Ich stehe vor der Privatinsolvenz – bin überfordert und suche Rat
Verfasst: 14. Jun 2025, 15:35
Hallo liebe Community,
ich werde voraussichtlich zum 01.08.2025 in die Privatinsolvenz gehen und bin aktuell völlig überfordert. Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen, denn ich mache mir zunehmend Sorgen und finde kaum noch Ruhe.
Mein Hintergrund – wie alles begann: Bereits 2020 begannen meine Probleme. Ich lebte mit meinem Mann in einer kleinen Mietwohnung. Da ich als Standortleiterin deutschlandweit tätig war, verschaffte ich einem Nachbarn, der Arbeit suchte, eine Anstellung. Leider zeigte er sich der Aufgabe nicht gewachsen und bedrohte meine Mitarbeitenden. Nach mehrfachen Vorfällen musste ich ihm kündigen.
Daraufhin wurde das Verhältnis angespannt, schließlich gewalttätig. Er verletzte mich körperlich – ein Bruch der Hand stand im Raum – doch juristisch blieb das folgenlos. Auch nach einem Vorfall, bei dem er unsere Wohnung stürmte (gesichert durch Kameraaufnahmen), bekam ich keine Ruhe. Stattdessen behauptete er, ich hätte ihn im Treppenhaus angegriffen. Obwohl auch ihm fristlos gekündigt wurde, verloren wir unsere Wohnung. Unser Auszug war – trotz entlastender Zeugenaussagen – nicht aufzuhalten.
Zusätzliche Schicksalsschläge: Mein Mann erkrankte kurz darauf schwer: Long Covid und Herzprobleme machten ihn arbeitsunfähig. Ab Februar 2022 fiel sein Einkommen weg. Ich verlor im Dezember 2021 durch diesen Konflikt auch meinen Job. Innerhalb weniger Monate standen wir vor dem Nichts.
Um zu überleben, nahm ich Kredite auf. Ich finanzierte Käufe über Verbraucherkredite und verkaufte Dinge weiter, um Liquidität zu schaffen. Als keine klassischen Finanzierungen mehr möglich waren, begann ich, Rechnungen mit Kreditkarten zu begleichen – ein Kreislauf, der in die Schuldenfalle führte. Rückblickend hätte ich den Schritt in die Insolvenz schon 2021 wagen sollen.
Die Lage heute: Mein Mann schloss 2024 seine Umschulung ab, in der vom Amt, trotz Krankheit rein genötigt wurde. Das Geld war überlebenswichtig. – trotz schwerer gesundheitlicher Einschränkungen. Ein vielversprechendes Jobangebot wurde letztlich zurückgezogen, da seine gesundheitliche Belastbarkeit fehlte. Er erlitt im August 2024 einen Mini-Schlaganfall. Seitdem ist er körperlich stark eingeschränkt, außer Haus kaum belastbar, und medizinisch besteht nach wie vor keine klare Diagnose.
Im Herbst 2024 musste er zudem wegen akuter Nierenprobleme stationär behandelt werden. Seit September 2024 zahlen wir nur noch absolut notwendige Ausgaben: Miete, Strom, Versicherungen, Internet, TV, GEZ, Handytarife.
Meine konkreten Sorgen vor der Insolvenz:
Ich habe aufgrund von Internetstörungen zwei Anbieter parallel abgeschlossen – aus Angst, meine Homeoffice-Stelle zu verlieren. Mein Schuldenberater und meine Rechtsschutzversicherung sehen hierin keinen Verstoß – schlimmstenfalls könnte der Anbieter kündigen. Im Internet lese ich jedoch häufig von „Gläubigerbenachteiligung“.Ähnlich beim Mobilfunk: Ich habe einen recht teuren Vertrag für meinen Mann und mich, den ich aus Gründen der Lebensführung behalten möchte. Auch hierzu gehen die Meinungen auseinander. Vor allem, weil ich andere Verträge, die ich wegen dem Handy vor der Nichtzahlung, abgeschlossen habe, jetzt nicht mehr bezahlt werden.Wir haben mit übrig gebliebenem Geld notwendige Möbel nachgekauft, die wir zuvor verkauft hatten, um Ausgaben zu decken – alles vor dem Zeitpunkt der Antragstellung. Dennoch sorge ich mich, ob das im Verfahren kritisch gesehen werden könnte.
Meine monatlichen Einkünfte betragen seit einem Jobwechsel ca. 3045 € netto. Mit einer unterhaltspflichtigen Person bleibt mir ab Juli 2025 ein pfändungsfreier Betrag von 2591 €. In einigen Monaten habe ich jedoch darüber hinaus ausgegeben und Anschaffungen getätigt.
Meine Fragen an Euch:
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit Internet- oder Handyverträgen gemacht, die im Insolvenzverfahren kritisch bewertet wurden?
Wann beginnt die sogenannte „relevante Phase“ im Verfahren wirklich – bereits mit Antragsvorbereitung oder erst mit der gerichtlichen Eröffnung?
Was darf man bis dahin noch ausgeben, und wo wird es kritisch?
Ich bin für jede Rückmeldung, Erfahrung und jeden Hinweis dankbar. Gerade weil widersprüchliche Informationen kursieren, wünsche ich mir Klarheit – damit mein Antrag nicht gefährdet wird. Meine Rechtschutzversicherung, mit der ich alles abgesprochen habe, meint, dass es keine Probleme gibt. Auch mein Berater sieht kein Verstoß. Aber wenn ich im Internet nach den Dingen suche, denke ich, dass es so nicht hätte laufen dürfen. Ich hätte gar kein Handyvertrag bezahlen dürfen und keine Anschaffungen tätigen dürfen.
Vielen Dank fürs Lesen und Eure Unterstützung!
ich werde voraussichtlich zum 01.08.2025 in die Privatinsolvenz gehen und bin aktuell völlig überfordert. Ich hoffe, Ihr könnt mir weiterhelfen, denn ich mache mir zunehmend Sorgen und finde kaum noch Ruhe.
Mein Hintergrund – wie alles begann: Bereits 2020 begannen meine Probleme. Ich lebte mit meinem Mann in einer kleinen Mietwohnung. Da ich als Standortleiterin deutschlandweit tätig war, verschaffte ich einem Nachbarn, der Arbeit suchte, eine Anstellung. Leider zeigte er sich der Aufgabe nicht gewachsen und bedrohte meine Mitarbeitenden. Nach mehrfachen Vorfällen musste ich ihm kündigen.
Daraufhin wurde das Verhältnis angespannt, schließlich gewalttätig. Er verletzte mich körperlich – ein Bruch der Hand stand im Raum – doch juristisch blieb das folgenlos. Auch nach einem Vorfall, bei dem er unsere Wohnung stürmte (gesichert durch Kameraaufnahmen), bekam ich keine Ruhe. Stattdessen behauptete er, ich hätte ihn im Treppenhaus angegriffen. Obwohl auch ihm fristlos gekündigt wurde, verloren wir unsere Wohnung. Unser Auszug war – trotz entlastender Zeugenaussagen – nicht aufzuhalten.
Zusätzliche Schicksalsschläge: Mein Mann erkrankte kurz darauf schwer: Long Covid und Herzprobleme machten ihn arbeitsunfähig. Ab Februar 2022 fiel sein Einkommen weg. Ich verlor im Dezember 2021 durch diesen Konflikt auch meinen Job. Innerhalb weniger Monate standen wir vor dem Nichts.
Um zu überleben, nahm ich Kredite auf. Ich finanzierte Käufe über Verbraucherkredite und verkaufte Dinge weiter, um Liquidität zu schaffen. Als keine klassischen Finanzierungen mehr möglich waren, begann ich, Rechnungen mit Kreditkarten zu begleichen – ein Kreislauf, der in die Schuldenfalle führte. Rückblickend hätte ich den Schritt in die Insolvenz schon 2021 wagen sollen.
Die Lage heute: Mein Mann schloss 2024 seine Umschulung ab, in der vom Amt, trotz Krankheit rein genötigt wurde. Das Geld war überlebenswichtig. – trotz schwerer gesundheitlicher Einschränkungen. Ein vielversprechendes Jobangebot wurde letztlich zurückgezogen, da seine gesundheitliche Belastbarkeit fehlte. Er erlitt im August 2024 einen Mini-Schlaganfall. Seitdem ist er körperlich stark eingeschränkt, außer Haus kaum belastbar, und medizinisch besteht nach wie vor keine klare Diagnose.
Im Herbst 2024 musste er zudem wegen akuter Nierenprobleme stationär behandelt werden. Seit September 2024 zahlen wir nur noch absolut notwendige Ausgaben: Miete, Strom, Versicherungen, Internet, TV, GEZ, Handytarife.
Meine konkreten Sorgen vor der Insolvenz:
Ich habe aufgrund von Internetstörungen zwei Anbieter parallel abgeschlossen – aus Angst, meine Homeoffice-Stelle zu verlieren. Mein Schuldenberater und meine Rechtsschutzversicherung sehen hierin keinen Verstoß – schlimmstenfalls könnte der Anbieter kündigen. Im Internet lese ich jedoch häufig von „Gläubigerbenachteiligung“.Ähnlich beim Mobilfunk: Ich habe einen recht teuren Vertrag für meinen Mann und mich, den ich aus Gründen der Lebensführung behalten möchte. Auch hierzu gehen die Meinungen auseinander. Vor allem, weil ich andere Verträge, die ich wegen dem Handy vor der Nichtzahlung, abgeschlossen habe, jetzt nicht mehr bezahlt werden.Wir haben mit übrig gebliebenem Geld notwendige Möbel nachgekauft, die wir zuvor verkauft hatten, um Ausgaben zu decken – alles vor dem Zeitpunkt der Antragstellung. Dennoch sorge ich mich, ob das im Verfahren kritisch gesehen werden könnte.
Meine monatlichen Einkünfte betragen seit einem Jobwechsel ca. 3045 € netto. Mit einer unterhaltspflichtigen Person bleibt mir ab Juli 2025 ein pfändungsfreier Betrag von 2591 €. In einigen Monaten habe ich jedoch darüber hinaus ausgegeben und Anschaffungen getätigt.
Meine Fragen an Euch:
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit Internet- oder Handyverträgen gemacht, die im Insolvenzverfahren kritisch bewertet wurden?
Wann beginnt die sogenannte „relevante Phase“ im Verfahren wirklich – bereits mit Antragsvorbereitung oder erst mit der gerichtlichen Eröffnung?
Was darf man bis dahin noch ausgeben, und wo wird es kritisch?
Ich bin für jede Rückmeldung, Erfahrung und jeden Hinweis dankbar. Gerade weil widersprüchliche Informationen kursieren, wünsche ich mir Klarheit – damit mein Antrag nicht gefährdet wird. Meine Rechtschutzversicherung, mit der ich alles abgesprochen habe, meint, dass es keine Probleme gibt. Auch mein Berater sieht kein Verstoß. Aber wenn ich im Internet nach den Dingen suche, denke ich, dass es so nicht hätte laufen dürfen. Ich hätte gar kein Handyvertrag bezahlen dürfen und keine Anschaffungen tätigen dürfen.
Vielen Dank fürs Lesen und Eure Unterstützung!