Ausweg Insolvenz
Verfasst: 9. Nov 2023, 18:08
Hallo.
Ich beschäftige mich jetzt eine Weile intensiv mit meinen Schulden und diese Forum hat mir schon einige Fragen beantwortet. Trotzdem will ich mal meine eigene Situation schildern und bin über Kommentare und Ratschläge dankbar.
Ich bin Mitte 30 und habe über die Jahre durch momentan 4 verschiedene Ratenkredite Schulden in Höhe von knapp 70.000 Euro angehäuft. Dazu kommen noch 2 überzogene Kreditkarten, ein ausgelasteter Dispokredit und 2 ausgeschöpfte Rahmenkredite. Gesamtschulden belaufen sich dabei auf 95.000 Euro. Die Schulden würde ich als reine Konsumschulden bezeichnen. Wir haben als Familie immer über unsere Verhältnisse gelebt und es mir schwer gefallen, mal "nein" zu sagen. Zuzugeben, dass man sich etwas nicht leisten kann. Außerdem habe ich unnötigerweise öfter zu viel Geld für Inapp-Käufe (Mikrotransaktionen) in Videospielen ausgegeben.
Mein monatliches Nettoeinkommen beläuft sich momentan auf 2700 Euro. Die Ratenkredite haben insgesamt eine monatliche Rückzahlung von 1185 Euro. Dazu kommen die Rückbuchungen der Kreditkarten und Rahmenkredite in Höhe von etwa 300 Euro pro Monat.
Bisher konnte ich die Rückzahlung immer stämmen. Dadurch, dass wir mietfrei gewohnt haben, waren meine monatlichen Ausgaben gering. Nach der Trennung inkl. Auszug von meiner Frau und der Unterhaltspflicht gegenüber meinen Kindern und ihr, werde ich aber nicht mehr in der Lage sein, die Kreditraten zu bedienen. Außerdem wird zum 01.01. mein monatliches Nettoeinkommen durch Wechsel von Steuerklasse 3 auf 1 auf 2400 Euro sinken. Mit Miete von 430 Euro und Kindesunterhalt von knapp 700 Euro kann man sich ja ausrechnen, dass da nicht viel übrig bleibt.
Meine monatlichen Fixausgaben nach der Trennung inklusive Miete sind gering, aber ca. 800 Euro muss ich dafür trotzdem rechnen. Dazu kommen ca. 200 Euro für Lebensmittel und 100 Euro für das Laden meines E-Autos.
Der nächste Schritt wird für mich also die Einstellung der Ratenzahlung sein. Davor habe ich schon ein bisschen Angst, wenn die Maschine erstmal Fahrt aufnimmt. Als erstes würde ich die Zahlung von 2 Krediten einstellen, die 2020 und 2021 aufgenommen worden sind. Die monatlichen Raten betragen 404 Euro und 237 Euro. Mehr Sorgen bereiten mit die beiden Kredite, die ich noch dieses Jahr aufgenommen habe (20.000 Euro im März und 10.000 Euro im Juni). Diese würde ich zumindest noch 12 Monate weiterbezahlen, um den Betrugsverdacht so klein wie möglich zu halten. Ausgezogen und somit Bar-Unterhaltspflichtig bin ich erst seit 01.10., also nach Aufnahme der Kredite.
Ich bin im Moment noch nicht bei einer Schuldnerberatung. Für mich kämen Einrichtungen der Caritas oder Diakonie in Frage. Ich habe aber auch eine Rechtschutzversicherung, weshalb ich auch überlege einen Anwalt zu nehmen, wenn es dort deutlich schneller gehen sollte.
Ein paar Fragen habe ich noch:
1. Wenn es nach der Einstellung der Zahlungen zu Lohn- oder Kontopfändungen kommen sollte, wie komme ich dann schnellstmöglich an Bestätigungen zur Erhöhung der Freibeträge? Durch die 2 bzw. 3 Unterhaltsverpflichtungen gegenüber meiner 2 Kinder und meiner Exfrau wäre von meinem Gehalt kaum etwas pfändbar. Kann eine karitative Schuldnerberatung sowas auch schneller ausstellen, selbst wenn ich länger auf einen eigentlichen Beratungstermin warten müsste? Oder ist dann ein Anwalt vielleicht doch schneller?
2. Meine Kreditkarten und Rahmenkredite habe ich bis zuletzt in einem "normalen" Rahmen verwendet, also Geld in Anspruch genommen und monatlich zurückgezahlt. Gibt es hier auch mögliche Betrugsvorwürfe und sollte ich die Rückzahlung noch einige Monate aufrecht erhalten, oder kann ich diese sofort einstellen? Die Kreditkarten/Rahmenkredite bestehen schon seit mehreren Jahren.
3. Irgendwelche Anmerkungen zu meiner geplanten Vorgehensweise mit der Einstellung der Kreditrückzahlungen? Gerade die beiden Kredite aus diesem Jahr machen mir Sorgen. Ich würde hier ungern die 3-Jahresfrist abwarten bevor ich die Privatinsolvenz in Angriff nehmen kann.
Ich beschäftige mich jetzt eine Weile intensiv mit meinen Schulden und diese Forum hat mir schon einige Fragen beantwortet. Trotzdem will ich mal meine eigene Situation schildern und bin über Kommentare und Ratschläge dankbar.
Ich bin Mitte 30 und habe über die Jahre durch momentan 4 verschiedene Ratenkredite Schulden in Höhe von knapp 70.000 Euro angehäuft. Dazu kommen noch 2 überzogene Kreditkarten, ein ausgelasteter Dispokredit und 2 ausgeschöpfte Rahmenkredite. Gesamtschulden belaufen sich dabei auf 95.000 Euro. Die Schulden würde ich als reine Konsumschulden bezeichnen. Wir haben als Familie immer über unsere Verhältnisse gelebt und es mir schwer gefallen, mal "nein" zu sagen. Zuzugeben, dass man sich etwas nicht leisten kann. Außerdem habe ich unnötigerweise öfter zu viel Geld für Inapp-Käufe (Mikrotransaktionen) in Videospielen ausgegeben.
Mein monatliches Nettoeinkommen beläuft sich momentan auf 2700 Euro. Die Ratenkredite haben insgesamt eine monatliche Rückzahlung von 1185 Euro. Dazu kommen die Rückbuchungen der Kreditkarten und Rahmenkredite in Höhe von etwa 300 Euro pro Monat.
Bisher konnte ich die Rückzahlung immer stämmen. Dadurch, dass wir mietfrei gewohnt haben, waren meine monatlichen Ausgaben gering. Nach der Trennung inkl. Auszug von meiner Frau und der Unterhaltspflicht gegenüber meinen Kindern und ihr, werde ich aber nicht mehr in der Lage sein, die Kreditraten zu bedienen. Außerdem wird zum 01.01. mein monatliches Nettoeinkommen durch Wechsel von Steuerklasse 3 auf 1 auf 2400 Euro sinken. Mit Miete von 430 Euro und Kindesunterhalt von knapp 700 Euro kann man sich ja ausrechnen, dass da nicht viel übrig bleibt.
Meine monatlichen Fixausgaben nach der Trennung inklusive Miete sind gering, aber ca. 800 Euro muss ich dafür trotzdem rechnen. Dazu kommen ca. 200 Euro für Lebensmittel und 100 Euro für das Laden meines E-Autos.
Der nächste Schritt wird für mich also die Einstellung der Ratenzahlung sein. Davor habe ich schon ein bisschen Angst, wenn die Maschine erstmal Fahrt aufnimmt. Als erstes würde ich die Zahlung von 2 Krediten einstellen, die 2020 und 2021 aufgenommen worden sind. Die monatlichen Raten betragen 404 Euro und 237 Euro. Mehr Sorgen bereiten mit die beiden Kredite, die ich noch dieses Jahr aufgenommen habe (20.000 Euro im März und 10.000 Euro im Juni). Diese würde ich zumindest noch 12 Monate weiterbezahlen, um den Betrugsverdacht so klein wie möglich zu halten. Ausgezogen und somit Bar-Unterhaltspflichtig bin ich erst seit 01.10., also nach Aufnahme der Kredite.
Ich bin im Moment noch nicht bei einer Schuldnerberatung. Für mich kämen Einrichtungen der Caritas oder Diakonie in Frage. Ich habe aber auch eine Rechtschutzversicherung, weshalb ich auch überlege einen Anwalt zu nehmen, wenn es dort deutlich schneller gehen sollte.
Ein paar Fragen habe ich noch:
1. Wenn es nach der Einstellung der Zahlungen zu Lohn- oder Kontopfändungen kommen sollte, wie komme ich dann schnellstmöglich an Bestätigungen zur Erhöhung der Freibeträge? Durch die 2 bzw. 3 Unterhaltsverpflichtungen gegenüber meiner 2 Kinder und meiner Exfrau wäre von meinem Gehalt kaum etwas pfändbar. Kann eine karitative Schuldnerberatung sowas auch schneller ausstellen, selbst wenn ich länger auf einen eigentlichen Beratungstermin warten müsste? Oder ist dann ein Anwalt vielleicht doch schneller?
2. Meine Kreditkarten und Rahmenkredite habe ich bis zuletzt in einem "normalen" Rahmen verwendet, also Geld in Anspruch genommen und monatlich zurückgezahlt. Gibt es hier auch mögliche Betrugsvorwürfe und sollte ich die Rückzahlung noch einige Monate aufrecht erhalten, oder kann ich diese sofort einstellen? Die Kreditkarten/Rahmenkredite bestehen schon seit mehreren Jahren.
3. Irgendwelche Anmerkungen zu meiner geplanten Vorgehensweise mit der Einstellung der Kreditrückzahlungen? Gerade die beiden Kredite aus diesem Jahr machen mir Sorgen. Ich würde hier ungern die 3-Jahresfrist abwarten bevor ich die Privatinsolvenz in Angriff nehmen kann.