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Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 24. Okt 2021, 21:25
von GE-Schuldet
Guten Abend.

Ich habe Schulden.
Kreditrestsumme über 4.000€
Steuerforderung fast 3.000€
Forderung vom Arbeitgeber fast 2.000€
Stromschulden momentan ca. 60€

Leider bekomme ich vom JC eventuell nur Leistungen zum Lebensunterhalt ohne KdU.
Diese möchte ich natürlich für Miete um Strom verwenden und es bleibt fast nix übrig.

Gibt es eine Mindestschuldenhöhe um in die Insolvenz zu gehen?

Re: Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 24. Okt 2021, 22:04
von Shopgirl
Nein, es gibt keine Mindesthöhe an Schulden, um in die Insolvenz zu gehen.

Aber selbst wenn du jetzt (jetzt = relativ, das wird schon ein paar Monate dauern) eine Insolvenz beantragst, löst sich doch das langfristige Problem nicht, oder?

Was ist denn hiermit:
Leider bekomme ich vom JC eventuell nur Leistungen zum Lebensunterhalt ohne KdU.
Wieso ist das so?

Was ist mit dem Arbeitgeber? Arbeitest du da noch? Steuern, wie sind da die Schulden angefallen? Stammt da etwas aus seiner ehemaligen Selbstständigkeit?

Re: Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 25. Okt 2021, 02:18
von GE-Schuldet
Mein Vermieter muss mir einen Mietvertrag zur Verfügung stellen in dem nicht nur die Warmmiete steht.
Das macht er nicht.
Dem Jobcenter reicht die Mietbescheinigung nicht.
Da hat der Vermieter höhere Kosten geltend
machen wollen als meine Kontoauszüge belegen.

Ich war befristet EMR und mein Arbeitgeber hat mir eine Betriebsrente gezahlt aber zuviel.

Als Rentnerin musste ich eine Steuererklärung abgeben und die Summe ist halt die festgestellte Steuerschuld.

Gesundheitlich kann ich meinen Beruf nimmer stemmen und bin von ALG2 betroffen.

Re: Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 25. Okt 2021, 07:26
von Witwe Bolte
GE-Schuldet hat geschrieben: 25. Okt 2021, 02:18 Mein Vermieter muss mir einen Mietvertrag zur Verfügung stellen in dem nicht nur die Warmmiete steht.
Das macht er nicht.
Muss er auch nicht, das heisst dann "Pauschalmiete", die muss das JC bezahlen.
Aber dann kann der Vermieter ggf. auch keine Nachzahlung von Nebenkosten fordern.
GE-Schuldet hat geschrieben: 25. Okt 2021, 02:18 Dem Jobcenter reicht die Mietbescheinigung nicht.
Da hat der Vermieter höhere Kosten geltend
machen wollen als meine Kontoauszüge belegen.
Dann muss das JC an KdU wenigstens das bezahlen, was Deine Kontoauszüge belegen.
Ansonsten solltest Du Dir umgehend einen Anwalt (für Sozialrecht) suchen, der soll beim Gericht für seine Kosten einen "Beratungshilfeantrag" stellen und dann mit dem JC Klartext reden - na, der wird wohl schreiben.
Hier findest Du hoffentlich einen Anwalt in Deiner Nähe:
https://tacheles-sozialhilfe.de/adressverzeichnis/
GE-Schuldet hat geschrieben: 25. Okt 2021, 02:18 ...
Gesundheitlich kann ich meinen Beruf nimmer stemmen und bin von ALG2 betroffen.
Jetzt gibt es (noch) 446,00 Euro "Regelsatz" vom JC, ab Jan22 dann 449,00 - wenn Du davon noch Deine KdU komplett selbst zahlen willst/musst, wovon willst Du dann leben ?

Wenn Du ALG2 bekommst, hast Du doch auch gar kein pfändbares Einkommen oder Vermögen, warum willst Du trotzdem ein Inso-Verfahren ?

Aber wenn Du es willst, dann brauchst Du eine Schuldnerberatungsstelle, die Dir das Scheitern eines "aussergerichtlichen Einigungsversuchs" bescheinigt (und das wird was dauern, wie shopgirl schon schrieb), vielleicht findest Du hier eine Schuldnerberatung in Deiner Nähe:
https://schuldner-community.de/schuldne ... ng-suchen/

Viel Glück!

Nachsatz:Auch von mir ein "Nein"
(,es gibt keine Mindesthöhe an Schulden, um in die Inso zu gehen).

Re: Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 25. Okt 2021, 11:11
von GE-Schuldet
Das mit der KdU ist ein Nebenschauplatz der aber mein Handeln beeinflusst.
Das JC hat Unterlagen verlangt und verlangt und verlangt...
Ich habe alles vorgelegt nur den Mietvertrag nicht.
Wenn mein Vermieter den nicht zur Verfügung stellt ist das sein Bier!
Sollte dem JC das soooo wichtig sein können sie ihn direkt kontaktieren.

Natürlich habe ich nichts pfändbares aber ich möchte nicht das mir mit berechtigten Forderungen die Bude eingerannt wird.
Es geht mir auch um keine Restschuldbefreiung sondern das entspannte bedienen der Gläubiger.

Ich hoffe wieder ein Monatseinkommen weit über den monatlichen Pfändungsschutzbetrag zu erhalten.

Ich gehe zur Tafel und den Rest der noch übrigbleibt nutze ich für Handy und Hygieneartikel.

Re: Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 25. Okt 2021, 11:25
von caffery
GE-Schuldet hat geschrieben: 25. Okt 2021, 11:11 Das mit der KdU ist ein Nebenschauplatz der aber mein Handeln beeinflusst.
Das JC hat Unterlagen verlangt und verlangt und verlangt...
Ich habe alles vorgelegt nur den Mietvertrag nicht.
Wenn mein Vermieter den nicht zur Verfügung stellt ist das sein Bier!
Sollte dem JC das soooo wichtig sein können sie ihn direkt kontaktieren.
Also in meiner Welt kriegt immer auch der Mieter eine Ausfertigung eines Mietvertrages.
GE-Schuldet hat geschrieben: 25. Okt 2021, 11:11 Natürlich habe ich nichts pfändbares aber ich möchte nicht das mir mit berechtigten Forderungen die Bude eingerannt wird.
Es geht mir auch um keine Restschuldbefreiung sondern das entspannte bedienen der Gläubiger.
Ausm Hartz?

Oder aus der Rente - die Du versteuern musst(est)?
GE-Schuldet hat geschrieben: 25. Okt 2021, 11:11 Ich hoffe wieder ein Monatseinkommen weit über den monatlichen Pfändungsschutzbetrag zu erhalten.
Du bist aber schon die gleiche Person, die hier vor 3 Jahren dargelegt hat unter so erheblichen Angstzuständen zu leiden, dass Du nach Deinen Angaben 6 Monate Erzwingungshaft dem Gespräch mit einem Gerichtsvollzieher vorgezogen hättest?
Was ist eigentlich aus der damaligen 11.000 Euro Forderung geworden?
GE-Schuldet hat geschrieben: 25. Okt 2021, 11:11 Ich gehe zur Tafel und den Rest der noch übrigbleibt nutze ich für Handy und Hygieneartikel.
Was ist eigentlich aus den 21.000 Euro geworden die Du noch von Deinem Ex-Arbeitgeber bekommst und warum sind da auf einmal minus 2000 draus geworden?

Re: Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 25. Okt 2021, 11:49
von GE-Schuldet
Es freut mich das wir in der gleichen Welt leben!
Denn in meiner Welt habe ich natürlich auch einen Mietvertrag bekommen.

Der Vermieter hatte das Haus spontan gekauft und ich bekam einen Mietvertrag in Rot ausgefüllt NUR mit der Warmmiete und geschätzter qm Zahl.
Ich bat ihn vergeblich im Laufe der Zeit mir einen "ordentlichen" Mietvertrag auszuhändigen

Das mit den Angstzuständen wenn jemand in meinen Schutzraum eintritt hat sich nicht geändert.

Die hohe Forderung habe ich beglichen mit dem Geld vom Arbeitgeber das ich nach der Vermögensauskunft bekam.
Desweiteren hab ich von dem Geld Krankenversicherung zu zahlen und auch Steuern.
Das ist der Restbetrag denn 4.000€ habe ich schon an das FA gezahlt.

Ich habe auf anraten des Schuldnerberaters doch umgeschuldet da war ich noch im Rentenbezug.
Nun wird sie nicht mehr weitergezahlt da ich wieder zu fit sei und beziehe ALG2.


Bin gerade also in der Tätigkeitsfindungsphase die mit meinen Einschränkungen machbar ist.

Re: Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 5. Nov 2021, 13:34
von GE-Schuldet
Ich habe die Informationen (Danke dafür) zur Privatinsolvenz gelesen.
Was bedeutet es das ich in dem Jahr vor der Wohlverhaltensphase kein Vermögen aufbauen darf?
Wäre auch der am Ende des Monats übriggebliebene 20€ Schein schon zu meldendes Vermögen?

Re: Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 8. Nov 2021, 13:20
von AdiDana
Hallo,
mir ist nicht ganz klar welches Jahr du vor der Wohlverhaltensphase meinst? Die Zeit im eröffneten Verfahren? Die Zeit vor der Antragstellung? Das eröffnete Verfahren kann auch drei Jahre (wie bei mir geschehen) dauern. Während dieser Zeit darfst du offiziell nicht sparen. Also kein Geld auf dem Girokonto, Sparbuch oder Tagesgeldkonto ansammeln. Ich habe mir die übrig gebliebenen 20er am Monatsende in eine Spardose zu hause gesteckt um im Notfall Geld für eine neue gebrauchte Waschmaschine oder sonstige Unvorhersehbare Dinge zu haben. Erst ab dem Zeitpunkt der Wohlverhaltensphase darf auf dem Girokonto mal was liegen bleiben. Es sei denn man hat ein P-Konto.

Re: Privatinsolvenz möglich/sinnvoll?

Verfasst: 10. Apr 2022, 19:58
von GE-Schuldet
AdiDana hat geschrieben: 8. Nov 2021, 13:20 Hallo,
mir ist nicht ganz klar welches Jahr du vor der Wohlverhaltensphase meinst? Die Zeit im eröffneten Verfahren? Die Zeit vor der Antragstellung? Das eröffnete Verfahren kann auch drei Jahre (wie bei mir geschehen) dauern. Während dieser Zeit darfst du offiziell nicht sparen. Also kein Geld auf dem Girokonto, Sparbuch oder Tagesgeldkonto ansammeln. Ich habe mir die übrig gebliebenen 20er am Monatsende in eine Spardose zu hause gesteckt um im Notfall Geld für eine neue gebrauchte Waschmaschine oder sonstige Unvorhersehbare Dinge zu haben. Erst ab dem Zeitpunkt der Wohlverhaltensphase darf auf dem Girokonto mal was liegen bleiben. Es sei denn man hat ein P-Konto.
Danke das war sehr aufschlussreich. Will auch gerne mal 2€ in ein Sparschwein werfen eher halt für Kleinkram wie Busticket oder ähnliches.