Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

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Cor Don Quichotte
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von Cor Don Quichotte »

caffery hat geschrieben: 25. Feb 2021, 08:44 Deine Rhetorik macht es einem aber auch wirklich schwer Dir wohlwollend und auf der Sachebene zu antworten. Dafür hast Du einfach bereits viel zu viele sprachliche Totschläger verwendet.

Da Du ja auch ausdrücklich keine inhaltliche Diskussion über Deinen dargelegten Denkansatz wünschst, wüsste ich auch spontan nicht, wie ich das alles hier in Deinem Sinne kommentieren sollte.

Vielleicht hilft Dir folgendes ja, Dich und Deinen Standpunkt wertgeschätzt zu fühlen und das Thema hier wohlwollend abzuschließen: Ich persönlich danke Dir für Deinen innovativen Denkansatz. Allerdings muss ich sagen, dass er mir persönlich - bei aller grundsätzlichen Schuldnerfreundlichkeit - deutlich zu weit geht. Dabei wüsste ich kaum wo ich anfangen sollte die juristischen, logischen oder lebenspraktischen Hinkefüße in den dargelegten Thesen aufzuzeigen.

Aber gut - ich weiß, dass es für viele Bereiche Interessengruppen gibt, die sich für meinen Geschmack über ein sinnhaftes Maß hinaus für Dinge einsetzen. Feministen, "Gender", "Divers", Öko-Nachhaltigkeitstralala etc. pp.
Das ist alles nicht meins weils mir einfach viel zu weit geht, obschon sie im Kern nicht völlig falsch sind. Allerdings kann man diese Punkte auch von der anderen Seite betrachten: Wenn man etwas verändern will muss man wohl oft extreme Standpunkte einnehmen, damit sich das Pendel überhaupt in seine Richtung bewegt. Wenn es das auf halbem Weg getan hat, springt meist auch für mich was Gutes dabei raus - nur sollte man dann auch aufhören. (Liebe Feministinnen, Genderinnen etc. ppinnen...) Ich schweife ab...

Wir haben uns hier alle lieb und Dich auch:) Peace!
Ich hab Dich auch lieb und vielen Dank für die nette Antwort. Aber ich denke ich habe hier durch meine wie Du sagst andersartige "Rhetorik" - also die andersartige, scharfe Weise wie ich denke und rede bereits den Xenophobie-Mechanismus wachgetreten. Ich mach deshalb mal einen ganz anderen Vorschlag: ich bin durch meine starken Depressionen eigentlich ungeeignet, irgendetwas Politisch zu machen (weil ich einfach nicht Rückschlagsressistent genug bin, und wie Du siehst, auch leichter in den beleidigte Leberwurst-Modus gehe).

Deshalb würde ich mich in Wirklichkeit gerne sogar lieber nicht nur in mein Postfach zurückziehen sondern komplett das Forum verlassen (ist nicht böse gemeint).

Aber wenn Ihr (im ganz gewöhnlichen Diskussions- Modus) auch nur irgendetwas in den bisherigen Ideen findet - vielleicht auch einfach in einer ganz anderen oder weniger extremen Form wie ich mir das gedacht habe - dann benützt es.

Denn das ist hier nicht einfach so ein persönliches Ding nach dem Motto: wie umgehe ich meine Schuldverpflichtung besonders kreativ. Man muss den Leuten bewusst machen, das zu viel Ungleichheit die nächste Generation kaputt macht. (In einzelnen Fällen macht man so Krüppel und Soziopathen, und die kosten Deutschland dann langfristig viel mehr, als sie glaubt durch gnadenlose Inkassomaßnahmen zu gewinnen).

Solche Klagen haben auch immer diesen symbolischen Charakter, dass sie für relativ wenig Geld relativ viel Medienaufmerksamkeit erzeugen (Vergleiche Kosten Klage mit Kosten 1 Minute Werbung Primetime vor einer Nachrichtensendung). Und sie können deshalb langfristig sogar auch noch anderen Menschen helfen, die vielleicht (noch) keine Schulden haben aber trotzdem viel Existenzstress.

Andere Wege währen natürlich Petitionen, Volksentscheide etc. Aber wie Du es schon sagtest, sind diese Ideen und Erkenntnisse so ungewohnt und neu, dass es schwer ist überhaupt die Anfangsaufmerksamkeit zu bekommen, um zu erklären, warum es notwendig ist.
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Käsebrot
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von Käsebrot »

So ganz verstehe ich den Hintergrund der Idee ehrlich gesagt nicht. Ok, Kinder können in den seltensten Fällen etwas für das, was ihre Eltern verbockt haben. Aber mal ganz ehrlich? Die Freibeträge sind bei Unterhaltspflichtigen ohnehin schon höher als für Alleinstehende. Und wenn die Eltern als Schuldner dann Verantwortung übernehmen, so dürften sich die Auswirkungen des Ganzen durchaus in Grenzen halten.

Klar, wer lieber wöchentlich den Gerichtsvollzieher zum Kaffeekränzchen einlädt anstatt sich Hilfe zu holen, der braucht sich nicht wundern, wenn das irgendwann abfärbt. Aber deswegen Schulden bis zum Sanktnimmerleinstag aufschieben können? Neee, das ist sicher keine praktikablere Lösung.

Eltern haben auch eine Vorbildfunktion, wenn es darum geht, für seine Fehler einzustehen. Meine Meinung.
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Shopgirl
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von Shopgirl »

Umkehrschluss: Dann kriegt man Kinder und die Schulden können einem egal sein? Hm. Nette Idee, aber doch recht weltfremd.

Positiv: Ich mag das Spiderman-Zitat.
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caffery
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von caffery »

Shopgirl hat geschrieben: 25. Feb 2021, 17:03 Umkehrschluss: Dann kriegt man Kinder und die Schulden können einem egal sein? Hm. Nette Idee, aber doch recht weltfremd.
Mit Blick auf die Pfändungstabelle trifft Deine absichtlich überspitzt formulierte rhetorische Frage ja in gewisser Hinsicht sogar bereits zu.
Das Problem ist in der Praxis eher der fehlende Informationsgrad der Betroffenen die sich aus Unwissenheit unter Druck setzen lassen. Dafür besteht ja das flächendeckende Angebot der Schuldnerberatungen.
Damit ist der Drops aus meiner Sicht dann im sozialen Sinne auch gelutscht. Für alles weitere bin ich dann vielleicht einfach nicht "links genug".

Was ich mir noch vorstellen könnte, wäre eine Art rechtssicheres Vollstreckungsverbot für eine gewisse Zeit wenn die Unpfändbarkeit nachgewiesen wurde. Das scheitert praktisch aktuell aus meiner Sicht lediglich an der "Rangfrage".
Sowas hätte dann ja praktisch zur Folge, dass das Drohszenario seine Zähne verlieren würde und Schuldner eine Möglichkeit hätten sich "richtig zu verhalten" wenn sie zahlungswillig aber nicht zahlungsfähig sind. Das wäre dann aber (abgesehen von der Pfändungstabellenautomatik) unabhängig von der Kinderfrage.
Shopgirl hat geschrieben: 25. Feb 2021, 17:03 Positiv: Ich mag das Spiderman-Zitat.
Hilf mir mal! Ich bin so gar nicht Comicfest!
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Shopgirl
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von Shopgirl »

caffery hat geschrieben: 25. Feb 2021, 17:24 Hilf mir mal! Ich bin so gar nicht Comicfest!
Ich eigentlich auch nicht, schon gar nicht Spiderman, aber das ist ein Klassiker.
Mit großer Macht kommt große Verantwortung.
Eigentlich eher: Aus großer Macht folgt große Verantwortung.
Aber das wäre wohl kleinlich. Gibt verschiedene Übersetzungen dafür.
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Witwe Bolte
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von Witwe Bolte »

Wer sich hier über (angebliches) 'Mobbing' beschwert,
sollte sich vielleicht selbst besser an (tatsächliche) Zitierregeln halten.

Schon mal was von Urheberrecht gehört, Cor Don Quichotte ?
Cor Don Quichotte hat geschrieben: 25. Feb 2021, 08:23 ...
Mit großer Macht kommt große Verantwortung.
...
Auch, wenn es verfälscht oder nicht ganz korrekt übersetzt ist, gehört hier dazu:

Stan Lee in "Spider-Man", 1962
ggf. "frei nach ..."

So viel Zeit muss sein.
findet
MrsRob
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Cor Don Quichotte
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von Cor Don Quichotte »

Käsebrot hat geschrieben: 25. Feb 2021, 10:07 So ganz verstehe ich den Hintergrund der Idee ehrlich gesagt nicht. Ok, Kinder können in den seltensten Fällen etwas für das, was ihre Eltern verbockt haben. Aber mal ganz ehrlich? Die Freibeträge sind bei Unterhaltspflichtigen ohnehin schon höher als für Alleinstehende. Und wenn die Eltern als Schuldner dann Verantwortung übernehmen, so dürften sich die Auswirkungen des Ganzen durchaus in Grenzen halten.

Klar, wer lieber wöchentlich den Gerichtsvollzieher zum Kaffeekränzchen einlädt anstatt sich Hilfe zu holen, der braucht sich nicht wundern, wenn das irgendwann abfärbt. Aber deswegen Schulden bis zum Sanktnimmerleinstag aufschieben können? Neee, das ist sicher keine praktikablere Lösung.

Eltern haben auch eine Vorbildfunktion, wenn es darum geht, für seine Fehler einzustehen. Meine Meinung.
So einfach funktioniert das biologisch gesehen nicht. Verschiedene Leute sind unterschiedlich anfällig für Stress (hier zählt wahrscheinlich schon, wie viel Stress man innerhalb der Schwangerschaft ausgesetzt war). Und Leute die depressiv werden prokrastinieren und sie prokrastinieren auch dabei sich rechtzeitig Hilfe zu hohlen. Dieses "Stillhalten" könnte so gar irgendwann und im Fall von Kämpfen die sich wirklich rein körperlich abspielten, mal evolutionär nützlich gewesen sein (Theorie des Social Rankings). Aber jetzt wird es eher zur Falle, die sich aber schwer abstellen lässt, weil es biologisch einprogrammiert ist.

Ich danke Dir aber auf jeden Fall schon mal sehr dafür, den ersten Beitrag geschrieben zu haben, der rein sachlich wahr, und nicht persönlich.
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Cor Don Quichotte
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von Cor Don Quichotte »

Shopgirl hat geschrieben: 25. Feb 2021, 17:03 Umkehrschluss: Dann kriegt man Kinder und die Schulden können einem egal sein? Hm. Nette Idee, aber doch recht weltfremd.

Positiv: Ich mag das Spiderman-Zitat.
Ich hatte gesagt: wenn man diesen Effekt vermeiden will, dann sollte man möglicherweise Schuldner insgesamt mehr zum Leben lassen. Es gibt keine universell von Gott gesetzte Regelung, wie hart man für Schulden bestraft werden soll.

Wenn man ganz wissenschaftlich vorgehen will, dann kann man den betroffenen Frauen auch einen HRV-Monitor anhängen, und rausfinden, ob und wie stark sie was stresst. So sollte man in der Lage sein, herauszufinden, wie viel Einkommen man lassen muss, damit das Kind keinen Schaden nimmt OHNE dabei nur auf ein Bauchgefühl zurück zugreifen.

Mit dem Level eines Arbeitslosen klappt es zum Beispiel wahrscheinlich eher nicht, da sind stressbedingte Veränderungen am Gehirn (des Erwachsenen) bereits nach kurzer Zeit nachgewiesen.
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Cor Don Quichotte
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von Cor Don Quichotte »

caffery hat geschrieben: 25. Feb 2021, 17:24
Shopgirl hat geschrieben: 25. Feb 2021, 17:03 Umkehrschluss: Dann kriegt man Kinder und die Schulden können einem egal sein? Hm. Nette Idee, aber doch recht weltfremd.
Mit Blick auf die Pfändungstabelle trifft Deine absichtlich überspitzt formulierte rhetorische Frage ja in gewisser Hinsicht sogar bereits zu.
Das Problem ist in der Praxis eher der fehlende Informationsgrad der Betroffenen die sich aus Unwissenheit unter Druck setzen lassen. Dafür besteht ja das flächendeckende Angebot der Schuldnerberatungen.
Damit ist der Drops aus meiner Sicht dann im sozialen Sinne auch gelutscht. Für alles weitere bin ich dann vielleicht einfach nicht "links genug".

Was ich mir noch vorstellen könnte, wäre eine Art rechtssicheres Vollstreckungsverbot für eine gewisse Zeit wenn die Unpfändbarkeit nachgewiesen wurde. Das scheitert praktisch aktuell aus meiner Sicht lediglich an der "Rangfrage".
Sowas hätte dann ja praktisch zur Folge, dass das Drohszenario seine Zähne verlieren würde und Schuldner eine Möglichkeit hätten sich "richtig zu verhalten" wenn sie zahlungswillig aber nicht zahlungsfähig sind. Das wäre dann aber (abgesehen von der Pfändungstabellenautomatik) unabhängig von der Kinderfrage.
Shopgirl hat geschrieben: 25. Feb 2021, 17:03 Positiv: Ich mag das Spiderman-Zitat.
Hilf mir mal! Ich bin so gar nicht Comicfest!
Es ist möglich, dass man die Kinder nur beschützen kann, wenn man Zugeständnisse für alle macht. Ich sage wie gesagt weiterhin, dass es sich nicht mal ökonomisch lohnt, die Vollstreckung auf Kosten der späteren Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Kinder zu optimieren.

Ich bin noch gar nicht bei einer Vollstreckung und kann mich wahrscheinlich auch so mit meinem Schuldner einigen, bis jetzt lief das Gespräch gut. Aber ich muss sagen, dass allein die Klärung der Frage, wie gefährlich die Situation eigentlich ist, für jemanden der mit dem Prozess keine Erfahrung hat, und psychisch anfällig ist, so erschreckend ist, dass das ganz sicher auf das Kind negativ gewirkt hätte. und es ging auch nicht gerade schnell, denn der Gläubiger hat sich verrechnet.

Der Mensch ist ja keine Maschine, deshalb ist es schwer zu sagen, welcher Schutz für alle ausreicht. Im Zwiefel sollte man da eher großzügig als knapp kalkulieren, das entspräche dem besagten Vorsorgeprinzip. Außerdem gibt es immer noch eine begrenzte Anzahl von Menschen, die denken, Schuldnerberatung kostet automatisch und sie deshalb nicht in Anspruch nehmen. Hier währe so eine Art Informationspflicht durch das Inkassobüro, vielleicht am Ende des Schreibens nützlich.
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Cor Don Quichotte
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Re: Tip für Schwanger und Familien mit Kleinkindern: Inkasso aussetzen (?)

Beitrag von Cor Don Quichotte »

MrsRob hat geschrieben: 26. Feb 2021, 09:25 Wer sich hier über (angebliches) 'Mobbing' beschwert,
sollte sich vielleicht selbst besser an (tatsächliche) Zitierregeln halten.

Schon mal was von Urheberrecht gehört, Cor Don Quichotte ?
Cor Don Quichotte hat geschrieben: 25. Feb 2021, 08:23 ...
Mit großer Macht kommt große Verantwortung.
...
Auch, wenn es verfälscht oder nicht ganz korrekt übersetzt ist, gehört hier dazu:

Stan Lee in "Spider-Man", 1962
ggf. "frei nach ..."

So viel Zeit muss sein.
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MrsRob
Ich wahr müde, sorry. Ich habe auch Schmerzattacken, und das kann mir dann manchmal ziemlich in die Konzentration hauen. Ich glaube es heißt auch "Aus großer Kraft..."
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