Umschulden bei negativer Schufa möglich?

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caffery
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Re: Umschulden bei negativer Schufa möglich?

Beitrag von caffery »

Wie wäre es mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit? Oder was in Richtung Übungsleiter? Irgendwas bei dem man nicht fürs gleiche Geld - aber fürs Risiko die EU Rente zum Teufel zu jagen und bei Jobverlust wieder Hartzen zu müssen so eine Hauruckaktion macht?

Was genau hat Dir denn an dem Gespräch mit der Caritas nicht gefallen?
Und was hättest Du alternativ lieber hören wollen?
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Gruetzetiger
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Re: Umschulden bei negativer Schufa möglich?

Beitrag von Gruetzetiger »

caffery hat geschrieben: 16. Aug 2021, 19:04 Wie wäre es mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit? Oder was in Richtung Übungsleiter? Irgendwas bei dem man nicht fürs gleiche Geld - aber fürs Risiko die EU Rente zum Teufel zu jagen und bei Jobverlust wieder Hartzen zu müssen so eine Hauruckaktion macht?

Was genau hat Dir denn an dem Gespräch mit der Caritas nicht gefallen?
Und was hättest Du alternativ lieber hören wollen?
Glaub mir, wenn ich sage ich traue mir das zu wieder arbeiten zu gehen, dann würde ich das auch schaffen. Ich schaue mir meinen Gesundheitszustand nämlich seit vier Jahren an und mir geht es merklich besser. Ich würde selbstverständlich nicht ohne weiteres sagen, ich gehe wieder arbeiten, wenn ich mir nicht wirklich sicher wäre. Ich glaube, es würde mir sehr gut tun. Vor allem hab ich ja keinen Bürojob, sondern ich fahre zu alten Menschen und helfe ihnen. Das hat mir schon immer sehr gut getan, die Dankbarkeit zu spüren und die Arbeit mit Menschen.
Ich möchte auch gerne in meinen alten Beruf zurück. Ehrenamt oder so ist nicht so meins. Ich hoffe du denkst jetzt nicht auch, ich würde alles besser wissen. Aber danke für deinen Vorschlag!

Aber ich muss ja nichts überstürzen... ich lasse mir das nochmal durch den Kopf gehen.

Also zur Caritas... da bin ich jetzt nur drauf gekommen, weil du was mit Fachhein sagtest. Ich dachte es gibt vielleicht jemanden, der mir mehr helfen kann. Gerade auch in Bezug auf die Mahnbescheide kann man ja viel falsch machen. Und wie du auch sagtest, wegen Vergleichsangeboten. Oder sollte ich mich damit nochmal an die Caritas wenden? Der Herr sagte ja, ich kann mich gerne melden, wenn irgendwas ist.
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Witwe Bolte
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Re: Umschulden bei negativer Schufa möglich?

Beitrag von Witwe Bolte »

Dann melde Dich doch wieder bei ihm.

Was spricht dagegen ?
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Witwe Bolte
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Re: Umschulden bei negativer Schufa möglich?

Beitrag von Witwe Bolte »

Mal ne Frage:
Du schreibst, Du hast ca. 5.000,- Euro Schulden bei ca. 30 Gläubigern
(also je Gläubiger ca. 166,- Euro).
Weiter schreibst Du, ihr habt monatlich zusammen 1.800,- Euro Einkommen
(Du und Dein Mann - seid Ihr "verpartnert" - oder wie heisst das ?)
minus 190,00 Euro für das Hausdarlehn.
Also bleiben euch 1.610,- Euro im Monat.

Warum könnt ihr damit nicht leben?
Du weißt schon, dass Du mit Deinem "Schulden machen" auch Euer Haus riskierst - oder ?

Warum machst Du das ?
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Gruetzetiger
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Re: Umschulden bei negativer Schufa möglich?

Beitrag von Gruetzetiger »

Hallo MrsRob, wir sind verheiratet, ganz normal verheiratet. Der Hauskredit beläuft sich auf 299€ und momentan noch 135€ weil ich ein paar Monate in Rückstand war.
Ich bekomme erst seit Ende April meine Rente. Davor hab ich über ein Jahr lang Hartz4 bekommen. In manchen Monaten hatte ich noch nichtmal 300€ Hartz4 bekommen. Und das ist der Hauptgrund warum ich Schulden gemacht habe. Mit so einem niedrigen Einkommen ließ sich das leider nicht vermeiden.

Und so kommen jetzt halt nach und nach Dinge zusammen, die dafür sorgen, dass wir Schwierigkeiten haben. Bedenke wie gesagt, dass ich erst seit Ende April Rente bekomme. Wie sollte ich vom Hartz4 Schulden bezahlen können?
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Witwe Bolte
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Re: Umschulden bei negativer Schufa möglich?

Beitrag von Witwe Bolte »

Danke für Deine Antwort, Gruetzetiger, dann verstehe ich Deine Situation jetzt besser.
Nein, von Hartz4 kann man kaum Schulden bezahlen.

Du solltest mit der Schuldnerberatung von der Caritas (oder einer anderen, die kostenlos ist!!), wirklich im Gespräch bleiben. Vielleicht kann so ein "Profi" angesichts Deiner speziellen Situation doch mit den Gläubigern einen Vergleich aushandeln, ohne dass das Haus in Gefahr gerät.

Aber lass die Finger von gewerblichen "Beratern" - die wollen in aller Regel nur "Dein Bestes" ...

Wie ist die Sache mit diesem gewerblichen Berater eigentlich ausgegangen?
Hast Du eine Abrechnung bekommen, was an welchen Gläubiger bezahlt wurde (von Deinen monatlich 100,00 Euro) ?
Oder gab es noch Ärger wegen Deiner Kündigung?
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Gruetzetiger
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Re: Umschulden bei negativer Schufa möglich?

Beitrag von Gruetzetiger »

Ja es ist alles ziemlich wirr. Da muss man erstmal durchblicken... OK, dann bleibe ich in Gespräch mit ihm. Mir kam es irgendwie so vor, als hätte er nicht wirklich Lust, weil es einige Gläubiger sind. Kann mir aber auch nur so vorgekommen sein. Und ich hatte ihn auch nicht direkt auf die Vergleiche angesprochen.

Nö von den anderen hab ich keine Abrechnung oder ne Übersicht bekommen. Die Kündigung ist durch und das war's. Bisher hat sich darauf nur ein Gläubiger gemeldet und einen Vergleich angeboten, was ich auch bezahlt habe. War auch nicht viel.

So im Großen und Ganzen kommen wir ja mit unserem Einkommen zurecht. Nur wirklich Schulden abzahlen geht leider kaum.
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AdiDana
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Re: Umschulden bei negativer Schufa möglich?

Beitrag von AdiDana »

Hallo Gruetzetiger,

vielleicht musst du bei der Caritativen Schuldenberatung konkreter darlegen, um welche Art von Hilfe du bittest. Eine Begleitung in die Privatinsolvenz scheidet ja aus. Aber sag doch, dass du Hilfe brauchst bei der Feststellung, ob die Gebühren und Zinsen der Inkassounternehmen gerechtfertigt sind und du einen vernünftigen Ratenzahlungsplan benötigst.
Telefonieren würde ich mit KEINEM Inkassounternehmen mehr, wenn die was wollen, können sie auch schreiben.
Vielleicht würde ich so vorgehen, dass ich mir die Unterlagen gut sortiere (wahrscheinlich hast du das bereits), dass ich mit den kleinsten Beträgen anfange um so die Anzahl der Gläubiger relativ schnell zu reduzieren und ich würde vermutlich die Hauptforderung begleichen und zwar dort, wo sie entstanden ist.
Deine Idee mit dem Job finde ich gut, aber ich würde erstmal mit einem Minijob anfangen und schauen, wie es dir gesundheitlich dabei geht. Wenn ich es richtig verstanden habe, arbeitest du ursprünglich in der Pflege? Dort werden doch dringend Leute gesucht, vor allem in der ambulanten Pflege. Könntest du dir sowas vorstellen? Wenn es sich nur um knapp 5000 Euro handelt und du damit knapp 400 Euro dazu verdienen könntest, ist doch ein Ende absehbar. Ich drücke Dir die Daumen und halte Kontakt mit der Schuldnerberater.
Viel Glück, AdiDana
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Gruetzetiger
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Re: Umschulden bei negativer Schufa möglich?

Beitrag von Gruetzetiger »

Hallo,

ja das hätte ich vielleicht gleich sagen sollen. Die Gebühren sind bestimmt so nicht alle rechtens. Er sagte halt, ich solle gar keine Raten zahlen, denn das wäre rausgeschmissenes Geld. Ich weiß auch nicht, wie man bei 30 Gläubigern einen vernünftigen Ratenplan erstellen soll, sodass jeder etwas davon hat. Dann wäre die Rate für jeden einzelnen sehr gering. Egal wie, alleine schaffe ich das nicht.

Das mit der Hauptforderung begleichen musst du mir Mal genau erklären. Wenn ich einfach die Rechnung bezahle, bekommen die Inkassounternehmen ja ihr Geld nicht. Ich glaube nicht, dass denen das gefällt.
Ich hatte so etwas in der Art auch schonmal versucht und da wurde ich abgewimmelt und gesagt, dass in dem Falle der Mahnbescheid nicht mehr zurück genommen werden kann und ich die Kosten zu zahlen habe.

Ja ich bin examinierte Pflegefachkraft und habe auch vorher beim ambulanten Pflegedienst gearbeitet. Das möchte ich auch gerne wieder, also in kein Heim.
Ich würde ja so gerne einen 450€ Job annehmen, aber wie ich oben schonmal erwähnt habe, fällt, sobald ich wieder arbeite, meine Kreditversicherung weg und ich hätte dann Mehrkosten von 427€ monatlich. Somit würde sich ein Minijob nicht mehr lohnen. Das ist das blöde. Ich hab zwar schon mit meiner Bank Rücksprache gehalten und die sagten mir, dass man die Kreditrate verkleinern kann. Aber erst, wenn ich mindestens 3 Monate gearbeitet habe und in wie weit man die Rate verringern kann, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt natürlich nicht.

Alles ein bisschen verwirrend. Naja, Mal sehen wie es weiter geht.

Gruß,
Gruetzetiger
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