Unterschiedliche Meinungen und eine "klare" Gesetzeslage machen schon einen Unterschied aus.

Klage hin oder her, dazu fehlen dem Schuldner wahrscheinlich die finanziellen Mittel.

Auch dafür hat das (in meinen Augen vergleichsweise extrem soziale) Deutschland eine Lösung parat: Prozesskostenhilfe.

Ohne jetzt behaupten zu wollen, dass unser Insolvenzrecht oder unsere Gesetze allgemein "perfekt" wären (das sind sie sicher nicht). Aber nenn mir ein Land auf der Welt in dem sie Deiner Ansicht nach besser - und vor allem sozialer sind.

Eine RSB ohne Mindestquote, nicht selten sogar ohne die Kosten des Verfahrens decken zu müssen - wo gibts denn sowas? Die Verbraucherverfahren sind absolute Massenverfahren. Das ist - inklusive Vorgenanntem - einfach nicht auf eine Weise machbar, dass die Verwalter jedem Euro einzeln hinterherrennen müssen. Das muss man einfach irgendwie vereinfachen und das Gerenne im Zweifelsfall dem Antragsteller bzw. Schuldner überlassen. Anders wäre das überhaupt nicht auf diese Weise leistbar.

Ich will damit die etlichen Einzallprobleme (und auch ggf. Deine) nicht kleinreden. Es ist immer doof und belastend wenn etwas nicht so läuft wie es sollte. (wie wir z.b. am Lieschenmüller sehen) Es sollte aber für alles eine Lösung und (im Ernstfall sogar kostenfreie) Hilfe geben - auch wenn der Weg im Einzelfall vielleicht anstrengend sein mag. In so einer Situation ist es dann auch nur allzu verständlich, dass man mal seinem Ärger auf die Welt Luft machen muss (mach ich auch häufig;)).

Aber in Deinem Fall habe ich ganz ehrlich das Gefühl (nimms mir nicht übel): Du verbrauchst derart viel Energie damit Dich über das zu beschweren was unperfekt ist, dass Dir vermutlich wenig Gelegenheit bleibt das zu sehen das Grund zur Freude und Dankbarkeit geben würde und Du außerdem vermutlich das aus den Augen zu verlieren drohst was Dich selbst nach vorne bringt.

Wo ich grad dabei bin: Hast Du eigentlich aktuell ein besonderes Problem mit Deinem Verfahren explizit, oder suchst Du einfach nur fortwährend "den Fehler im System"? Nach sowas habe ich in anderem Zusammenhang auch mal eine Zeit lang gesucht, nur um dann festzustellen: Das ist Lebenszeitverschwendung.

Im Grunde suche ich nach den Fehlern im System, die aber auch mit meinen Problemen im Zusammenhang stehen.

Um es mal zusammenzufassen.
Der IV/TH hat grundsätzlich die Wahl eine Lohn- und Kontopfändung durchzuführen, kann aber auch nur die Lohnpfändung wählen und darauf vertrauen, dass der Schuldner zusätzliche Gelder, die er von irgendwoher bekommt, angibt?

Na klar... Tut der Schuldner es nicht, ist das Verfahren (wie cafery sagte) *Peng* beendet und der Schuldber steht wieder vor seinem Schuldenberg... Ohne Chance da einigermaßen gut raus zu kommen...

Sorry, aber ich sehr irgendwo nicht den Fehler den Du ständig ansprichst... *Schulterzuck*

Also...ich würde keine Prozesskostenbeihilfe bekommen, da ich zu viel Einnahmen habe.
Zweitens ich suche weder die Fehler im System, noch verschwende ich meine Energie. Ich versuche einfach nur, meinen Lebensunterhalt zu bestreiten und das Geld zu erhalten, das von rechtswegen mir zusteht.
Ja klar...ich könnte zu allem ja und Amen sagen und dann steh ich nachher ohne Job da und kann überhaupt nichts mehr zahlen.

Lieschenmüller hat geschrieben: ↑29. Jun 2019, 22:02 Zweitens ich suche weder die Fehler im System, noch verschwende ich meine Energie.

Dich habe ich ja auch nicht gemeint;) Das Chaos von dem Du da dauernd schreibst ist definitiv etwas was einen ankotzen darf - und auf jeden Fall sollte/muss man da gegensteuern so gut man kann.

Das sind so Geschichten bei denen ich drei Kreuze mache, dass ich so ein vergleichbares Chaos noch nie auf der Arbeit hatte. Hilft Dir garnicht - ich weiß...

Also wenn du möchtest, kann ich dir gerne bei einer Tasse Kaffee mal alles aus einander klamüsern. Dann ist das auch gar nicht mehr so kompliziert.
Also ich finde das eigentlich sogar ganz einfach ich hätte das auch als IV von Anfang an anders gemacht aber auf mich hört ja keiner...bin ja nur ein dummer Schuldner.

Ich glaube schon, dass ichs mittlerweile verstanden habe.

Hauptrente aus dem Ausland - der Drittschuldner hat sich wegen laufender Pfändung einen Feuchten um die Insolvenzeröffnung gekümmert und wacker weiter an den Gläubiger statt an die Verwalterin gelatzt. Dies zu beenden fühlte sich Deine Verwalterin aber nur minder bemüßigt.

Dann gibts noch ne Privatrente, die sich die Verwalterin nun aus einem (Beiß?-)reflex einfach mal ohne erkennbare Grundlage komplett vom Drittschuldner in die Masse gewünscht hat.

Dann gibts noch ein schwankendes Arbeitseinkommen sowie partiell oder komplett unpfändbare einzelne Sonderzahlungen aus verschiedenen Quellen und über allem schwebt noch ein ominöser Zusammenrechnungsbeschluss der irgendwo rumgeistert und wahrscheinlich auch aktuell so niemand weiß wie man das jetzt alles auseinanderdröseln soll oder wer;)

Nene, da bräuchte man aber schon wenigstens ein Kännchen Kaffee um das alles mal erörtert zu haben.

Nicht ganz...der Drittschuldner kann eigentlich nichts dafür. Er mußte an den GV bezahlen, da dieser die Pfändung nicht zurück genommen hat. Is halt so in Holland. Meiner IV hatte ich von Anfang an dazu geraten an das holländische Gericht zu schreiben und die Pfändung zu untersagen. Wie gesagt...auf mich hört ja keiner.
Auch wenn es die EU Rente gibt, kocht trotzdem noch jeder sein eigenes Süppchen.
Was ich dann eigentlich noch am schlimmsten finde, warum macht man bei solchen EU Dingern nicht alles auf englisch? Dann kann sich auch keiner raus reden er habe etwas falsch verstanden. Es sei denn, alle europäischen Juristen wären der englischen Sprache nicht mächtig.

Lieschenmüller hat geschrieben: ↑29. Jun 2019, 23:36 Es sei denn, alle europäischen Juristen wären der englischen Sprache nicht mächtig.

och, schon mal mit Franzosen oder Italienern in "höheren Positionen" zu tun gehabt?

Es gibt zwar durchaus einige, die sehr guter Kommunikation mächtig sind, es gibt aber auch....... Weia :/