robo hat geschrieben: ↑9. Sep 2023, 08:00 Wenn es noch keine Bescheinigung über das Scheitern des AEV gibt ( = "aussergerichtlicher Einigungsversuch"), dann dauert es ja noch was, bis der Inso-Antrag gestellt werden kann
(denn diese Bescheinigung der Schuldnerberatung MUSS zwingend sein).

Die Anwälte hatten mir unabhängig von einander den GV geschickt. Um der VA zu entgehen habe ich daraufhin (über den GV) erst mal mit beiden eine Ratenzahlung vereinbart. Gilt dies dann schon als außergerichtliche Einigung, und wenn ja, würde das dann die PI ausschließen? Träfe dies so zu bliebe mir ohnehin nix weiter übrig als neue Schulden zu machen, oder ne Bank zu überfallen, oder? Zumal man mir gestern am Telefon auch sagte, dass die per Gerichtsbeschluss titulierten Anwaltsforderungen ohnehin nicht über die PI aus der Welt geschaffen werden können, stimmt dies?

robo hat geschrieben: ↑9. Sep 2023, 08:00 Bedenke, dass ein Inso-Verwalter 40% von dem bekommt, was er "zur Masse" zieht.
Von Deinen 4.000 gehören ihm dann also schon mal 1.600 ...

Hähhh???? Heißt das, dass der Insolvenzverwalter von dem Geld was er bei mir holt, bzw. holen würde, 40% als Honorar bekommt??? Ich dachte bei ner PI wird der IV vom Gericht gestellt, insbesondere da die meisten Schuldner ja ohnehin platt sind und somit auch Prozesskostenhilfe für das Verfahren bekommen würden, die dann den IV mit bezahlt, richtig?

skokosnuss hat geschrieben: ↑9. Sep 2023, 09:47
Hähhh???? Heißt das, dass der Insolvenzverwalter von dem Geld was er bei mir holt, bzw. holen würde, 40% als Honorar bekommt??? Ich dachte bei ner PI wird der IV vom Gericht gestellt, insbesondere da die meisten Schuldner ja ohnehin platt sind und somit auch Prozesskostenhilfe für das Verfahren bekommen würden, die dann den IV mit bezahlt, richtig?

Der IV bekommt eine gewisse Quote von dem, was er an Masse generiert. Masse ist in dem Fall das Geld, das später an die Gläubiger verteilt wird. Davon werden die Gerichtskosten bezahlt und eben auch der Insolvenzverwalter. Das kann dir aber eigentlich vollkommen egal sein. Die gepfändete Summer verändert sich dadurch nicht und ob nun (fiktiv) 5000 Euro an deine Gläubiger gehen, oder 3000 Euro an die Gläubiger und 2000 Euro an den IV, macht für dich keinen Unterschied.

Ich werde mich jetzt hier nicht auf das Niveau der persönlichen Beleidigungen herablassen. Das hatten wir in anderen Threads zu genüge und hilft niemandem. Ob man rechtskonformes Verhalten als "vorauseilenden Gehorsam" bezeichnen will oder eben es als einen Weg ansieht, seine Restschuldbefreiung zu erhalten, ohne jemanden zu bescheißen, soll jeder für sich selbst entscheiden.

Deine Ratenvereinbarungen mit dem GV sind für die Insolvenz vollkommen egal. Aber ein außergerichtlicher Einigungsversuch sind sie nicht. Dafür werden alle Gläubiger von einer geeigneten Stelle (kostenlose (!) Schuldnerberatung, kostenpflichtiger Anwalt) angeschrieben. Das sollte auch dein erster Schritt sein. Wende dich an eine kostenpflichte Schuldnerberatung (hier gibt es eine Suchmaschine: https://schuldner-community.de/schuldne ... ng-suchen/) und vereinbare einen Termin. Das kann mitunter je nach Region ein wenig dauern. Und dann besprichst du deine komplette finanzielle Situation und auch die Geldanlage deines Sohnes.

Erst lesen, dann antworten Ich hatte überlesen, dass du schon bei der Caritas betreut wirst.
Dann vergiss den Link und frag vielleicht bei der Caritas mal höflich nach, was sie dir zum Sparvertrag raten würden. Auch wenn nur nach Schema F abgehandelt wird, sollten sie dir damit eigentlich weiterhelfen können.

Shopgirl hat geschrieben: ↑9. Sep 2023, 16:41
Der IV bekommt eine gewisse Quote von dem, was er an Masse generiert. Masse ist in dem Fall das Geld, das später an die Gläubiger verteilt wird. Davon werden die Gerichtskosten bezahlt und eben auch der Insolvenzverwalter. Das kann dir aber eigentlich vollkommen egal sein. Die gepfändete Summer verändert sich dadurch nicht und ob nun (fiktiv) 5000 Euro an deine Gläubiger gehen, oder 3000 Euro an die Gläubiger und 2000 Euro an den IV, macht für dich keinen Unterschied.

Danke für die Beruhigungspille, da fällt mir ein Stein vom Herzen.

skokosnuss hat geschrieben: ↑9. Sep 2023, 09:47 ...

Hähhh???? Heißt das, dass der Insolvenzverwalter von dem Geld was er bei mir holt, bzw. holen würde, 40% als Honorar bekommt??? Ich dachte bei ner PI wird der IV vom Gericht gestellt, insbesondere da die meisten Schuldner ja ohnehin platt sind und somit auch Prozesskostenhilfe für das Verfahren bekommen würden, die dann den IV mit bezahlt, richtig?

Ja, so ist es.
Der Insolvenzverwalter bekommt 40% von dem Geld, was er bei Dir holt.
In diesem Fall: 40% von 4.000,- = 1.600,- €.
Nur dann, wenn Du (der Schuldner) kein Geld hat, dann kann man einen Antrag auf 'Stundung der Verfahrenskosten' stellen, dann bekommt der IV die Mindestvergütung vom Steuerzahler = 100,- € pro Jahr plus MwSt.

Was würdest Du tun, wenn Du der Insolvenzverwalter wärest und der Schuldner sagt Dir: "Ich habe hier zwar 4.000,- €, die habe ich aber für mein Kind gespart, bitte nimm mir das nicht weg!"

Würdest Du sagen: "Okay, versteh ich, 100 € sind auch genug."

Oder würdest Du sagen: "Tut mir leid, die Gesetzeslage ist nun mal so, her mit der Kohle."
???

Deswegen noch einmal mein Rat: Hol das Geld vom Konto - in bar, versteht sich.
Wer weiß, was noch alles kommt bis zum Inso-Antrag.
Dann kannst Du immer noch entscheiden, was Du später damit machst.

So, dann habe ich fertig hier.
Ich habe keine Lust, hier meine Zeit zu investieren, wenn mein Text danach gelöscht wird.
Und ich habe auch keine Lust, mich die der 'kriminellen' Tipps bezichtigen zu lassen.

Wenn es nicht unterschiedliche Auffassungen bei der Auslegung von Gesetzestexten gäbe,
dann bräuchte es doch gar keine Anwälte und Gerichte,
dann wäre doch alles ganz klar und einfach.
Das ist es aber oft nicht.
Man kann vieles so oder so auslegen.

Alles Gute für Dich, skokosnuss.
Sei klug in Deiner Entscheidung.
Und hol Dir Rat von Profis, von der Schuldnerberatung.
Und frag da (oder hier) so lange weiter, bis Du alles wirklich verstanden hast!

robo hat geschrieben: ↑10. Sep 2023, 09:33
Was würdest Du tun, wenn Du der Insolvenzverwalter wärest und der Schuldner sagt Dir: "Ich habe hier zwar 4.000,- €, die habe ich aber für mein Kind gespart, bitte nimm mir das nicht weg!"

Würdest Du sagen: "Okay, versteh ich, 100 € sind auch genug."

Oder würdest Du sagen: "Tut mir leid, die Gesetzeslage ist nun mal so, her mit der Kohle."
???

Alles Gute für Dich, skokosnuss.
Sei klug in Deiner Entscheidung.
Und hol Dir Rat von Profis, von der Schuldnerberatung.
Und frag da (oder hier) so lange weiter, bis Du alles wirklich verstanden hast!

Auch Dir ganz herzlichen Dank für Deine Ausführungen, Deine Zeit und Deine netten Wünsche.

Ich bin im Moment hin und her gerissen und überlege mehr und mehr, ob die PI überhaupt der richtige Weg für mich ist, denn da hängen noch zig andere Sachen mit dran, die alle berücksichtigt werden müssen, die ich hier aber nicht offenlegen möchte. Anfang Oktober kommt meine Beraterin von der Caritas wieder und da werden wir das Ganze in Ruhe überlegen. Aktuell sind ja alle Gläubiger (speziell die Anwälte) erst mal ruhig gestellt.

Hinsichtlich der Frage was ich als IV tun würde, bin ich da eher der Robin-Hood-Typ, ich würd´ mir´s von den großen Gangstern holen. insbesondere, wenn ich wüsste, wie das kleine Würstchen in diese Schwierigkeiten gekommen ist, aber dafür interssiert sich ja leider kein IV. So nen Job würde ich aber auch nicht machen.

In diesem Sinne, alles Liebe

Wie hoch sind denn eigentlich die Raten, die du jetzt über den GV an die Anwälte zahlst?
Üblicherweise müssen die Forderungen ja durch Ratenzahlung beim GV innerhalb 12 Monate beglichen werden.

Von welchem Geld bedienst du die?
So wie ich es verstanden habe, hast du nicht die finanziellen Möglichkeiten, der Ratenzahlung aus deinem Einkommen überhaupt nachzukommen.

Dann kann es wohl nötig werden, dass du das angesparte Geld dafür verwendest und deshalb abhebst?
Inklusive eines Notgroschens für plötzliche, ungeplante Ausgaben - z.Bsp. eine Waschmaschine.

Vielleicht sind die Gläubiger nach einigen Monaten Ratenzahlung auch bereit einen Vergleich mit dir zu schließen, wenn ansonsten die PI droht. Denn dann würden sie wesentlich weniger bekommen und länger drauf warten müssen.
Als Anwälte wissen die das sehr genau.

Das könnte sich für beide Seiten lohnen - auch wenn du dabei Federn (vom Angesparten für deinen Sohn) lassen müsstest.

Schuldine hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 12:23 Wie hoch sind denn eigentlich die Raten, die du jetzt über den GV an die Anwälte zahlst?
Üblicherweise müssen die Forderungen ja durch Ratenzahlung beim GV innerhalb 12 Monate beglichen werden.

Sorry, dass ich jetzt erst antworte, aber irgendwas scheint hier mit den eMail-Benachrichtigungen bei neuen Nachrichten nicht zu funktionieren, manchmal kriege ich welche und manchmal nicht.

Ja, das mit den 12 Monaten kenn´ ich schon auch, bei einem Anwalt läuft das so, mit jeweils *,- €. Bei dem anderen konnte ich zunächst *,- € für gut * Jahre vereinbaren. Das ist ja alles ganz frisch, die *,- € hab ich diesen Monat erstmalig bezahlt, die *,- € nächsten Monat erstmalig.

Das wird dann wohl darauf hinaus laufen, dass ich am Monatsende mit der Kreditkarte Lebensmittel einkaufen werden muss. Das ist zwar bescheuert, weil ich da ja an anderer Stelle weitere Schulden aufbaue, aber das Geld meines Sohnes wird nicht angegriffen, unter keinen Umständen. Um Zeit zu gewinnen, muss das dann eben erst mal so laufen.

Schuldine hat geschrieben: ↑11. Sep 2023, 12:23 Vielleicht sind die Gläubiger nach einigen Monaten Ratenzahlung auch bereit einen Vergleich mit dir zu schließen, wenn ansonsten die PI droht. Denn dann würden sie wesentlich weniger bekommen und länger drauf warten müssen.
Als Anwälte wissen die das sehr genau.

Ja, diese Hoffnung habe ich schon auch, deshalb denke ich, wird es vielleicht doch besser sein mit der PI noch ne Weile zu warten. Umso länger man bezahlt hat, umso eher sind wohl Vergleiche möglich, denke ich mal. So einfach zu sagen: "ich hab nix", ist es dann doch nicht.