Neu und verunsichert

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Bernd111
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von Bernd111 »

Die letzten Antworten sind natürlich beunruhigend. Aber: mir fehlt es aufgrund meiner Lage an Optionen. Ich kann nicht weiter ca. 1400 Euro monatlich für die Raten bezahlen, das ist Fakt. Selbst bei einer Insolvenzversagung würde ich durch den Pfändungsschutz immerhin meine monatlichen Abgaben ungefähr um zwei Drittel verringern. Ca. 2000 Euro (mit Pfändung) oder ca. 600 Euro (ohne Pfändung) sind natürlich ein riesen Unterschied.
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Zuletzt geändert von Bernd111 am 8. Jun 2020, 10:34, insgesamt 2-mal geändert.
Der_H
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von Der_H »

Bernd111 hat geschrieben: 8. Jun 2020, 09:48 Für den Alpenstaatkredit wollten sie kein Ablöseschreiben, richtig.
Sollte der Kredit eigentlich mitbedenkendem neuen abgelöst werden und ist was unvorhergesehenes dazwischengekommen? Oder war geplant, dass der weiterlaufen soll?

Bernd111 hat geschrieben: 8. Jun 2020, 09:48 Hat die Bank bei dir deshalb einen Versagungsantrag gestellt oder ist es deine Befürchtung, dass es so kommen könnte?
Es ist sehr sicher, das die eine vbuH anmelden. Dem habe ich auch nicht viel entgegenzusetzen... Mir ist nur wichtig, das die mir die Restschuldbefreiung nicht im letzten Moment komplett zerschießen können.

Ich warte mittlerweile schon ein Jahr... Die erste Zeit war für mich Finanziell echt anstrengend. Mittlerweile bin ich aber soweit, das ich recht gut mit meinem Pfändungsfreibetrag klarkomme.
MrsRob hat geschrieben: 8. Jun 2020, 10:01 Ich könnte mir z.B. denken, dass es Kreditausfallversicherungen gibt, die nur im Insolvenzfall greifen

Ich denke, dass es eine Art Rückstellung für solche Kreditausfälle gibt. Aber ist ja Quasi eine Art Versicherung...
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Witwe Bolte
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von Witwe Bolte »

Bevor ich mir den Aufwand mit einem möglicherweise recht risikobehafteten Inso-Verfahren antun würde (ein zweiter Inso-Anlauf wäre danach m.W. nicht so einfach), würde ich mich an Deiner Stelle wirklich gründlich informieren und eine (gute!) Beratung suchen.
Speziell zu dem Thema: Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen möglichst risikofreien Inso-Antrag ?

Den Pfändungsschutz per P-Konto gibt es ja auch ohne Inso-Verfahren:
Wenn Du ein 'sauberes' Konto hast (keine Schulden bei der kontoführenden Bank, keine PFÜB bei dieser Bank), dann einfach alle Tilgungs-Zahlungen einstellen (Miete usw natürlich nicht!) - und schon kannst Du über dein pfandfreies Einkommen verfügen. Ganz ohne Inso-Verfahren.
Danach brauchst Du dann 'dicke Nerven', denn Deine Gläubiger (resp. ihre Inkasso-Beauftragten) werden natürlich versuchen, Dich unter Druck zu setzen.
Viel Glück!
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Der_H
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von Der_H »

MrsRob hat ja schon alles geschrieben... Hab zu lange getippt 😉
Bernd111 hat geschrieben: 8. Jun 2020, 10:29 Ich kann nicht weiter ca. 1400 Euro monatlich für die Raten bezahlen, das ist Fakt.
Da werden auch nicht viele hier das Gegenteil behaupten.
Es ist sehr gut, dass du deine Finanzen wieder in Ordnung bringen möchtest!
Bernd111 hat geschrieben: 8. Jun 2020, 10:29 Selbst bei einer Insolvenzversagung würde ich durch den Pfändungsschutz immerhin meine monatlichen Abgaben ungefähr um zwei Drittel verringern.
Bei einer Versagung der Restschuldbefreiung bist du aber garnichts weiter Und die Forderungen sind in Stein gemeißelt! Dann gibts ne Sperrzeiten und der Gläubiger mit der Deliktforderung wird dich so richtig Melken. Und alle andern natürlich auch...

Bernd111 hat geschrieben: 8. Jun 2020, 10:29 Aber: mir fehlt es aufgrund meiner Lage an Optionen.
Ein Option wäre: Erstmal die Kredite alle platzen lassen, und sich einen genauen Überblick zu verschaffen.
Man wird dir erstmal nicht mehr als den Pfändbaren Betrag wegnehmen...
(Es ist eine schrittweise Verkürzung der Verfahrensdauer des Insolvenzverfahrens in Planung. Dadurch würdest du nichtmal einen zeitlichen Nachteil durch das warten haben!)

Du klammerst dich grade sehr an das Insolvenzverfahren.
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caffery
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von caffery »

Puh, mittlerweile wurde der arme Bernd hier ja mit beinahe jedem erdenklichen Schreckensszenario in Wallung versetzt.

Oder anders gesagt:

Die Schwarmintelligenz macht hier die Fliege in der Pfanne verrrückt;)

Versagungsanträge, Strafanzeigen. ausgenommene Forderungen, vollständige Herausrechnung von Unterhaltsberechtigten. Ihr seid ja zusammen härter als die Textbausteinrhetorik der berüchtigten Branche ;)
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Bernd111
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von Bernd111 »

caffery hat geschrieben: 8. Jun 2020, 11:14 Puh, mittlerweile wurde der arme Bernd hier ja mit beinahe jedem erdenklichen Schreckensszenario in Wallung versetzt.
Ja, mein Nickname könnte jetzt eigentlich umbenannt werden in "Neu und SEHR verunsichert"

Fakt ist, selbst wenn alle 13 Forderungen Titel bekommen, wäre ich aufgrund des Pfändungsschutzes finanziell deutlich besser aufgestellt als ich es jetzt bin (den Gerichtsvollzieher lade ich gerne zu einer Tasse Kaffee ein). Hierbei könnte ich sogar die Höhe der monatlichen Rückzahlungen mithilfe des pfändungsfreien Gehaltes praktisch selbst bestimmen. Sollte es jedoch zu einer Insolvenz kommen und dann sogar zu einer erfolgreichen Restschuldbefreiung, wäre das dann die Kirsche auf der Torte. So krass sehe ich das mittlerweile.
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caffery
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von caffery »

Bernd111 hat geschrieben: 8. Jun 2020, 11:35 Ja, mein Nickname könnte jetzt eigentlich umbenannt werden in "Neu und SEHR verunsichert"
Wann hast Du denn Deinem nächsten Beratungstermin?

Die/der/das Kollege*in/Diversmensch tut mir jetzt schon in bisschen leid, Deine ganzen Rückfragen zu den hier in Aussicht gestellten Szenarien relativieren zu müssen;)

Lass Dich mal nicht verrückt machen. Es ist nicht immer sinnvoll sich mit jedem möglichen Stolperstein genau außereindergesetzt zu haben. Für viele Dinge gibt es einfach einen richtigen Weg auf den man sich begiebt. Wenn man auf diesem Weg ist, guckt man eben was einem so begegnet und reagiert jeweils dann darauf.
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Bernd111
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von Bernd111 »

caffery hat geschrieben: 8. Jun 2020, 12:08 Wann hast Du denn Deinem nächsten Beratungstermin?
Danke erstmal für die beruhigenden Worte.
Eine nächsten festen Termin gibt es noch nicht, läuft wohl alles aufgrund Corona derzeit etwas anders. Sobald es eine Entwicklung gibt, besprechen wir dies per Email oder telefonieren, je nach Bedarf.
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RubyGloom
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von RubyGloom »

Bernd111 hat geschrieben: 8. Jun 2020, 00:20 ...das heißt diese 80% haben "Ja gerne" zu 100 Euro weniger pro Monat gesagt? Das erschließt sich mir logisch nicht.
Jupp 80% der Gläubiger waren nicht einverstanden mit dem Plan ... nun habe ich in der Insolvenz mehr Geld zur Verfügung, da der gepfändete Betrag 100€ weniger ist als im aussergerichtlichen Plan und davon bekommen die Gläubiger nochmal weniger, da ja erst die Verfahrenskosten und IV bzw. Treuhändervergütung vom pfändbaren Betrag "abgezahlt" werden ...

Mit unserer Logik hat das wenig zu tun ...
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Bernd111
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Re: Neu und verunsichert

Beitrag von Bernd111 »

RubyGloom hat geschrieben: 8. Jun 2020, 19:39 Mit unserer Logik hat das wenig zu tun ...
Ja, wenn ich die Logik der Banken nicht verstehe, dann fällts mir natürlich schwer ein "interessantes" Angebot für eine außergerichtliche Einigung anzubieten. In dieser Situation bin ich nämlich jetzt, heute mit meiner Schuldnerberatung darüber gesprochen. Klar, sie tut sich in ihrer Funktion bzw ihrem "Amt" natürlich schwer beispielhaft mir eine für die Gläubiger mögliche interessante Summe bezüglich monatlicher Gesamtratenlast zu nennen. Ich hab echt keine Ahnung, muss lang drüber nachdenken. Man hat ja nur einen Versuch.

Aber euch kann ich ja fragen... :D
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Zuletzt geändert von Bernd111 am 8. Jun 2020, 20:56, insgesamt 1-mal geändert.
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