Schuldner Community

Moin,

Ich habe einen städtischen relativ "aggressiven" Gläubiger mit 6000 Euro Schulden, die Rate ist derzeit 90 Euro je Monat. Damit gab man sich zufrieden und circa 5,5 Jahren abbezahlt.

Nun habe ich noch Schulden in Höhe von einmal 600 Euro und weiteren 3000 Euro, also insgesamt 3600 Euro.

Mein Pfändungsgrenze liegt bei 1800 Euro und Gehalt bei circa 1300 netto, also gebe ich davon in Moment 90 Euro ab.

Ich stelle mir die Frage, ob eine Insolvenz nicht sinnvoller ist oder ob ich die restlichen 3600 Euro in circa 6 Jahren abbezahlen soll/kann, was mir allerdings schwer fällt weitere 50 Euro auf 6 Jahre zu zahlen.

Daher, meint ihr es gäbe die Möglichkeit, die Inkasso bzw Gläubiger zu einer Halbierung der Schuld und Ratenzahlung zu bewegen statt Insolvenz? Weil zusätzliche 25 Euro wären erträglicher/leistbarer als weitere 50 eben.

Klingt blöd, aber mit Kind zählt leider jeder Euro für Uns, nicht falsch verstehen bitte. Ich möchte die Schuld begleichen und vorallem, das dieser Inkassoterror aufhört.

Danke

3 Jahre die Insolvenz geht nur noch 3 Jahre - ist das vorstellbarer?

Mein Pfändungsgrenze liegt bei 1800 Euro und Gehalt bei circa 1300 netto, also gebe ich davon in Moment 90 Euro ab

Warum? Es ist nichts pfändbar. Also wäre es das in einer Insolvenz auch nicht.

MAXAIR hat geschrieben: ↑17. Sep 2022, 11:58 ...
Ich stelle mir die Frage, ob eine Insolvenz nicht sinnvoller ist oder ob ich die restlichen 3600 Euro in circa 6 Jahren abbezahlen soll/kann, was mir allerdings schwer fällt weitere 50 Euro auf 6 Jahre zu zahlen.
...

Wieso sechs Jahre ?
Ein Insolvenzverfahren dauert jetzt nur noch drei Jahre.

MAXAIR hat geschrieben: ↑17. Sep 2022, 11:58 ...
Daher, meint ihr es gäbe die Möglichkeit, die Inkasso bzw Gläubiger zu einer Halbierung der Schuld und Ratenzahlung zu bewegen statt Insolvenz? Weil zusätzliche 25 Euro wären erträglicher/leistbarer als weitere 50 eben.
...

Du kannst es ja mal probieren.
Ich schätze Deine Chance auf Erfolg = Null.
Halbierung UND Raten ?
Wer würde sich denn auf so was einlassen ?
Erst recht kein öffentlich-rechtlicher, 'recht aggressiver' Gläubiger.
Niemals, schätze ich.

WENN Du eine Chance hast, dann nur mit einer Einmalzahlung.
Und wenn ein Dritter (Schuldnerberatung?) für Dich mit dem Gläubiger verhandelt.

Aber warum überhaupt was zahlen ?
Wenn Du kein pfändbares Einkommen hast ...
Oder sind es Unterhaltsschulden ?
(Ist der Gläubiger dann das Jugendamt oder wer ?)
Die wird MANN mit einem Inso-Verfahren wohl nicht los.
Glaube ich.

Auch Unterhaltsschulden können restschuldbefreit werden.

Hallo, danke für die Antworten.

Nein, es sind keine Unterhaltsschulden.
Es ist Aufgrund eines Behördenfehler beim Jobcenter entstanden über eine lange Zeit. Leider muss man diese dennoch zurück zahlen, auch wenn das JC einem Fehler gemacht hat.

Aktuell bin ich Gott sei Dank dort weg, in Arbeit und werde dort auch lange beschäftigt sein.

Allerdings in Teilzeit, da ich morgens meinen Sohn zum Kidnergarten bringe.
Ich weiss nicht, ob ich dann Vollzeit Arbeiten müsste oder gar den Job wechseln in einer Inso... das wäre für uns eine Katastrophe, da unser Leben genau darauf abgestimmt wurde, damit alles Reibungslos Morgens läuft. Meine Partnerin muss selbst Morgens arbeiten, daher muss ihn jemand zur KiGA bringen.

Ich habe auch große Angst, dass mein Arbeitgeber oder Vermieter von einer INSO mitbekommt. So große Angst, dass ich lieber Jahre Raten zahlen würde. Das wäre für mich unerträglich, da unsere Vermieterin direkt neben uns wohnt.

Die Kaution hat damals meine Parterin übernommen.

Frage mich daher, ob der Verwalter dennoch den Vermieter informiert...
Oder kann man das irgendwie abwenden?

Ich arbeite auch jeden Tag mit meinem Chef und sehe wie gesagt täglich unsere Vermieter, der Gedanke daran lässt mich nicht Schlafen. Habe darüber schon oft nachgedacht und die INSO daher gescheut...

Vielleicht hat jemand Tipps was man da machen kann oder ob der Verwalter unbedingt die Arbeit kontaktiert wenn da eh nichts zu holen ist Aufgrund der Pfändungsgrenzen

Was mir auch Kopf zerbrechen macht, ich bringe meinen Sohn zwischen 7:30 und 8:00 Uhr zur KiTA und muss um 9 Uhr auf der Arbeit sein. Dafür fahre ich mit einem Roller der mir gehört und 600 Euro gekostet hat.
Würde ich mit den Öffentlichen fahren, müsste ich laut DB App von mir zu Hause bis zur 21km entfernen Arbeitsstelle zwischen 1:22 und 1:30h einplanen. Mal vom Preis abgesehen, ein ABO liegt bei 133,40 Euro.

Ob sie mir meinen Roller wegnehmen?

Den Roller nimmt dir keiner. Da sehe ich keine Gefahr.

Arbeit deine Partnerin denn in Vollzeit? So ließe sich argumentieren, dass du für die Kinderbetreuung zuständig bist und deswegen derzeit nicht Vollzeit arbeitest.

Vermieter und Arbeitgeber würden mit großer Wahrscheinlichkeit benachrichtigt. Es gibt Ausnahmen, bei denen man mit dem Insolvenzverwalter andere Absprachen trifft, aber darauf würde ich mich nicht verlassen. Grundsätzlich gehört es zu seinen Aufgaben, Vermieter und Arbeitgeber zu informieren. Stehst du im Mietvertrag? Falls nicht, wäre das vielleicht eine Lösung zumindest für den Vermieter.

Wovor hast du Angst? Dass jemand weiß, dass du pleite bist? Vor allem für Arbeitgeber ist das wirklich kein großes Ding. Wie viele Mitarbeiter sind bei dir beschäftigt? Ich wette, du wirst nicht der erste mit einer Insolvenz sein. Und den Vermieter könnte man proaktiv ansprechen. Ihm versichern, dass er seine Miete bekommt und auf das Schreiben vorbereiten.

Vorschlag: Mach einen Termin mit einer Schuldnerberatung
(wichtig: einer caritativen von Awo, Caritas, Diakonie, DPWV oä - die kosten nichts und sind in aller Regel wirklich gut!)
und besprich Deine Situation dort.

Eine Möglichkeit wäre auch, die Ratenzahlung ganz einzustellen, pfändbar ist bei Dir eh nichts, um dann in zwei, drei vier Jahren nochmal den Versuch eines Vergleichs zu machen.
Spar Dir Deine 'Raten' bis dahin auf und dann hast Du schon mal einen Betrag, den Du als Einmalzahlung anbieten könntest.
Man braucht dazu nur die Nerven, deren 'Druck' auszuhalten
(aber ausser "bösen Briefen" kommt da doch nichts).

Viel Glück!