Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

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Shopgirl
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von Shopgirl »

AnnaGer hat geschrieben: 17. Mai 2023, 17:25 So jetzt nerve ich euch nochmal. Mein Mann hat mir hier gerade noch mehr Angst gemacht. Er würde mit 2700€ netto zu viel verdienen und er müsste meine Schulden mittragen. Und eine Privatinsolvenz würde nicht in Frage kommen. Ist das eine realistische Annahme? Ich bin fix und fertig echt.
Guter Tipp dazu: Red mit Menschen darüber, die sich auskennen. Dein Mann gehört aber wohl nicht dazu ;) Er hat mit deinen Schulden nichts zu tun, sofern er nicht ebenfalls Kreditnehmer ist. Sippenhaft gibt es nicht. Lass dich nicht verrückt machen, auch nicht von deinem Mann. Und lies dich vielleicht (z.B hier im Forum) ein bisschen in die Thematik ein. Umso mehr du über das ganze Verfahren weißt, desto eher wird dir klar, wie wenig Angst du eigentlich haben musst.

Du kannst übrigens auch Insolvenz anmelden, wenn du ne schlappe Millionen im Monat verdienst. Die Höhe des Einkommens hat rein gar nichts mit der Möglichkeit einer Insolvenz zu tun.
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

Oh danke dir! Ich hab echt so wenig Ahnung. Meine Schuldenberaterin hat nicht viel zu mir gesagt, da ja der Anwalt schon seine Vorarbeit geleistet hat. Sie ist auch nur dienstags und donnerstags vormittags erreichbar. Ich erhalte auch das Kindergeld und zahle eigentlich alles für meinen Sohn. Also mein Mann kauft selten Kleidung o.ä. Für ihn.
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

Shopgirl hat geschrieben: 17. Mai 2023, 17:28
AnnaGer hat geschrieben: 17. Mai 2023, 17:25 So jetzt nerve ich euch nochmal. Mein Mann hat mir hier gerade noch mehr Angst gemacht. Er würde mit 2700€ netto zu viel verdienen und er müsste meine Schulden mittragen. Und eine Privatinsolvenz würde nicht in Frage kommen. Ist das eine realistische Annahme? Ich bin fix und fertig echt.
Guter Tipp dazu: Red mit Menschen darüber, die sich auskennen. Dein Mann gehört aber wohl nicht dazu ;) Er hat mit deinen Schulden nichts zu tun, sofern er nicht ebenfalls Kreditnehmer ist. Sippenhaft gibt es nicht. Lass dich nicht verrückt machen, auch nicht von deinem Mann. Und lies dich vielleicht (z.B hier im Forum) ein bisschen in die Thematik ein. Umso mehr du über das ganze Verfahren weißt, desto eher wird dir klar, wie wenig Angst du eigentlich haben musst.

Du kannst übrigens auch Insolvenz anmelden, wenn du ne schlappe Millionen im Monat verdienst. Die Höhe des Einkommens hat rein gar nichts mit der Möglichkeit einer Insolvenz zu tun.
Ich danke dir von Herzen! Ich lese schon die ganze Zeit mit und versuche so einen Durchblick zu bekommen. Aber oft lese ich eben, Einzelfall-Entscheidung usw. Kommt auf den IV an und auf die Gläubiger usw. Mein Mann hat nicht mit unterschrieben. Er hat es ja nicht mal gewusst.
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robo
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von robo »

Dann ist es ja gut, dass Du JETZT mit ihm gesprochen hast!

Nein, es gibt keine Sippenhaft bez. der Schulden - bez. der Verfahrenskosten evt (ich weiß auch nicht, warum das so ist - aber wenn Du eigenes Einkommen hast und die Verfahrenskosten ggfs. in Raten zahlen kannst, dann hat Dein Mann damit ja auch nichts zu tun).

Vielleicht ist Dein Mann ja auch deswegen ein wenig "angepisst", weil er von Deiner Situation nichts geahnt / gewußt hat ? Weil Du nicht früher mit ihm gesprochen hast ?
Und dass er jetzt Angst hat, kann man ja verstehen, wenn er gar keine Ahnung von der Sache (Schulden / Insolvenzverfahren) hat. Sei nachsichtig mit ihm. Und informier Dich (und ihn).

Vielleicht solltet ihr mal überlegen, ob das Kindergeld jetzt auf sein Konto geht ?
Dann gibt es bei Dir keinen 'Huddel', was auf Deinem Konto pfändbar ist und was nicht.
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

robo hat geschrieben: 17. Mai 2023, 21:07 Dann ist es ja gut, dass Du JETZT mit ihm gesprochen hast!

Nein, es gibt keine Sippenhaft bez. der Schulden - bez. der Verfahrenskosten evt (ich weiß auch nicht, warum das so ist - aber wenn Du eigenes Einkommen hast und die Verfahrenskosten ggfs. in Raten zahlen kannst, dann hat Dein Mann damit ja auch nichts zu tun).

Vielleicht ist Dein Mann ja auch deswegen ein wenig "angepisst", weil er von Deiner Situation nichts geahnt / gewußt hat ? Weil Du nicht früher mit ihm gesprochen hast ?
Und dass er jetzt Angst hat, kann man ja verstehen, wenn er gar keine Ahnung von der Sache (Schulden / Insolvenzverfahren) hat. Sei nachsichtig mit ihm. Und informier Dich (und ihn).

Vielleicht solltet ihr mal überlegen, ob das Kindergeld jetzt auf sein Konto geht ?
Dann gibt es bei Dir keinen 'Huddel', was auf Deinem Konto pfändbar ist und was nicht.
Oh achsoo. Ich dachte Kindergeld ist von der Pfändung ausgeschlossen 😟 wenn die das auch pfänden sollten dann lasse ich es auf jeden Fall auf meinen Mann umleiten. Danke dir für den Tipp.

Und ja… klar hat er Angst. Verstehe ich auch absolut. Ich hab mich einfach geschämt und gedacht ich krieg das mit dem Einigungsversuch hin. Nichtsdestotrotz hätte ich es ihm eher sagen sollen. Absolut richtig. 😓
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Shopgirl
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von Shopgirl »

Kindergeld wird nicht gepfändet. Es kann nur sein, dass du für dein Konto eine zusätzliche Freigabe brauchst, weil dein Gehalt + Kindergeld die Freigrenze des P-Kontos überschreitet. Kann aber auch ohne das Kindergeld passieren, je nachdem wie hoch dein Gehalt ist und wie hoch der Freibetrag des P-Kontos.
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

Shopgirl hat geschrieben: 18. Mai 2023, 12:54 Kindergeld wird nicht gepfändet. Es kann nur sein, dass du für dein Konto eine zusätzliche Freigabe brauchst, weil dein Gehalt + Kindergeld die Freigrenze des P-Kontos überschreitet. Kann aber auch ohne das Kindergeld passieren, je nachdem wie hoch dein Gehalt ist und wie hoch der Freibetrag des P-Kontos.
Ah ok danke dir @shopgirl! Ich verdiene aktuell ca. 2300€ netto plus die 250€ Kindergeld. Aber dann schreibe ich mal der Familienkasse. Vorsichtshalber. Ich kenne mich auch mit dem P Konto gar nicht aus. Also welche Grenze usw. Bin total überfragt mit dem ganzen 🙈
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robo
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von robo »

Na ja ... das Kindergeld ist nicht per se unpfändbar - man muss sich halt kümmern!
Und braucht dafür eine extra Bescheinigung.
Einfacher ist es deswegen, das Kindergeld auf das (nicht gepfändete) Konto der Vaters zahlen zu lassen.

Hier findest Du zB einen Pfändungsrechner:
https://www.aok.de/fk/tools/rechner/pfa ... hner-2022/

Ist Dein Konto denn zZt schon gepfändet?
Wenn Dein Inso-Verfahren erstmal vom Gericht eröffnet ist, dann darf sowieso kein Gläubiger mehr pfänden. Denn Du musst den pfändbaren Teil Deines Einkommens an den Insolvenzverwalter 'abtreten' und der holt es sich dann von Deinem Arbeitgeber.
Kontopfändungen sind im Insolvenzverfahren nicht mehr zulässig
(denn alles Pfändbare bekommt der Insolvenzverwalter).

"Von alleine" ist auf dem P-Konto nur der Grundfreibetrag von zZt 1.330,16€/Monat geschützt, ab 1.7.23 sind es 1.402,- €/Monat, aber wenn man mehr verdient und/oder 'Unterhaltsberechtigte' hat, dann braucht man darüber eine Bescheinigung (zB von der Schuldnerberatungsstelle), dann erhöht sich der Freibetrag entsprechend.

Je eher Du den Inso-Antrag abgibst und je eher Dein Inso-Verfahren eröffnet wird, um so schneller sind die drei Jahre um.
Du wirst Dich dann hier wiederfinden:
https://neu.insolvenzbekanntmachungen.de/ap/index.jsf
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

Wisst ihr vielleicht zufällig, wie es sich mit Zahlungen von „neuen“ Schulden bei dem gleichen Inkasso Unternehmen, welcher bereits im Einigungsversuch aufgeführt wurde. Soll man eine Zahlung Leistung kurz vor der Insolvenz oder nicht? Die drohen mit einem Mahnbescheid. Danke nochmal für eure Hilfe.
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AnnaGer
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Re: Hilfe!! Kurz vor Insolvenzanmeldung und Angst

Beitrag von AnnaGer »

robo hat geschrieben: 18. Mai 2023, 19:45 Na ja ... das Kindergeld ist nicht per se unpfändbar - man muss sich halt kümmern!
Und braucht dafür eine extra Bescheinigung.
Einfacher ist es deswegen, das Kindergeld auf das (nicht gepfändete) Konto der Vaters zahlen zu lassen.

Hier findest Du zB einen Pfändungsrechner:
https://www.aok.de/fk/tools/rechner/pfa ... hner-2022/

Ist Dein Konto denn zZt schon gepfändet?
Wenn Dein Inso-Verfahren erstmal vom Gericht eröffnet ist, dann darf sowieso kein Gläubiger mehr pfänden. Denn Du musst den pfändbaren Teil Deines Einkommens an den Insolvenzverwalter 'abtreten' und der holt es sich dann von Deinem Arbeitgeber.
Kontopfändungen sind im Insolvenzverfahren nicht mehr zulässig
(denn alles Pfändbare bekommt der Insolvenzverwalter).

"Von alleine" ist auf dem P-Konto nur der Grundfreibetrag von zZt 1.330,16€/Monat geschützt, ab 1.7.23 sind es 1.402,- €/Monat, aber wenn man mehr verdient und/oder 'Unterhaltsberechtigte' hat, dann braucht man darüber eine Bescheinigung (zB von der Schuldnerberatungsstelle), dann erhöht sich der Freibetrag entsprechend.

Je eher Du den Inso-Antrag abgibst und je eher Dein Inso-Verfahren eröffnet wird, um so schneller sind die drei Jahre um.
Du wirst Dich dann hier wiederfinden:
https://neu.insolvenzbekanntmachungen.de/ap/index.jsf
Bisher sind keine Pfändungen eingegangen. Es sind alle Unterlagen soweit vorhanden. Nur brauch ich noch ein Termin bei meiner Beraterin und dann stellen wir zusammen den Antrag. Dann hole ich diese Bescheinigung von ihr wegen Unterhaltsberechtigten. Danke dir für den Tipp.
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