Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Hier geht es in erster Linie um eine sachbezogene Diskussion von Problemen im Verbraucherinsolvenzverfahren (z.B. zur Existenzsicherung, Zwangsvollstreckung, Verbraucherinsolvenzverfahren). Für aktive und ehemals Selbstständige haben wir ein eigenes Forum 'Selbstständige' eingerichtet. Allgemeine Fragen und Probleme rund um das Thema Schulden können im Forum 'Schuldenprobleme' diskutiert werden. Wie man mit Schulden und den damit resultierenden persönlichen Belastungen und Problemen umgeht und lebt, geht es im Schwesterforum 'life!'.
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caffery
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von caffery »

Gamb hat geschrieben: 11. Mär 2021, 11:30
Bankberater hat nachgefragt.
Hättest ja nicht drauf antworten müssen - oder hättest irgendwas vom Pferd erzählen können so lange Du nirgends mit unterschreibst.
Gamb hat geschrieben: 11. Mär 2021, 11:30 Hab einfach mal den ersten Finanzierungsberater angerufen den Google ausgespuckt hat und er meinte da ist keine Chance. Fühle mich jetzt richtig schei*e, ich hätte nicht gedacht dass es einen Einfluss auf meine Frau haben wird.
Hat es auch nicht. Das sagte ich aber auch schon;)

Allenfalls indirekt, und zwar dergestalt, dass Finanzierungen natürlich von Seiten der Bank lieber an beide Eheleute vergeben werden wegen der doppelten Sicherheit. Wenn es nur an eine Person geht, ist die eine gute Bonität halt immer "weniger wert" als eine doppelte. Die Frage, ob Du als Ehemann nicht "mitmachen" willst, und wenn nein warum nicht, wird also vermutlich immer kommen. Darauf könnt ihr aber sonstwas antworten oder auch gar nichts(Du musst ja auch nicht mitgehen).
Deine Frau kriegt dann halt nur die Finanzierung für die ihre eigene Bonität ausreicht oder eben nicht - praktisch genauso als wenn sie Single wäre. Deine nicht vorhandene Bonität macht aber ihre auf keinen Fall schlechter oder sowas. Das ist auf jeden Fall und mit 1000%er Sicherheit "Bullshit".
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imker
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von imker »

MrsRob hat geschrieben: 11. Mär 2021, 09:02 Danke für Deine Antwort, Imker, das mag ja so sein - ist aber keine Antwort auf meine Frage:
Wie sonst ?

Ohne anzufragen und bitten um ein Angebot sich einen Zettel nehmen und die Konditionen aufschreiben und dann feststellen, was auf dem Markt gefordert wird und dann zur Hausbank gehen und fragen, warum sie das nicht auch bieten.

Und wenn das nicht geht, muss man wohl mit dem Ergebnis bei der Schufa und den Zinsen leben lernen.

Und ab jetzt: Lese ich Deine Fragen genauer und überlege mir ob ich eine oder beide beantworte ( :mrgreen: ).
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Rico
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von Rico »

Hey, es kommt darauf an ob du und deine Frau verheiratet seit und zusammen ein Konto habt? Dann kann sehr wohl die Bank sagen, sie geben keine Finanzierung. Ich denke die Bank denkt sich Sie wollen im Notfall eine Absicherung haben, ob du ( oder deine Frau) zahlungsfähig bist oder nicht .
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Shopgirl
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von Shopgirl »

So ganz verstehe ich das allerdings immer noch nicht. Gut, der Berater hat nachgefragt, man hat Auskunft gegeben und deshalb hat die Ehefrau keine Finanzierung bekommen.

Das sollte doch aber für die nächste Anfrage null hinderlich sein. Man kann doch direkt sagen (vor allem wenn die Sicherheiten stimmen sollten), dass die Finanzierung nur über eine Person läuft. Die Bank erfährt dann überhaupt nichts über mögliche Schufa-Leichen des Ehegatten (es sei denn, man tischt es dem Berater auf).

Nach 14 Tagen sind die Kreditanfragen für die nächste Bank nicht mehr sichtbar. So jedenfalls die Theorie. Klappt in der Praxis auch (meistens).
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Witwe Bolte
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von Witwe Bolte »

Gamb hat geschrieben: 11. Mär 2021, 11:30
Woher wussten die denn überhaupt von Deinen wirtschaftlichen Verhältnissen?
Bankberater hat nachgefragt.
...
So viel zum Thema "Sippenhaft" ...
und zu angeblich so korrekt arbeitenden Bänkern ...

Was lernen wir daraus ?
a) Man muss nicht alle Fragen beantworten.
b) Bei manchen Fragen darf man sogar lügen.
c) In diesem Fall wäre es vermutlich besser gewesen,
Deine Frau hätte die Frage des Bänkers etwa so höflich beantwortet:
"Nein, mein Mann ist nur als mein Berater mitgekommen, wir planen,
die Finanzierung allein über mich abzuwickeln ..." - so oder so ähnlich.

Ich hoffe, Ihr seid beim nächsten Bankgespräch klüger.

Viel Glück!

"Eigentlich" sollte das für Dich/Euch kein Grund sein, Dein Insolvenzverfahren vorzeitig (und vermutlich ziemlich kostenträchtig) zu beenden.
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Shopgirl
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von Shopgirl »

MrsRob hat geschrieben: 11. Mär 2021, 18:14
und zu angeblich so korrekt arbeitenden Bänkern ...

Davon fühle ich mich ja etwas getriggert, muss ich sagen ;) Es gilt immer noch Vertragsfreiheit. Niemand MUSS einen Kredit gewähren, selbst wenn die Schufa des Kreditnehmers okay ist. Da spielen durchaus noch andere Faktoren rein.
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Witwe Bolte
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von Witwe Bolte »

Shopgirl hat geschrieben: 11. Mär 2021, 20:39 ...
Davon fühle ich mich ja etwas getriggert, muss ich sagen ;) Es gilt immer noch Vertragsfreiheit. Niemand MUSS einen Kredit gewähren ...
Das war ja klar ;) - Dein 'angetriggert sein'
Und es ist auch klar, dass Banken keine Kredite gewähren MÜSSEN ...

Aber wenn das alles so einfach wäre mit Banken und der "Vertragsfreiheit",
warum gibt es dann seit 2016 das ZKG = Zahlungskontengesetz, wonach ein Rechtsanspruch
auf ein Bankkonto besteht ?
Da gilt die 'Vertragsfreiheit' ja nicht mehr ...

Ich will Deine "Berufsehre" (oder was ?) aber gar nicht angreifen, shopgirl, es gibt sicher auch unter Bänkern anständige Menschen - aber das 'System' ist einfach manchmal ziemlich unanständig ...
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caffery
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von caffery »

MrsRob hat geschrieben: 12. Mär 2021, 07:04 Aber wenn das alles so einfach wäre mit Banken und der "Vertragsfreiheit",
warum gibt es dann seit 2016 das ZKG = Zahlungskontengesetz, wonach ein Rechtsanspruch
auf ein Bankkonto besteht ?
Da gilt die 'Vertragsfreiheit' ja nicht mehr ...
Aber das ist doch gegen den jahrelangen erbitterten und hartnäckigen Widerstand der Banken durchgesetzt worden.

Von daher hinkt Dein Gleichnis doch sehr.
Aber wenn Du das damit meintest: Die Welt ist derart verrückt geworden, dass ich es mittlerweile auch nicht ausschließen würde, dass Banken unter bestimmten Umständen irgendwann mal auch zur Kreditvergabe gezwungen werden können.
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Witwe Bolte
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von Witwe Bolte »

caffery hat geschrieben: 12. Mär 2021, 07:40 ...
Aber das ist doch gegen den jahrelangen erbitterten und hartnäckigen Widerstand der Banken durchgesetzt worden.
Ja, richtig !
caffery hat geschrieben: 12. Mär 2021, 07:40 ... dass Banken unter bestimmten Umständen irgendwann mal auch zur Kreditvergabe gezwungen werden können.
Nein, das meinte ich nicht.
Eher so: Wenn es den Banken passt, dann wird gern die "Vertragsfreiheit" zitiert (dann macht die DB z.B. auch gern Geschäfte mit einem gewissen Herrn Donald ... nein, nicht Duck und wehrt sich mit allen Mitteln gegen ein "Konto für Jedermann") - wenns dann mit den "Verträgen" aber nicht so läuft wie gewünscht, dann sind sie plötzlich "sysremrelevant" und brauchen das Geld des Steuerzahlers.
So etwas meinte ich eher zum Thema "Vertragsfreiheit".
Darauf darf sich m.E. keiner berufen, der Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren möchte !
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caffery
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Re: Vorzeitig aus der Privatinsolvenz raus

Beitrag von caffery »

Ja nun - was soll ich sagen? Ich feiere ja grundsätzlich weiterhin den antikapitalistischen Denkansatz Deiner Ausführungen. Dennoch hat das eine mit dem anderen aus meiner Sicht überhaupt nichts zu tun... und warum es ein Affront sein sollte, dass Donald u.a. Geschäfte mit der Deutschen Bank gemacht hat, entzog sich ehrlich gesagt auch schon immer meinem persönlichen Skandalverständnis.

Aber gut - nichts läge mir ferner als eine politische Debatte über Donald... *bitte nicht*
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