Hallo,

habe eine Frage zu meiner Insolvenzverwaltung.

Ich habe heute einen Brief über die Verwertung meiner Vermögensgegenstände bekommen.

Kurz zusammengefasst, ist der Verwaltung eine Vewertung selbst zu zeitintensiv und ich solle entweder selbst Beträge zahlen oder mich um die Auflösung bzw. Verkäufe bemühen.

Etwas sauer stößt mir dabei der Absatz über mein KFZ auf. Die Verwaltung schreibt selbst, dass dieses unpfändbar wegen meiner Arbeitswege sei und eine Austauschpfändung für sie, wegen des Arbeitsaufwandes und voraussichtlichen überbleibenden Erlös nicht in Frage kommt.

Dennoch verlangt die Verwaltung von mir jetzt einen Betrag zur Ablöse des Fahrzeugs.

Ich versuche die Logik nachzuvollziehen. Entweder ist ein Fahrzeug pfändbar und muss herausgelöst werden oder es ist eben unpfändbar und verbleibt im Besitz, wenn wichtige Gründe bestehen.

Ich frage mich, ob ich auf das Angebot der Verwaltung überhaupt eingehen soll, und ist das Verlangen einer Ablösesumme trotz der Unpfändbarkeit rechtens?

Bin ich weiterhin verpflichtet selbst für den Verkauf meiner Wertgegenstände zu sorgen? Ich möchte nicht darauf bestehen alles zu behalten, das nicht, m.M.n. muss Insolvenz auch wehtun, aber effektiv mache ich doch die Arbeit die eigentlich die Verwaltung machen müsste oder sehe ich das falsch?

Danke!

Hi Rosinenbrot,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Insolvenzverwaltung verlangt Geld für von ihnen von der Pfändung ausgeschlossenes KFZ?" geschaut?

Wie ist denn da der genaue Wortlaut? Klingt erstmal seltsam.

Ich habe der Einfachheit halber betreffende Passagen aus dem Brief hier beigelegt. Gut explizit sagen sie beim KFZ nicht, dass es ihnen zu zeitaufwändig ist. Allgemein liest sich das Schreiben aber so, als würden sie sich gerne Zeit und Arbeit sparen.

Danke für die Antwort!

Der Text bezüglich des PKW liest sich nach dem Vorgehen, wenn das PKW einen zu hohen Wert hat. Überspitzt übersetzt lautet das dann: "Ja, ich als Insolvenzverwalter sehe ein, dass Sie ein PKW für die Arbeit benötigen, aber es muss kein Mercedes Maybach, wie Sie einen haben, sein. Ein Auto für etwa 3000 Euro fährt Sie auch zur Arbeit, deshalb geben Sie mir das Geld der Differenz zwischen 3000 Euro und Händlerwert ihres Mercedes".

Nur, dass es leider kein Mercedes ist, sondern ein fast 9 Jahre alter Dacia .

Der Brief ist sehr gruselig. Ich kann mir kaum vorstellen, das ein 9 Jahre alter Dacia einen hohen Wiederverkaufswert hat, um nach Abzug der Kosten einen funktionalen Ersatz zu beschaffen. Welchen Wert hat dein Auto und was stellt sich der Insolvenzverwalter bei der Ratenzahlung vor? Für mich klingt es so, als würde der Insolvenzverwalter versuchen etwas Geld von dir zu bekommen für die Masse und seinen Umsatz. Mit einem Austausch wird er wahrscheinlich nicht glücklich werden und versucht jetzt den letzten Strohhalm. Die Entscheidung kann dir keiner abnehmen, aber es hängt natürlich auch sehr von der verlangten Ratenhöhe ab.

Die anderen Gegenstände ebenfalls selbst auf Onlineplattformen anbieten zu sollen, dies deutet darauf, das der Insolvenzverwalter mehr zu tun hat als er Zeit hat. ich würde ihm antworten, das du das zwar machen könntest, aber nicht für einen angemessenen Preis garantieren kannst. So beweist zu zumindest den Willen bei deiner Mitwirkungspflicht.

Der Dacia wurde von ihm, ohne, dass er begutachtet wurde auf 6.900 Euro geschätzt, Rate soll 100 Euro sein, die andere 50 Euro.

Lasse mal meinen Anwalt drüberschauen. Die jetzige Insoverwaltung hatte mich auch seinerzeit gebeten, verlangte Zahlungen an einen Gläubiger zu tätigen. Da hat der Anwalt auch die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen.

Kann man Insoverwaltungen eigentlich austauschen lassen?

Kurz zur Verwaltung:
Die hat weltweit Zweigstellen und allein in Deutschland glaub ich 20 und die verwalten eher Unternehmen. Weiß auch nicht wie ich bei denen auf dem Tisch gelandet bin.

Den Insolvenzverwalter kann man nur auf Antrag beim Insolvenzgericht wechseln. Aber auch nur dann, wenn er seine Pflichten verletzt und dich ungerechtfertiger Weise benachteiligt.

Okay, danke. Na mal schauen, wie es weitergeht.

Ich finde nicht das dass Schreiben des Insolvenzverwalter grußelig ist.
Da steht doch alles nachvollziehbar drin.
Vielleicht einfach mal nach den genannten Paragraphen googeln. Da wird alles erklärt, insbesondere §811a ZPO.
Welches Baujahr, welches Model ist den dein Auto?