Huhu,
ich habe mich dummerweise auf eine Geldstrafe von 3800 Euro eingelassen um nicht meinen Job durch eine Vorstrafe zu verlieren. Das Problem ist allerdings, dass ich wegen chronischer Krankheit nicht viel verdiene, sodass ich das Geld nicht aufbringen kann. Ich werde zwar eine Ratenzahlung von 25 Euro/Monat anbieten, aber mein Anwalt meinte, dass sich das Gericht auf so eine kleine Summe nicht einlassen wird.

Ich könnte natürlich die Umwandlung in Sozialstunden beantragen, allerdings ist mein aktueller Gesundheitszustand eher der, dass ich mit meinen Arbeitsstunden wohl nach unten gehen muss, aber ganz sicher werde ich nicht mehr arbeiten können als jetzt.

Eine Ersatzfreiheitsstrafe käme natürlich auch in Betracht. Dann müsste ich aber für 90 Tage ins Gefängnis. Dafür reicht aber selbst mein ganzer Jahresurlaub nicht aus. Eine unbezahlte Freistellung von der Arbeit wird mein Arbeitgeber aufgrund des hohen Fachkräftemangels nicht genehmigen.

Also was tun? Hat jemand eine zündende Idee? Ich bin noch in der Privatinsolvenz. Könnte ich vielleicht beantragen, dass die Strafe erst nach der Insolvenz bezahlt werden muss?

MfG

Hi FantaLemon,

gute Frage, hast du schonmal bei dem Thema "Kann Geldstrafe nicht bezahlen" geschaut?

Du scheinst doch ein recht hochwertiges Auto zu haben. Vielleicht öffnest du jetzt einfach mal die Augen für die Realität, verkaufst dieses und besorgst dir eines, welches für einen Insolvenzler angemessen ist. Dann kannst du bestimmt einen Teil deiner Strafe bezahlen.

Auf sämtliche Befindlichkeiten kann während der PI einfach keine Rücksicht genommen werden.

Viel Erfolg.

https://dejure.org/gesetze/StGB/42.html

Du musst belegen, dass du eine höhere Rückzahlung nicht leisten kannst durch entsprechende Belege. Das Gericht kann die Strafe oder die Ratenzahlung nicht so hoch ansetzen, dass du deinen Lebensunterhalt nicht finanzieren kannst. Eine Stundung wäre natürlich auch möglich für die Zeit, wenn die Privatinsolvenz zuende wäre. Auf einen Versuch kommt es natürlich an.

Ja, aber wie soll man sowas belegen?

Was heißt denn "nicht viel verdiene"?

Wenn du unter dem ALGII -Satz bist, würdest du ergänzend Leistungen erhalten. Bist du drüber, sind 25 Euro bei der Summe schon recht knapp. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, würdest du dann mehr als 12,5 Jahre zahlen. Vermutlich hat dein Anwalt recht.

Mein Gehalt beträgt 1700 Euro Brutto. Davon wird dann noch was vom Insolvenzverwalter gepfändet. Da bleibt am Monatsende nicht groß was übrig.

Ich glaube wirklich nicht, dass 25 Euro akzeptiert werden. Nicht bei der Gesamtsumme.
Klar, bei 1700 brutto + Zahlung an den Treuhänder bleibt nicht so viel übrig, aber halt doch mehr als das Existenzminium.

Also bei 1700€ brutto bleiben rund 1200€ netto. Oder sind die 1700€ netto?

Naja Existenzminimum bedeutet aber, dass man sich Dinge wie ein Auto oder Medikamente nicht leisten kann. Wenn ich darauf verzichte komme ich nicht mehr zur Arbeit. Liegt das im Sinne der Staates für mich Sozialleistungen zu übernehmen, wenn ich nicht mehr arbeiten kann?
Ich kann mir jedenfalls keine Rate leisten die höher liegt. Aber heute erst eine hohe Handwerker-Rechnung erhalten.

Ich glaube, der Sinn von Geldstrafen ist auch nicht, dass die einen nicht sonderlich stören.
Und deine Handwerkerrechnungen dürften der Justizkasse eher egal sein.