Gehaltsnachweise nachträglich korrigieren

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imker
praktischer Schuldnerberater
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Re: Gehaltsnachweise nachträglich korrigieren

Beitrag von imker »

@GrafWadula: Ja
@Andalus6: Da hast Di die Möglichkeit, den Arbeitgeber auf "richtige" Zahlung an Dich zu verklagen. Der IV wird behalten, was er bekommen hat. Der Ausbildungsbetrieb hat die pfändbaren Beträge korrekt, d.h. wie GrafWadula es erläutert hat (pfändbare Beträge für die richtigen Monate, die dann wohl die einzelnen Monate mit den Überstunden und nicht nur Juli 2023 sein müssen).
Das ist undankbare Fummelarbeit für Dich, in einer Klage nachzuweisen, wieso die Juli Abrechnung falsch und wie die Monate in 2022 richtig gewesen wären. Und lass Dich fachgerecht beraten, ob der Azubi unter die unternehmensweite Regelung fällt, wonach Überstunden - und zwar in dem Monat der Überstundenleistung - abzugelten sind. Gewerkschaften wollen Freizeit und mehr Personal, der Arbeitgeber will Geld zahlen und nicht zusätzliches Personal einstellen - was ist das denn für eine Regelung??? Betriebsvereinbarung oder betriebliche Übung in Schriftform???
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robo
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Re: Gehaltsnachweise nachträglich korrigieren

Beitrag von robo »

Andalus6 hat geschrieben: 4. Aug 2023, 18:15 ...
Gibt es rechtliche Maßnahmen, z.B. Arbeitsgericht, die ich in diesem Fall ergreifen könnte?
...
Natürlich.
Du kannst Klage gegen Deinen Arbeitgeber beim Arbeitsgericht einlegen.
Aber zuvor würde ich es noch einmal "friedlich" versuchen.
Gibt es einen Betriebs- oder Personalrat bei Euch ?
Oder einen Personal-Vertrauens-Obmann o.ä. ?
Dann versuch es mit deren Hilfe.

Ansonsten kannst Du die Klage selbst beim Arbeitsgericht einreichen.
Arbeitsgericht kostet erstmal auch nichts.
Wenn Du natürlich einen Anwalt beauftragst, dann musst Du den erstmal auch selbst bezahlen.
Und ob Du das Geld dafür zurückbekommst, steht in den Sternen.

In der Klage sollte man klar formulieren, was man vom Gericht will - keine Romane schreiben.

zB so: Hiermit beantrage ich, das Gericht möge entscheiden, dass mein Arbeitgeber mir für folgende Monate korrekte Lohnabrechnungen ausstellt, die in der Zeit geleisteten Überstunden enthalten:
Monat Jan. 2022 incl. 20 Überstunden
Monat Feb. 2022 incl. 15 Überstunden
usw usw

Dazu dann noch eine Begründung, damit das Gericht versteht, worum es Dir geht, etwa so, wie Du es hier geschrieben hast, etwa so:
"Ich habe in den genannten Monaten insgesamt ... Überstunden geleistet, diese hat mir mein Arbeitgeber jetzt im Monat ... in einer Summe ausgezahlt, anstatt sie den einzelnen Monaten zuzuordnen, in denen sie geleistet wurden. Dadurch wurde der "pfändbare Anteil" meines Lohns/Gehalts falsch berechnet und falsch an den Treuhänder überwiesen. Ich bin seit dem ... (Datum) in einem Insolvenzverfahren.

Als "Beweis" würde ich noch die Mail vom TH dazulegen
(hoffentlich hast Du das schriftlich und nicht nur am Telefon von ihm gehört?)
und eine Kopie des Eröffnungsbeschluss vom Inso-Gericht
(und ggf. auch den Aufhebungsbeschluss - Du bist doch schon in der WVP?).

Viel Glück !!
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