,70€ Postpauschale

Macht zusammen 83,77€. Mir geht's hier jetzt weniger ums Geld als um mich von so 2 Inkassobuden verarschen zu lassen. Wird jetzt eine Hauptforderung genannt die direkt an Netto überwiesen wurde. Von CCS wären jetzt nur noch Geschäftsgebühr + sonstiges offen.

Wie soll ich mich jetzt weiter verhalten? Die 13,50€ Schadensersatz noch an Netto überweisen?

Auf was ich jetzt keine Lust habe ist ein Eintrag bei der Schufa aber einfach so hinnehmen will ich das jetzt auch nicht.

Danke für eure Zeit

Re: CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 4. Nov 2019, 22:44
von Witwe Bolte
Ich würde abwarten, ob tatsächlich ein Mahnbescheid kommt.
Mit Inkasso-Buden zu verhandeln ist sinnlos.

Re: CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 4. Nov 2019, 22:57
von insolaner
Mich wundert gerade, dass der Betrag deutlich gesunken ist. Wenn BID jetzt etwas von 50 € Hauptforderung (!) schreibt, die aber bereits von Dir bezahlt wurde, fordern sie ja offensichtlich nur noch 17 € noch was - klingt gut, allerdings zu gut um wahr zu sein, ich denke hier ist irgendwie etwas durcheinander geraten, auch in den Bezeichnungen?!

Wer wird den von BID als Gläubiger bezeichnet?

Am Rande: Inkassogebühren für ein Inkassobüro sehe ich nicht, die könnten ja schliesslich selber das ganze eintreiben...

Ist denn diese Kostentreiberei (meines Wissens im Kleingedruckten eindeutig benannt) überhaupt so rechtens?

Hast Du die 50 € erst nach dem ersten Inkassoschreiben bezahlt, oder schon vorher/zeitgleich?

Ansonsten, wie schon geschrieben wurde, erstmal MB abwarten...

Re: CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 5. Nov 2019, 07:01
von caffery
Hier haben wir es mit einem klassischen Inkassoüberfall zu tun - also die Einschaltung eines Inkassodienstleisters ohne vorherige kaufmännische Mahnung.

Weiterhin ist die Zahlung der 50 Euro bei dem Ablauf in jedem Falle auf die Hauptforderung zu verrechnen.

Es wären also (theoretisch) nur noch Kosten und Zinsen offen.

Ich persönlich würde so vorgehen: Die Forderung einmal kurz und knackig komplett bestreiten, etwa diesen Inhalts:

"Tag! Ihre Forderung wird bestritten. Eine Zahlung wird nicht erfolgen. Zur Durchsetzung steht Ihnen der Rechtsweg offen. Tüss!"

Dann nichts mehr machen. Sollten die einen Mahnbescheid schicken (m.E. SEHR unwahrscheinlich) - Komplettwiderspruch.

... und natürlich den Überweisungsbeleg für die 50 Euro gut aufheben.

Re: CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 5. Nov 2019, 07:34
von tidus82
Dazu noch kurz die Info, da du explizit davor Angst hast:

Bestrittene Forderungen dürfen nicht in die Schufa eingetragen werden! Wenn du die Vorgehensweise von caffery also umsetzt, dann solltest du dir in 3-4 Monaten mal eine kostenlose Selbstauskunft der Schufa zusenden lassen um das zu kontrollieren.

Re: CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 21. Dez 2019, 16:53
von Fischler
Pünktlich zu Weihnachten gibt es neue Infos:

Ich habe BID in einer kurzen Email erklärt das sich das Thema für mich erledigt hat und der Rechtsweg offen bleibt.

Heute hatte ich nun einen gelben Brief im Briefkasten ... Mahnbescheid vom Amtsgericht Hünfeld.

Antragsteller: Payone GmbH
Prozessbevollmächtigte: Rechtsanwälte Hörnlein & Feyler
netto.jpg
netto.jpg (191.64 KiB) 4781 mal betrachtet
Wie gehts jetzt nun weiter? dem Mahnbescheid insgesamt widersprechen?

Ich habe jetzt nochmal in meinen Kontoauszügen geschaut:

19.07.2019 Artikel per EC-Karte bei Netto gekauft - Storno der Bank
29.07.2019 50€ direkt an Netto überwiesen
04.11.2019 13,50€ direkt an Netto überwiesen ( Schadensersatz )

Hier wird versucht mein bereits gezahltes Geld zu unterschlagen, die Inkassobude verrechnet dies wohl mit ihren Gebühren, dabei habe ich direkt an Netto überwiesen.

Re: CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 21. Dez 2019, 17:09
von caffery
Fischler hat geschrieben: 21. Dez 2019, 16:53 Wie gehts jetzt nun weiter? dem Mahnbescheid insgesamt widersprechen?
Ich würde das bei der Geschichte tun, ja.
Fischler hat geschrieben: 21. Dez 2019, 16:53 Hier wird versucht mein bereits gezahltes Geld zu unterschlagen, die Inkassobude verrechnet dies wohl mit ihren Gebühren, dabei habe ich direkt an Netto überwiesen.
... zu einem Zeitpunkt als die noch überhaupt nicht eingeschaltet waren.

Es tut mir sehr leid, dass es in Deinem Fall zu einem MB gekommen ist - besonders da ich schrieb, dass ich es für sehr unwahrscheinlich halte. In der Tat sehe ich sowas bei ähnlichen Geschichten sehr sehr selten.

Dennoch bin ich überzeugt, dass Du im Recht bist und Dich hier eigentlich vorbildlich verhalten hast wenn die Geschichte wie dargestellt gelaufen ist.

Ich würde dem MB wie gesagt komplett widersprechen - allerdings gibt es hier natürlich ein gewisses Klagerisiko. Mit Mutmaßungen für wie wahrscheinlich ich das halte, möchte ich mich hier lieber zurückhalten;)

Re: CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 21. Dez 2019, 17:56
von Fischler
Danke Caffery für deine schnelle Antwort.

Hier gibt es nichts was dir leid tun muss, der MB wäre ja dann früher oder später eh gekommen. Für deine Expertise bin ich immer sehr dankbar.

Welche zwei Optionen gibt es denn wenn ich dem MB widerspreche? Und benötige ich hierzu dann einen Anwalt?

Der Ablauf ist genau wie hier geschildert. Überweisungbeleg vom Netto ist vorhanden, Kontoauszug mit der 50€ Überweisung am 29.07.2019 ist da. Was ich allerdings gerade nicht finde sind die ersten Inkassobriefe (ich gehe davon aus, die hat die Papiertonne). Könnte mir die späte Zahlung der 13,50€ an Netto aufstoßen? Bei beiden Überweisungen wurde der Verwendungszweck des damaligen Einzugs angegeben.

Re: CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 21. Dez 2019, 18:06
von caffery
Fischler hat geschrieben: 21. Dez 2019, 17:56 Welche zwei Optionen gibt es denn wenn ich dem MB widerspreche? Und benötige ich hierzu dann einen Anwalt?
Nö, wenn Du widersprichst müssten sie ihren angeblichen Anspruch einklagen. Dabei würden sie einem Gericht ihre Argumente vortragen und Du hättest Gelegenheit Deine Argumente zu liefern. Dann würde sich ein Richter von (hoffentlich) hoher Weisheit und Sachkenntnis den Fall angucken und eine Entscheidung treffen.
Dafür bräuchtest Du nicht zwingend einen Anwalt, obschon zumindest ein sachkundiger Berater an Deiner Seite sicher nicht schädlich wäre.
Ich sag mal so vorsichtig wie möglich: Ich kann mir bei der Geschichte und der Rechtslage nur schwer einen Richter vorstellen, der der Inkassobude noch einen Anspruch zugestehen würde - aber auch vor Gericht gibts fast nichts was es nicht gibt;)

Die zweite Option ist, dass sie nach Deinem Widerspruch einfach nichts mehr machen. Nach dem Motto: "Wir habens halt mal versucht - hätte ja klappen können, dass der MB durchgeht!";)
Wie gesagt: Ich bringe es nicht mehr über mich Dir hier mit Wahrscheinlichkeiten zu kommen - aber so eine Vorgehensweise wäre alles andere als selten.

Re: CCS INKASSO - BID INKASSO

Verfasst: 21. Dez 2019, 18:11
von Fischler
caffery hat geschrieben: 21. Dez 2019, 18:06
Fischler hat geschrieben: 21. Dez 2019, 17:56 Welche zwei Optionen gibt es denn wenn ich dem MB widerspreche? Und benötige ich hierzu dann einen Anwalt?
Nö, wenn Du widersprichst müssten sie ihren angeblichen Anspruch einklagen...
Das klingt doch mal spannend, auf diese Argumente bin ich gespannt.

Ich werde dem MB voll widersprechen. Ihr hört von mir wenn es dazu was neues gibt :mrgreen:

Bis dahin wünsche ich euch allen schönen und vor allem entspannte! Weihnachtstage.