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Schuldenprobleme Inso oder nicht Inso

Verfasst: 19. Apr 2024, 11:51
von Ursbaby
Vorab:
Ich suche im Moment nur nach Tipps, ich weiss das hier keine Rechtsberatung ist, aber vielleicht kennt jemand so eine Situation.

Verheiratet,
Keine unterhaltspflichtigen Kinder.
Mein Partner bezieht schon Rente, ca. 1400 Euro, ist krank, GDB 60 , Merkzeichen G und hat PG 3.

Wir haben zusammen Schulden bei der Deutschen Bank von ca. 130.000 Euro, die wir als Gesamtforderung so nicht zahlen können.

Ich besitze von meinem Partner eine Vollmacht für alles was anfällt da er durch seine Krankheit nicht handlungs und entscheidungsfähig ist.

Ich selbst bin noch für die nächsten 7 Jahre berufstätig.

P-Konto für beide sind vorhanden.
Erhöhung des Freibetrages vorhanden für beide da wir ja erstmal gegenseitig zum Unterhalt verpflichtet sind.

Wir besitzen ein altes Haus, jeweils 50/50 eingetragen und auch bezahlt.

Wenn ich die Inso beantrage, ist das Haus dann auf jeden Fall weg?

Oder ist es besser wenn es zur finalen Forderung kommt, den Offenbarungseid zu machen und den pfändbaren Anteil von meinem Gehalt anzubieten?

Für Antworten und evtl.Tipps wäre ich dankbar.
LG

Re: Schuldenprobleme Inso oder nicht Inso

Verfasst: 19. Apr 2024, 13:53
von mischa1981
Hi :)

Wie du schon sagst, es stellt hier keine Rechtsberatung dar, daher kann ich auch nur mit Erfahrungswerten und Einschätzungen dienen.

Also spontan würde ich sagen, das Haus stellt definitiv einen Pfändungswert dar. Auch wenn es alt ist, so wird es ja seinen Wert haben. Ob die Schwerbehinderung deines Partners einen Grund darstellt, dass ihr nicht aus dem Haus raus müsst weiß ich nicht, würde ich aber mit "nein" beantworten. Es sei denn ihr habt das Haus entsprechend umgebaut.

Andere Sachwerte wie ein Auto können gepfändet werden, es sei denn, das Auto dienst dazu, zur Arbeit zu kommen und man darauf angewiesen ist. Zudem auch keiner ein uraltes Auto mit 150 tausend Kilometern im Wert von vielleicht 2.000 Euro pfänden würde.

Von daher würde ich in der Tat von ausgehen, dass das Haus dann weg ist, wende dich am besten mal an die lokale Schuldnerberatung. Oder frag mal bei der Caritas an, welche Beratungsstelle für deinen / euren Wohnort zuständig ist. Man kann auch privat einen Rechtsanwalt engagieren, aber die wollen natürlich auch Geld sehen. Caritative Einrichtungen sind staatlich finanziert und kosten dich als Bürger nichts.

Re: Schuldenprobleme Inso oder nicht Inso

Verfasst: 19. Apr 2024, 14:34
von Shopgirl
Gibt es zu den 130.000 Euro einen Gegenwert? Das wird vermutlich kein einfacher Konsumkredit gewesen sein.

Wie hoch ist denn dein Einkommen ? Und was ist das Haus in etwa wert?

Habt ihr beide für alle Kredite unterschrieben?

Re: Schuldenprobleme Inso oder nicht Inso

Verfasst: 19. Apr 2024, 17:59
von caffery
Neben shopgirls wichtigen Rückfragen von meiner Seite schonmal:

Karitative Beratungsstellen nehmen in aller Regel keine Schuldner mit Immobilie. Vorrangig wegen des hohen Haftungsrisikos. Dafür gibt es bei uns in NRW spezialisierte Stellen - die aber eine Gebühr verlangen.

Ein Eröffnungsantrag wird das Risiko der Verwertung der Immobilie mutmaßlich drastisch erhöhen.

Es empfiehlt sich bei sowas meist eher, eine tragfähige Einigung mit dem Gläubiger zu erzielen.

Re: Schuldenprobleme Inso oder nicht Inso

Verfasst: 19. Apr 2024, 22:33
von mischa1981
caffery hat geschrieben: 19. Apr 2024, 17:59 Karitative Beratungsstellen nehmen in aller Regel keine Schuldner mit Immobilie. Vorrangig wegen des hohen Haftungsrisikos. Dafür gibt es bei uns in NRW spezialisierte Stellen - die aber eine Gebühr verlangen.
Ja? Da merkt man meine Unerfahrenheit das Thema betreffend. Wenn du kannst, kannst du gerne meinen Beitrag löschen.