Wie gesagt, schnellstens einen Termin bei der Schuldnerberatung machen und offen mit den Bekannten sprechen, dass sie eventuell ihr Geld nicht mehr sehen werden. Wenn die Insolvenz mal durch ist kann man das privat ja immer noch untereinander ausmachen, aber offen sein und drüber reden.
Bei Bekannten meinerseits, die sich auch immer wieder Geld von mir geliehen haben ging es so weit, dass ich denen mehrere tausende Euro geliehen hatte und stets tröpfchenweise was zurückbekam. Eben gerade so viel, dass man nicht meckert als Gläubiger.
Ne sorry, ich würde das heute mit meiner jetzigen Erfahrung auch nicht mehr mitmachen und wenn man jemandem privat Geld leihen will, IMMER einen privaten Kreditvertrag ausmachen. Im Falle eines Falles hat man es schriftlich.

Wenn er Vater wird kriegt er ja auch dann Kindergeld, das ihm nicht gepfändet wird, glaube so 250 Euro etwa? Und dann eben einen klaren Schnitt machen, ganz klar trennen nach fixen Ausgaben und schauen, was man wirklich braucht und was nicht.

Ganz wichtig immer: Miete, Strom, Internet, Handyvertrag. Abos, die man nicht braucht, sofort abbestelen zum nächstmöglichen Kündigungstermin. Handyverträge mit zahlreichen Gigabyte Volumen kriegt man eh überall hinterhergeschmissen. Und am besten ein Haushaltsbuch anlegen, ein ganzes simples über Excel reicht da völlig aus. Hab ich auch seit Jahren und hab so meine Finanzen bestens im Griff.

Hallo,
ich glaube ich würde an seiner Stelle das Auto noch fertig bezahlen und zurück geben, aber parallel schon einen Termin bei einer kostenlosen Schuldnerberatung machen.

Vielleicht würde ich noch darüber nachdenken, die Schulden bei Freunden aus dem frei gewordenen Geld des Autokredites zu zahlen oder wie mischa1981 schon schrieb, nach den drei Jahren Insolvenz den Freunden das Geld zurück geben, wenn man diese bei der Insolvenz außen vor lassen will. Offen mit den Freunden reden und fragen, was ihnen lieber ist. Mit in die Tabelle kommen oder die drei Jahre warten?

Ob Gläubiger in die Tabelle kommen, das entscheidet der Insolvenzverwalter.

Der Schuldner sollte aber, WICHTIG!, alle seine Gläubiger in seiner Liste aufführen
und nicht nur einige, von ihm ausgewählte.
Das kann recht leicht zur RSB-Versagung führen.

Trotzdem kann ein Schuldner ja aus seinem Nichtpfändbaren bezahlen, was er will,
auch private Schulden bei Familie oder Freunden, jetzt sofort oder nach der RSB
(dann hat er ja auch wieder mehr Geld zur Verfügung).

AdiDana hat geschrieben: ↑30. Apr 2024, 11:53 Vielleicht würde ich noch darüber nachdenken, die Schulden bei Freunden aus dem frei gewordenen Geld des Autokredites zu zahlen oder wie mischa1981 schon schrieb, nach den drei Jahren Insolvenz den Freunden das Geld zurück geben, wenn man diese bei der Insolvenz außen vor lassen will. Offen mit den Freunden reden und fragen, was ihnen lieber ist. Mit in die Tabelle kommen oder die drei Jahre warten?

Ich würde es einfach offen mit den Betroffenen kommunizieren. Sie müssen dann halt warten, aber wenn man finanziell wieder in trockenen Gewässern ist, kann man seine Schulden ja nach und nach bei den Freunden abbezahlen.
Wer will, kann natürlich auf die Tabelle, muss dann aber damit rechnen, deutlich weniger Geld zu erhalten. Alles was pfändbar ist wird gepfändet und am Ende des Insolvenzverfahrens gleichmäßig an alle Gläubiger verteilt.
In meinem Fall hatte ich 35 tausend Euro Schulden, 5 tausend Euro Insolvenzmasse plusminus und 1.500 Euro wurden unter den Gläubigern verteilt. Wobei ich nicht weiß ob das gleichmäßig verteilt wird oder nach Anteil. Der Insolvenzverwalter nimmt sich in der Verteilung eben mit das meiste raus.

mischa1981 hat geschrieben: ↑30. Apr 2024, 16:34 Wer will, kann natürlich auf die Tabelle, muss dann aber damit rechnen, deutlich weniger Geld zu erhalten.

Und wer will, der darf auch später seinen Freunden noch das fehlende Geld zurückgeben!

mischa1981 hat geschrieben: ↑30. Apr 2024, 16:34 …
Wer will, kann natürlich auf die Tabelle
…

Immer noch nicht verstanden ?

Der Schuldner MUSS alle seine Gläubiger in seiner Liste angeben, sonst riskiert er seine RSB.

Und der Insolvenzverwalter entscheidet dann, nachdem er die Liste des Schuldners geprüft und die Gläubiger gehört hat, wer davon auf die Tabelle kommt (und noch später ein Stückchen vom Kuchen abbekommt - wenn es den Kuchen gibt …).

Warum werde ich hier eigentlich immer diszipliniert und andere können Unsinn erzählen ? Hä, blackforrestboy? Sag was!

Ich habe es anders verstanden:

Die Freunde können ihre Forderung anmelden - dann bekommen sie halt wenig!
Die Freunde können ihre Forderung auch nicht anmelden - dann bekommen sie vielleicht später alles, vielleicht auch garnichts!

Wären mir meine Freunde wirklich wichtig, dann würde ich ihnen raten ihre Forderung zu melden und versprechen und einhalten, später den Rest zu bezahlten!

Es ist ein unterschied ob der Schuldner die Forderung zur Insolvenz anmeldet (was er muss) und ob der Gläubiger (hier die Freunde) dann auf das Schreiben vom IV reagieren . Das müssen sie natürlich nicht.
Der Schuldner könnte ja auch, sobald die WVP erreicht ist einen Wisch unterschreiben, dass er Person X noch Summe Y schuldet. Erst in der WVP, weil sonst vielleicht der Gläubiger doch noch zur Tabelle anmeldet