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Beratungsstelle vor Insolvenzantrag wechseln?

Verfasst: 3. Jun 2024, 05:43
von Alex190412
Hallo Leute,
einige kennen eventuell mein altes Thema in dem ich meine Situation erläutert habe. Ich muss in die Privatinsolvenz, vor 2 Monaten hatte ich eine Erstberatung bei einem Anwalt der dann auch , laut eigener Aussage, die Gläubiger kontaktiert hat. Erstgespräch wurde vom Land NRW übernommen, für die Eröffnung des Insolvenzantrags muss ich jedoch 1500 Euro cash zahlen.
Die Frage ist nun für mich, kann ich die Beratungsstelle noch wechseln oder gibt es da nun hinsichtlich Mandatschaft und auch Fristen ein Problem für mich?
Mir wurde gesagt, ich habe 6 Monate Zeit das Geld zu besorgen um den Antrag vor Gericht zu stellen auf die Insolvenz. Was, wenn ich jetzt zu einer kostenlosen Beratungsstelle wechsel, wo es sicherlich länger dauern wird als die verbleibenden 4 Monate?

Wäre für eure Hilfe wirklich dankbar.

Re: Beratungsstelle vor Insolvenzantrag wechseln?

Verfasst: 3. Jun 2024, 08:23
von robo
Die gleiche Frage wie neulich: Was hast Du unterschrieben ?

Mein Rat: Mach einen Termin bei einer Beratungsstelle (AWO, Caritas, Diakonie usw. - was gibt es bei Dir ? ), nimm alles mit, was Du vom Anwalt bekommen hast und was Du bei ihm unterschrieben hast - ich hoffe, Du hast Kopien davon !? Und dann kannst Du in der Beratungsstelle besprechen, was zu tun ist, ob Du irgendeinen "Vertrag" gemacht hast, den Du kündigen musst/kannst/sollst.

Hier ist doch alles nur Rätselraten.
Aber schon komisch, dass der Anwalt "cash" von Dir haben will ...

Und NEIN, nicht bei allen Beratungsstellen dauert es " ... sicher länger als vier Monate ... ".

Re: Beratungsstelle vor Insolvenzantrag wechseln?

Verfasst: 3. Jun 2024, 08:56
von mischa1981
robo hat geschrieben: 3. Jun 2024, 08:23 Aber schon komisch, dass der Anwalt "cash" von Dir haben will ...
Der will nur sichergehen, dass er die Kohle auch kriegt. Aus Nächstenliebe wird das kaum passieren.
Was ne dreiste Abzocke. Und ja schnellstmöglich zu einer staatlichen Beratungsstelle.

Re: Beratungsstelle vor Insolvenzantrag wechseln?

Verfasst: 3. Jun 2024, 12:57
von Shopgirl
Jetzt zu wechseln, bedeutet aber ja nicht zwangsläufig, dass der Anwalt nicht zu bezahlen ist.

Die bis jetzt erbrachte Leistung des Anwalts löst sich nicht in Luft auf.

Dazu ergibt sich die Frage, was die kostenlose Beratungsstelle denn machen soll, wenn der Anwalt bereits mitten im AEV steckt.

Re: Beratungsstelle vor Insolvenzantrag wechseln?

Verfasst: 3. Jun 2024, 14:35
von Nie_mehr_Schulden
Das Kind ist nun schon in den Brunnen gefallen und die 1.500 Euro müssen eh bezahlt werden. Wenn du diese Summe bis in 6 Monaten bezahlt bekommst, dann solltest du dies machen und auch solange abwarten. Die Arbeit hast du bezahlt und diese kann er dann auch zuende bringen. Es wäre noch ärgerlicher, wenn du ihn bezahlen musst und die Arbeit lässt du von jemanden anderen machen.

Warst du dir vorher bewusst, dass du ihn bezahlen musst? Naja, im Nachhinein ist man immer schlauer.
Vielleicht kannst du noch eine längerfristige Ratenzahlung vereinbaren, falls die Summe aktuell zu hoch ist.

Re: Beratungsstelle vor Insolvenzantrag wechseln?

Verfasst: 3. Jun 2024, 16:16
von Shopgirl
Längerfristig wird nicht gehen. Der Anwalt bekommt sein Geld vor Eröffnung der Insolvenz, da er ansonsten zum Insolvenzgläubiger wird. Daher vermutlich auch die Frist von 6 Monaten. So lange ist der AEV gültig.

Re: Beratungsstelle vor Insolvenzantrag wechseln?

Verfasst: 3. Jul 2024, 18:47
von Alex190412
Hey Leute,
Tut mir total Leid, dass ich nicht mehr reagiert habe. Hatte einen totalen Zusammenbruch und war einen Monat in einer Klinik..
Bin seit heute wieder Daheim und versuche mich gerade zu sortieren.
Nochmal zu diesem Thema daher : Der Erstberatungstermin und das Anschreiben der Gläubiger wurde vom Land NRW übernommen. Ich schulde dem Anwalt also kein Geld. Daher weiss ich aktuell noch immer nicht, ob ich einfach so die Stelle wechseln kann und wie es dann auch mit den Fristen aussieht, seit die Gläubiger erstmalig kontaktiert wurden.